#NatureAlert: Kommission veröffentlicht Aktionsplan

Heute veröffentlichte die EU-Kommission den angekündigten Aktionsplan zum besseren Schutz von Natur und Biodiversität in der EU – das „Follow-up“ zum Fitness-Check der EU-Naturschutzrichtlinien (Pressemitteilung der Kommission). Im Dezember 2016 beschloss die EU-Kommission anstelle einer Änderung der beiden Richtlinien Schritte für deren verbesserte Umsetzung und Finanzierung einzuleiten. Ein historischer Erfolg für den europäischen Naturschutz, an dem der NABU in enger Zusammenarbeit mit Umweltverbänden in Deutschland und der EU einen großen Anteil hat.
Der druckfrische Aktionsplan, der von der EU-Kommission als Mitteilung an das europäische Parlament, den Rat, den europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen verabschiedet wurde, trägt den verheißungsvollen Titel „Ein Aktionsplan für Menschen, Natur und Wirtschaft“. Doch was verbirgt sich dahinter?

Der Anbau von Energiepflanzen befördert den Verlust wertvoller Lebensräume für Tiere und Pflanzen nicht nur in den Regenwäldern Indonesiens, sondern auch hier in Europa. Dies zeigt das am Dienstag vom NABU-Dachverband BirdLife International und der Umweltorganisation Transport & Environment in Brüssel vorgelegte Schwarzbuch Bioenergie. Anhand von acht weltweiten Beispielen, darunter sechs aus Europa, dokumentiert das Buch das enorme Ausmaß der Zerstörung. Beispiele von gerodeten Urwäldern in Finnland oder Kahlschlägen in der Slowakei belegen, dass der Energiepflanzen-Anbau selbst vor Schutzgebieten keinen Halt macht. 
In Brüssel hat die EU-Kommission nach der Sommerpause wieder ihre Arbeit aufgenommen. Ein wichtiger Punkt auf der Herbstagenda sollte die Veröffentlichung der politischen Schlussfolgerungen zum Fitness-Check der EU-Naturschutzrichtlinien sein. Nachdem die Kommission die Entscheidung über den Frühling bis in den Sommer hinein immer wieder verzögert hatte, reagierte sie im Juli auf den Druck der Umweltverbände und legte immerhin die Fitness-Check Studie (
Den politischen Schlussfolgerungen jedoch, so die Kommission im Juni, könne man sich erst im Herbst wieder widmen. Wir fordern die EU-Kommission zusammen mit unserem Dachverband BirdLife nun mit dem Slogan „It’s autumn!“ (Es ist Herbst!) auf, das Ergebnis des nunmehr über 1000 Tage andauernden Fitness-Checks vorzulegen. Statt die Entscheidung weiter hinauszuzögern, muss der Erhalt der EU-Naturschutzgesetzgebung endlich verkündet werden und die vollständige Umsetzung auf den Weg gebracht werden. 







Gestern leitete die EU-Kommission das von den Umweltverbänden lang ersehnte Verfahren gegen Polen wegen der Pläne der Ausweitung des Holzeinschlags im Białowieża-Wald ein. Laut der polnischen Regierung hatte die Abholzung bereits im vergangenen Monat begonnen, um Totholz zu entnehmen und die Ausbreitung von Borkenkäfern zu verhindern. Der Białowieża-Wald in Polen und Weißrussland ist einer der letzten verbliebenen Urwälder Europas und ein Weltkulturerbe. 




