Und nun … zum Wetter
Das anhaltend stürmische Wetter nehme ich mal zum Anlass, ein paar Zeilen dem zu widmen, dem man hier, in seiner kleinen Hütte auf Stelzen, besonders ausgesetzt ist: Eben dem Wetter bzw. im speziellen den Wolken.
Denn Wolken drücken nicht nur auf die Stimmung, wenn sie grau und tief hängend Dauerregen bringen, sie können auch die Laune heben, wenn sie weiß und flockig, wie Schäfchen vom Wind über den sonnig blauen Himmel getrieben werden. Aber, und darum soll es nun eigentlich gehen, sie können uns auch sagen, wie es gerade um das Wetter bestellt ist und was für Wetter kommen wird.
Diese Erkenntnis ist sicherlich nicht neu. Schließlich wollten schon die Bauern vor Hundert Jahren wissen, ob es bald regnen wird und sie säen können oder das Heu oder Getreide reinholen müssen. Oder die Seefahrer wollten wissen, ob sie raus fahren können, oder ein Sturm sie zwingt im Hafen zu bleiben.
Gerade der April mit seinem wechselhaftem Wetter, führt einem eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Wolken vor. Auch wenn Wolken sehr veränderlich und häufig kurzlebig sind: Wolke ist nicht gleich Wolke.
Weil Wolken sehr veränderlich sind, haben sich Wissenschaftler lange Zeit nicht die Mühe gemacht, sie zu benennen. Aber um Wolken und Wetter erforschen und sich über die verschiedensten Wolken austauschen zu können, braucht man irgendwann Namen. Und so hat vor etwas mehr als 200 Jahren ein Enlglische Apotheker begonnen, Wolken zu beschreiben und ihnen Namen zu geben. Und wie zu dieser Zeit üblich, als alles und jedes mit wissenschaftlichen Namen versehen wurde, z. B. auch Tiere, Pflanzen und Gesteine, geschah dies in lateinischer Sprache. Seitdem hat sich einiges getan.
So hören die „Haufenwolken“ zum Beispiel auf den Namen „Cumulus“ und die riesigen, bedrohlichen Gewitter-„Berge“ auf „Cumulonimbus“. Wie bei Tier- und Pflanzennamen haben es die Forscher natürlich nicht bei diesen „Gattungsnamen“ belassen, sondern nach und nach auch noch Wolken-„Arten“, Wolken-„Varietäten“ und zusätzliche Eigenschaften beschrieben und benannt. Und damit sich nicht jeder eigene Namen ausdenken kann, vergibt und wacht die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) über diese Namen. Doch was nützen Namen, wenn keiner weiß, was sie bedeuten sollen. Daher gibt es auch ein Standardwerk für die Beschreibung von Wolken: Den Wolkenatlas, den es auch online gibt:
https://www.wmocloudatlas.org/
Hier kann man nachschlagen, welche verschiedenen Wolkentypen es gibt, wie sie entstehen und was sie bedeuten können.
Nun bin ich kein Meteorologe und verfüge nur über angelesenes Halbwissen. Doch für manche kleine Vorhersage reicht es aus (versierte Personen mögen mich korrigieren):
Bei diesen Wolken sollte man demnächst ein trockenes Plätzchen aufsuchen oder die Regenkleidung rauskramen.
Cumulus-Wolken mit ihrer großen vertikalen Ausdehnung stehen für eine instabile Luftschichtung, entweder durch aufsteigende Luft an sonnig-warmen Sommertagen (dann sind sie erst einmal „Schön-Wetter-Wolken“, können später aber auch zu Schauern oder Gewittern werden) oder, wie jetzt gerade oft zu beobachten, nach der Kaltfront eines Tiefs mit Schauern.
Cirrus-Wolken befinden sich sehr hoch in der Atmosphäre und bringen keinen Niederschlag sondern sind erst einmal nur schön anzuschauen. Sie können aber eine Warmfront ankündigen, s. unten. Viele dieser Wolken sind inzwischen menschlichen Ursprungs: als Kondensstreifen, oder wissenschaftlich: Cirrus homogenitus bzw. später Cirrus homomutatus.
Diese mittelhoch gelegenen Wolken deuten auf eine recht stabile Luftschichtung hin, z. B. als Hochnebel bei winterlichen Hochdrucklagen. Sie bringen erst einmal keinen bzw. kaum Niederschlag. Werden die Wolken aber immer dichter und tiefer (angefangen mit Cirren), ist wohl eine Warmfront mit Regen im Anmarsch: