Kopfwippen, Jauchzen und der Tanz in den Mai – Vogelbalz auf Trischen, Teil 2
Mit zusammen rund rund 3500 Brutpaaren brüten auf Trischen Silber- und Heringsmöwen (Larus argentatus, L. fuscus) vor allem in den höher gelegenen Bereichen. Dort läuft nun die Balz- und Paarungsaktivität auf Hochtouren. Sogar die ersten Eier liegen schon in den Nestern.
Die Paare treffen sich häufig über mehrere Jahre am selben Platz in der Kolonie wieder, nachdem sie den Winter in der Regel getrennt verbrachten. Zu Beginn besetzt das Männchen bereits ein kleines Territorium, das gegen Artgenossen verteidigt wird. Auch das Weibchen kann sich deshalb dem Männchen zunächst nur in einer geduckten und unterwürfigen Haltung nähern, bis sich die zwei wieder aneinander gewöhnt haben. Dann fliegen sie gemeinsam und schrauben sich zusammen mit anderen Paaren in die Höhe, um anschließend synchron zu landen und ein gemeinsames „Jauchzen“ ertönen zu lassen, bei dem sie die Köpfe in den Nacken werfen.
Wenn dann das Weibchen um das Männchen herum tänzelt, und mit dem Kopf auf und ab wippt, wird es von diesem gefüttert und zum zukünftiges Nest geführt. Wenn sie beide gemeinsam mit den Köpfen wippen, ist es so weit und sie schreiten zur Paarung. Auf Trischen findet diese nicht selten zur romantischen Stunde im Licht des Sonnenuntergangs statt.
Der Tanz der Möwen-Weibchen hinterlässt nicht nur Eindruck, sondern auch Abdruck.