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Zwangspause

Nach etwa zwei Wochen auf dem schönen Trischen muss ich nun doch noch einmal die Insel verlassen. Seit Samstag Abend bin ich wieder zuhause. Der Grund ist eine Verlängerung der Bauarbeiten an der Meldorfer Hafenschleuse. Die „Luise“ kann also den Hafen nicht verlassen und mir wären in ein paar Tagen dann eben Wasser und Lebensmittel ausgegangen. Wir hatten am Freitag davon erfahren und nach langem Überlegen und durchdenken aller Möglichkeiten entschieden, dass es für mich sicherer ist erst einmal wieder nach Hause zu fahren.

Am Samstag bin ich dann also mit kleinem Gepäck und sehr schwerem Herzen bis an die Nordspitze von Trischen gelaufen. Dort ist das Fahrwasser etwas tiefer als an der Südspitze, wo wir normalerweise anlegen. Abgeholt wurde ich von der „Egidora“, einem Forschungskatamaran des FTZ (Forschungs- und Technologiezentrum der Christian-Albrechts-Universität Kiel). Diese hatte ein kleines Schlauchboot dabei, welches bis zum Strand fahren konnte.

Wann und wie es nun genau weitergeht, entscheidet sich voraussichtlich kommende Woche. Ich hoffe nur sehr das meine Zwangspause schnell endet und sie dann für die restliche Saison meine einzige Pause bleiben wird.

Also machen mir die immer noch recht frostigen Temperaturen in Schleswig-Holstein gar nichts aus, da diese den Kleinvogelzug noch stark ausbremsen, den ich so gerne einmal auf Trischen erleben wollte. Und in der Zwischenzeit beobachte ich die Brutvögel in meinem Garten, das Gerangel der Stare um die Nistkästen, das emsige herbei schleppen von Nistmaterial bei den Feldsperlingen, die Bachstelzen und Ringeltauben auf dem Rasen und die singenden Meisen und Zaunkönige in den Büschen und Bäumen.

Zum Glück kennt die Vogelbeobachtung keine Grenzen und geschlossenen Schleusentore – das geht einfach immer und überall!

Eure Anne