Seidenbienen in der Düne
Ein sonniger Platz in der Graudüne, an dem es summt und brummt. Hunderte kleine Bienen schwirren durch die Luft und sind fotographisch kaum festzuhalten. Sie graben kleine Löcher in den sandigen Boden und überall sind kleine Sandhäufchen zu sehen. Es handelt sich um seltene Wildbienen, vermutlich um die Küsten-Seidenbiene (Colletes halophilus).
Diese Wildbienenart lebt in Küstendünen und Salzwiesen. Sie sammelt dort den Pollen von Strandastern und Acker-Gänsedisteln (Aster tripolium, Sonchus arvensis). Anders als die Honigbienen leben die Seidenbienen solitär, die Weibchen graben ihre Nester in den sandigen Boden. Häufig kommt es aber zu größeren Aggregationen vieler Nester kolonieartig dicht nebeneinander, wie hier auf Trischen. Die Weibchen legen in den Gängen Pollen- und Nektardepots and, von denen sich die Laven später ernähren. Die Gänge kleiden sie mit einem seidigen Sekret aus, daher auch der deutsche Gattungsname.
Schon seit einer Weile sind mir auf Trischen immer wieder Wildbienen aufgefallen. An diese unglaublich formen- und artenreiche Gruppe habe ich mich aber bisher nicht herangetraut. Die Artbestimmung erfordert ein sehr hohes Maß an Erfahrung und ist zum Teil nur anhand mikroskopischer Details möglich.
Die Wildbienen sind somit ein ausgezeichnetes Beispiel für die immense Vielfalt der Insekten. Es gibt eben nicht nur Honigbienen sondern vor allem Wildbienen, die es zu schützen gilt. Es gibt sogar hunderte verschiedene Arten von Wildbienen, die zum Teil hoch spezialisiert und ökologisch sehr bedeutsam sind. Machen wir also dem Insektensterben ein Ende und helfen wir den Wildbienen!
Mehr Infos über Wildbienen gibt es zum Beispiel hier.