Rotkehlchen erkunden die Vogelwärterhütte

Es ist ja schon ziemlich putzig: insgesamt fünf kleine Rotkehlchen (Erithacus rubecula) belagern zusammen mit einem Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)  und einem Zwergschnäpper (Ficedula parva) meine Hütte. Es wirkt als seien sie überall und nirgends zugleich. Scheinbar unberührt von meiner Anwesenheit erkundeten sie sogar meine Hütte von innen. Ein paar Mal flog ein Vogel in die Hütte hinein. Dabei scheint besonders der Abstellraum im Dachstuhl der Hütte interessant zu sein – auch jetzt höre ich es rascheln und knistern. Scheinbar versteckt sich dort noch jemand.  Das Wetter war gut, sodass ich alle Fenster öffnen konnte: nicht, dass sich jemand den Kopf am Fenster stößt. Ich saß mit meinem PC vor der Hütte und erledigte etwas Bürokram – meine neuen Freunde schien dies sehr zu gefallen. Angelockt von dem getacker meiner Hände auf der Tastatur, landeten sie einige Male direkt neben mir auf dem Tisch oder auf dem Boden. Nicht selten musste ich heute deswegen schmunzeln oder mich erschrecken.

Rotkehlchen zählen zu den sog. Teilziehern. Das heißt, dass ein Teil der Population im Winter Richtung Süden zieht, während ein anderer Teil im Brutgebiet verbleibt. Daher kommt es uns vor, als würden Rotkehlchen nicht wegziehen. Die Rotkehlchen, die mich nun besuchen, gehören der Gruppe der Zieher an. Sie sind auf ihrem Weg in den Süden und machen bei mir Halt an der Hütte.