Löfflerberingung

Die weißen Vögel mit dem Löffelschnabel setzen auch in diesem Jahr ihre Erfolgsgeschichte im Wattenmeer fort. Sie brüten erst seit 1996 im deutschen Wattenmeer und seitdem nimmt der Bestand beständig zu. Auch in diesem Jahr ist die Anzahl der Brutpaare in Schleswig-Holstein und auf Trischen weiter gestiegen.

Diese besondere Entwicklung wird auf verschiedene Weisen wissenschaftlich erfasst. So wird nicht nur die Anzahl der Brutpaare gezählt, sondern auch der Bruterfolg erfasst, also wie viele Küken flügge werden. Darüber hinaus werden einige Küken mit Farbringen beringt, welche man auch aus Entfernung ablesen kann. Die so beringten Vögel sind dann individuell identifizierbar und können Antworten auf die Fragen liefern: Wo überwintern die Löffler? Wie ziehen sie dorthin und wieder zurück? Wann sind sie wo? Wo brüten sie? Wie alt werden sie?

Löffler sind Koloniebrüter, die hier im Wattenmeer auf dem Boden brüten und das möglichst sicher vor Bodenraubtieren auf Inseln und Halligen. Das macht die Erfassung relativ einfach. Um möglichst schnell fertig zu sein und die Kolonie wieder zu verlassen, nehme man mehrere Personen, bilde eine Kette und gehe geordnet durch die Kolonie. So lässt sich schnell die Anzahl der Nester, was der Anzahl der Brutpaare entspricht, und Küken zählen. Zum Beringen umkreise man schließlich eine Gruppe fast flügger Küken und greife nacheinander Küken heraus. Diese erhalten dann eine Kombination von sechs Ringen. Ein Ring ist ein klassischer Metallring mit einer einmaligen Nummer der Vogelwarte. Die anderen Ringe sind aus farbigen Kunststoff und einer trägt eine etwas länger „Fahne“. So erhält jeder beringte Vogel eine eindeutige Farbringkombination, mit der er fürs restliche Leben erkannt werden kann und wichtige Daten für die Wissenschaft liefert. Also: Halten auch Sie die Augen offen. Die Vogelwarten freuen sich über jede Meldung.

Tore

Naturschutzwart Trischen 2017