Lang ersehnt und plötzlich da – Das Frühjahrsgrün

Explosionsartig wird die Insel Trischen grüner! Die ersten Tage mit zweistelligen Temperaturen und die ein oder anderen Sonnenstrahlen, die sich erfolgreich durch den Nebel kämpfen, lassen die Pflanzen sprießen.

Die frischen Triebe der Strandquecke (Elymus athericus) drängen sich überall den Weg durch die Streu der Vorjahresvegetation. Dazwischen Rotschwingel (Festuca rubra) und zur Salzwiese hin Andel (Pucinellia maritima).

In der Salzwiese kommen mittlerweile auch die Ringelgänse nicht mehr hinterher, die ersten Triebe des bei ihnen beliebten Strandwegerichs (Plantago maritima) abzufressen und sogar der Strandflieder (Limonium vulgare) lässt erste rötliche Grundblätter sprießen. Auf seine violette Blütenpracht im Spätsommer freue ich mich schon ganz besonders. Später wird auch der Strand-Beifuß (Artemisia maritima), dessen erste pelzigen Blätter schon zu sehen sind, die Salzwiese in seinen Duft einhüllen.

In den Dünen bringen die grünen Blätter des Strandhafers (Ammophila arenaria) und Strandroggens (Leymus arenarius) ganz neue Aspekte in das gelbliche Grau. Hier und da sind die Blattrosetten einzelner Löwenzahn-Pflänzchen (Taraxacum officinale agg.) zu finden und auch die Kartoffelrose (Rosa rugosa), ein invasiver Neophyt, treibt aus.

Entlang des Pfades, der von der Hütte zum Strand führt, sind sogar die ersten kleinen weißen Blüten zu finden – eine Vogelmiere (Stellaria media) sowie das Fünfmännige Hornkraut (Cerastium semidecandrum). Es heißt so, weil in der Blüte 5 Antheren, die männlichen Blütenorgane, zu finden sind.

Der lang ersehnte Frühling ist da! Ich freue mich ´drauf, ihn hier auf der Insel Trischen zu erleben und Ihnen davon zu berichten.

Jonas

Naturschutzwart Trischen 2018