Ein einsamer Kranich
Doch ist es jedem eingeboren, dass sein Gefühl hinauf- und vorwärtsdringt, wenn über uns, im blauen Raum verloren, ihr schmetternd Lied die Lerche singt, wenn über schroffen Fichtenhöhen der Adler ausgebreitet schwebt und über Flächen, über Seen der Kranich nach der Heimat strebt.
(aus Goethes Faust)
Dieser Kranich ist auf dem Weg in seine sogenannte „Heimat“ wohl etwas vom Weg abgekommen. Denn die Hauptzugwege der Kraniche verlaufen nicht unbedingt über Trischen. Glück für mich, dass sich dieses Exemplar entschieden hat, seine Route über die Hütte hinweg zu bestreiten.
Am Mittwoch kreiste er eine ganze Weile über der Insel in der Thermik, sodass fast alle Fotos „kopfüber“ entstanden sind. Sehr schön sieht man aber so die beeindruckende Färbung und Musterung der großen Kranich-Flügel.
Nachdem der einsam Ziehende mehrere Minuten von Möwen und Seeschwalben beschimpft und umflogen wurde, (diesmal waren es nicht die Brandgänse!) zog er gen Südwest davon.
Wünsche wir ihm viel Glück, dass er seinen Weg findet. Ich bin aber sehr zuversichtlich, da Kraniche als Glück Bringende gelten, hat er es ja quasi immer dabei.
An diesem letzten Tag im Mai möchte ich die liebe Leserschaft dieses blogs auf die Rubrik „Trischen in Bildern“ aufmerksam machen (Viele haben sie vermutlich aber auch schon lange entdeckt) Dort werden Fotos veröffentlicht, die einige Geschehnisse des jeweils vergangenen Monats zusammenfassen. Der Kranich ist natürlich dabei!