Blühende Salzwiese
Im unmittelbarem Umfeld der Hütte konnte ich in den letzten Tagen immer mehr blühende Salzwiesenpflanzen entdecken und fotografieren. Vier davon möchte ich in diesem Beitrag kurz vorstellen:
Salzbinse (Juncus geradii)
Die Salzbinse kommt in der unteren Salzwiese vor und bevorzugt periodisch überflutete Flächen. Sie ist in der Lage überschüssiges Salz in die Stängelblätter einzulagern. Am Ende der Vegetationsperiode erreicht der Salzgehalt in diesen Teilen einen so hohen Wert, dass die oberirdischen Pflanzenteile absterben. Bis zu diesem Zeitpunkt jedoch ist genügend Zeit vergangen um den Fortpflanzungszyklus abzuschließen und Samen zu produzieren.
Strandsimse (Bolboschoenus maritimus)
Während die Binse einen runden Stängel hat, zeichnet sich die Simse durch einen dreikantigen Stängel aus. Dieses robuste Riedgras ist daher leicht an der Stängelform zu erkennen. Die großen, dunkelbraunen Blüten sind zu kopfigen Blütenständen mit bis zu zehn kleinen Ähren zusammengezogen. Sie werden ausschließlich von drei langen Tragblättern überragt. Auch die Strandsimse kann Salzwasser tolerieren und ist damit häufig in Salzwiesen und im Mündungsbereich von ins Meer mündenden Flüssen, wie z.B. der Elbe, zu finden. Diese sehr robustePflanze wurde und wird häufig bei der Landgewinnung eingesetzt. Sie ist hart und stabil und wird von den Weidetieren meist verschmäht.
Milchkraut (Glaux maritima)
Das Milchkraut ist die einzige Primel in der Salzwiese und bildet den ganzen Sommer über kleine rosa-weiße Blüten. Das Milchkraut ist ein sehr kleiner Überlebenskünstler, der auf verlandenden Salzwiesen und an kahlen Stellen in der unteren Salzwiese zu finden ist. Ihren Salzgehalt kann die Pflanze durch kleine Salzdrüsen regulieren. Gegen Austrocknung ist sie durch fleischige und mit einer Wachsschicht überzogene Blätter geschützt.
Strand-Dreizack (Triglochin maritima)
Der Strand-Dreizack ist ein typischer Vertreter der Salzwiese. Er wächst besonders an Priel- und Grabenränder. Den Namen „Dreizack“ verdankt er seiner eiförmiger Früchte: Diese zerfallen, wenn sie reif sind, in drei, mit jeweils einer Spitze versehene Teilfrüchte, die jeweils zwei Samen enthalten (Pott, 2009). Die Früchte stellen für die ersten durchziehenden Singvögel im Wattenmeer eine gute Nahrungsquelle dar. Auch für uns ist diese Pflanze sehr schmackhaft und kann z.B. in einem sommerlichen Salat für das „gewisse Etwas“ sorgen.
Weiterführende Literatur:
- Køie Marianne & Kristansen Aase: Der große Kosmos Strandführer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. Kosmos-Verlag, 2001.
- Künnemann Thorsten & Gad Gunnar: Überleben zwischen Land und Meer – Salzwiesen-. Isensee-Verlag , 1997.
- Pott, Christian: Pflanzen und Tiere der Küste. Eugen Ulmer Verlag, 2009.
- Quedens, Georg: Strand und Wattenmeer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. BLV-Buchverlag, 2013.
- Beach Explorer