Dr. Tilmann Disselhoff Beiträge

Von Kröten, Mäusen und Piepen – Naturschutz auf Tuchfühlung mit der Finanzwelt

Von Kröten, Mäusen und Piepen – Naturschutz auf Tuchfühlung mit der Finanzwelt

  • “50 % der Weltwirtschaft sind durch den Verlust der biologischen Vielfalt bedroht.” 
  • “Weil Wale wichtige Verbündete im Klimaschutz sind, übersteigt ihr Nutzen bei Weitem die Kosten sie zu schützen.”  
  • “Ein Zusammenbruch wichtiger Ökosystemdienstleistungen wie der Bestäubung von Nahrungspflanzen, der Bereitstellung von Nahrungsmitteln aus der Meeresfischerei oder der von Holz aus Wäldern würde zu einem Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts von 2,7 Billionen Dollar bis 2030 führen.” 

Diese Aussagen stammen nicht von Umweltverbänden, sondern der Spitze der globalen Finanzwirtschaft: dem World Economic Forum, dem International Monetary Fund und der Weltbank. Sie zeigen, dass Naturschutz längst in den Köpfen vieler Unternehmensvorstände und in der Finanzwelt angekommen ist. Nimmt die Naturschutz-Community dies bislang zu wenig zur Kenntnis? 

Naturschutz braucht die Grundeigentümer

Es ist eine Binsenweisheit, dass Naturschutz nur mit den Menschen und nicht gegen sie gelingen kann. Wir brauchen breit angelegte Bündnisse, wenn wir die existenziellen Bedrohungen der Natur- und Klimakrise abwenden und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise schaffen wollen. Die Rahmenbedingungen für individuelles Verhalten insbesondere in der Landnutzung sind durch die Politik und durch Ordnungsrecht zu gestalten. Dies reicht aber nicht aus, denn nicht jede aus Naturschutzsicht gewünschte Landnutzung kann durch Regulierung oder Zwang erreicht werden.