Rückkehr der Zugvögel
Es ist Sommer. Während mensch nun bei gutem Wetter meist am Strand in der Sonne brutzelt, ist im Watt schon wieder Hochbetrieb. Zu den hiesigen Brutvögeln, die nun ihr Brutgeschäft für dieses Jahr erledigt haben, gesellen sich wieder tausende Watvögel aus dem hohen Norden. Man hat das Gefühl, sie wären kaum weg gewesen. Und so ist es auch. Erst im Juni sind die letzten in ihre hocharkitschen Brutgebiete aufgebrochen, um den kurzen Sommer zur Brut zu nutzen. Gleich nach dem Flüggewerden der Jungvögel im Juli machen sich dann viele Altvögel schon wieder auf dem Weg nach Süden. Die Jungvögel fressen sich derweil noch Reserven im Brutgebiet an und fliegen allein hinterher. Da die Zugrichtung vererbt wird, ist das auch kein großes Problem.
Inzwischen dürften auch die letzten Altvögel und viele Jungvögel im Wattenmeer angekommen sein. Allein rund um Trischen tummeln sich tausende Alpenstrandläufer, Sanderlinge, Große Brachvögel, Knutts, Pfuhlschnepfen und andere. Alle kommen hierher, um zu fressen und Reserven für den Winter anzulegen. Denn das Watt ist jetzt voller Nahrung: kleine Garnelen, Schlickkrebse, Würmer, Muscheln etc.
Wenn sie sich dann ausreichend gestärkt haben, geht es für viele von ihnen noch weiter. Sie ziehen der Küste folgend in ihre Überwinterungsgebiete nach Südwest-Europa, West-Afrika oder gar in südliche Afrika. Einige, u. a. Austernfischer, Große Brachvögel und Alpenstrandläufer, bleiben aber auch den ganzen Winter hier. Bis zum nächsten Frühjahr. Dann zieht es sie aufs Neue in den Norden…