Vom Winde verweht – Aus dem Meer gebaut

Insbesondere am Südweststrand von Trischen sieht man Dünen, die es zu überqueren gilt, bevor man ins „Inselinnere“ gelangt. Seit Saisonbeginn hat der Wind dafür gesorgt, dass die Dünen mit neuem Sand versorgt werden und wachsen können.

Während Ende März die klaffende Abbruchkante, verursacht durch die Winterhochwasser, das Dünenbild prägten, weht nun immer mehr Sand die Dünen hinauf und lässt sie wachsen. Beeindruckend wabert der Sand, getrieben vom Wind am Strand entlang. Das Foto kann dieses Naturschauspiel leider nicht einmal ansatzweise darstellen.

Was der Dünen Freud ist der Vogewartins Leid. Nun, das ist ein bisschen übertrieben. Aber seit der Wind so schön um die Ecke kommt, ist der Dünenübergang, der seit Jahren von der Vogelwartin oder dem Vogelwart benutzt wird, zugesandet. Da muss ich von Zeit zu Zeit zum Spaten greifen damit ich weiterhin eine Chance habe mit dem Handkarren dort durch zukommen.

Während der Wind die Dünen wachse lässt, drückt er, weil er nun schon eine ganze Weile aus Osten kommt, das Wasser hinaus und verursacht weiterhin meist niedrige Wasserstände. So hat sich inzwischen durch Ablagerungen ein kleiner Wall gebildet, der relativ nah an der Wattkante am Strand verläuft. Wenn dann doch einmal, wie zum Beispiel heute, der Wasserstand wieder etwas höher ist, schwappt das Wasser, wenn es seinen Höchststand erreicht hat, über diesen Wall. Als Folge bilden sich längliche „Miniseen“ auf der anderen Seite des Walls. Doch wenn das Hochwasser vorbei ist und die Ebbe einsetzt, möchte das Wasser zurück hinaus ins offene Meer. Und Wasser hat sehr viel Kraft, auch wenn es sich hier um nicht all zu große Wassermassen handelt. So bilden sich kleine Priele, die diese plötzlich entstandenen Seen größtenteils wieder leeren.

Es ist immer wieder aufs neue faszinierend zu was Wind und Wasser fähig sind.  Es ist schön, hier auf Trischen den Kräften der Natur ein bisschen mehr ausgeliefert zu sein, als anderswo und sie so wunderbar bei ihrem Tagwerk beobachten zu können.

In diesem Sinne wünsche ich all denen die Ostern gefeiert haben, noch einen schönen Ostermontag Abend und hoffe, dass all diejenigen die Ostern nicht gefeiert haben, ein paar schöne Tage hatten. Das Wetter war jedenfalls ganz vorteilhaft.

Anne de Walmont

Vogelwartin 2019