Skuas auf Trischen
Wenn plötzlich die den Krabbenkuttern folgenden Möwen in Aufruhr sind, dann lohnt sich die Suche nach dem großen dunklen Räuber in der Ferne. Und wenn die Rastvögel auf der Insel zu Hochwasser in Panik geraten, geht die Skua (Stercorarius skua) vielleicht direkt vor dem Hüttenfenster der Nahrungssuche nach.
Solch ein Glück gibt es vielleicht nur auf Trischen: Zuletzt fast täglich Skuas über dem Meer; gleich zwei sich um einen Happen zankende Individuen in der Salzwiese, die sich anschließend ausgiebig in der Südostbucht putzten und dann ein Individuum das weniger als zehn Meter direkt über mir über die Insel flog. Es ist fantastisch, diese wuchtigen, tatsächlich bedrohlich wirkenden Vögle so nah und intensiv beobachten zu können. Auch wenn es makaber aussieht, wie eine Skua an der Nordspitze eine noch nicht wieder richtig flugfähige Brandgans erbeutet und ertränkt – Die Natur kann erbarmungslos sein.
Skuas sind große braune Raubmöwen, die außerhalb der Brutzeit pelagisch, also auf dem Meer leben. Sie brüten in arktischen sowie subarktischen Gebieten wie Island oder auf den Schottischen Inseln in der Nähe anderer Seevögel und überwintern auf dem Atlantik. Auf dem Weg dorthin kommen sie auch an Trischen vorbei und bleiben sogar eine Weile. Für Raubmöwen typisch, jagen sie anderen Meeresvögeln ihre Beute in rasanten Flugmanövern ab.