Seehunde mit Nachwuchs
In den Monaten Juni und Juli bekommen Seehunde ihre Welpen. Rings um Trischen kann ich bereits seit Mitte Mai Seehundweibchen mit ihrem Nachwuchs entdecken. Inzwischen dominieren die Meeressäuger (gemeinsam mit Eiderenten) meine Sicht durchs Spektiv, wenn ich gen Süd, West und Nord schaue.
Überall auf den Sandbänken und höheren Wattflächen werden die kleinen Welpen gesäugt. Hierbei ist es sehr wichtig sie nicht zu stören. Ist doch die Zeit der Jungenaufzucht sehr kurz und die Gefahr, Mutter und Jungtier ungewollt zu trennen, groß.(Dank meines Teleobjektivs kann ich hier in diesem blog die Meeressäuger trotzdem „aus der Nähe“ präsentieren.) Bereits im August verlassen die Weibchen die Kleinen, um sich erneut zu paaren. Denn ein Seehundweibchen ist fast ein ganzen Jahr lang trächtig. Allerdings fällt die befruchtete Eizelle zu Beginn in eine Art Winterschlaf von ca zwei Monaten. Erst dann geht die Entwicklung weiter.
Die Muttermilch der Seehunde beträgt bis zu 45% Fett. (Bei Kühen nur ca 4%) Und das ist auch gut so. Denn dadurch können die Jungen innerhalb kürzester Zeit sehr schnell an Gewicht zulegen, um für das eigenständige Leben im Meer gewappnet zu sein.
Von Zeit zu Zeit sieht man Seehundwelpen alleine am Strand. Leider wird häufig zu schnell davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen sogenannten „Heuler“, einen von der Mutter dauerhaft getrennten jungen Seehund handelt. Eingriffe von menschlicher Seite erfolgen deshalb oft verfrüht. Meist ist es nämlich so, dass wenn man einen Welpen alleine sieht, die Mutter nicht in all zu großer Entfernung ist und ihr Junges mit der nächsten Flut wieder „abholt“. So auch bei dem kleinen Seehund auf den nachfolgenden Bildern. Quitschfidel erkundete er die Umgebung der Lahnung. Mit dem nächsten Hochwasser war der Kleine wieder im Wasser. Bei diesem Welpen sieht man sehr gut den ersten Fellwechsel. Er ist schon etwa 3-4 Wochen alt und legt gerade sein sogenanntes Embryonalfell ab. Der Wechsel am Kopf war genau bis zur Hälfte fortgeschritten…..