Partyfund

Liebe LeserInnen,

bei jedem Gang entlang des Spülsaumes schaue ich natürlich nach interessanten Strandfunden. Schöne Muscheln, ein glatt geschliffenes Stück Holz oder natürlich ein Bernstein.

Vor einigen Tagen habe ich mal was ganz Anderes gefunden: ein Sixpack Radlerbier! Komplett unversehrt noch mit Banderole drum herum. Da habe ich mich aber auch gefreut. An der Hütte habe ich die Flaschen von Sand befreit, eine Flasche in den Kühlschrank gestellt. In ein Glas eingeschenkt (ich finde Bier aus PET-Flaschen ganz grauenvoll), schön kühl und perlend – ziemlich süß und klebrig aber dennoch ganz wunderbar! Ein richtiger Partyfund!

 

 

Und es ist nicht das erste Lebensmittel was noch genießbar am Strand ankam. Letztes Jahr war es eine Flasche Orangensaft. Dieses Jahr eine kleine Dose Cola und eine Dose Bohnen. Nun fehlt nur noch die berühmt Buddel Rum.

Ein spannender Strandfund, ein Getränk das ich sonst nicht gehabt hätte und dann auch noch Müll eingesammelt – eine gute Kombination. Auf der anderen Seite sind die allermeisten Plastikfunde aus dem Bereich „Lebensmittelverpackung“ auch tatsächlich Plastikflaschen: schnell ausgetrunken und dann weggeschmissen.

Und dabei lässt sich gerade die (schnell irgendwo gekaufte) Wasserflasche aus Plastik im alltäglichen Leben so einfach vermeiden. Es gibt unzählige wiederverwendbare Trinkflaschen im Handel. In allen Größen und Stilen, aus Glas oder Metall, isoliert, mit Trinkaufsatz oder ohne. Diese kann man immer und immer wieder verwenden: Kein Plastikmüll, keine Emissionen durch die Herstellung, kein aufwendiger Rücklaufprozess durch Recycling usw.

Und der Strand wäre auch sauberer, was mir allemal lieber wäre als das unverhoffte Bierchen.

 

Anne Evers

Vogelwartin 2020/21