Ist das Kunst oder kann das weg? ICCD auf Trischen
Diese Frage könnte man sich kurz stellen, wenn man sich das Bild oben ansieht. Aber nur ganz kurz, denn schnell ist klar: Das kann weg! Aber sowas von!
Gestern, am Samstag den 21.September 2019, war der International Coastal Cleanup Day. Trischen war wieder dabei.
Seit 2010 schließt sich der NABU alljährlich dieser Strandreinigungsaktion an. Ich bekam vorab ein Paket mit Handschuhen, Klemmbrett, Waage, Müllgreifer, Müllsäcken und sogar „Arbeitskleidung“ zugeschickt. So gut ausgerüstet, widmete ich mich an diesem Tag quasi ausschließlich dem Müll. Ich habe ihn gesammelt, sortiert, dokumentiert und transportfähig gemacht.
Jeden Tag wandere ich am Strand entlang und sehe all den angespülten Müll. Doch so auf einem Haufen sind die Ausmaße doppelt erschreckend. Und ich habe weniger als ein Drittel des gesamten Weststrandes vom Müll befreit!
Negativ-Highlights waren Halogenröhren und Glühbirnen, eine Sandkiste aus Plastik, ein Autoreifen, ein Riesenrohr, über 40 Plastikflaschen, eingepackter Schinken, auffällig viel Hundespielzeug, Sardinen in der Dose, sehr viele Netzreste und der berühmte Kühlschrank. Von Letzterem berichtete ich bereits vor einiger Zeit. Er wurde in der Nähe des Dünenübergangs angespült. Das Meer half mit beim „Tragen“ Richtung Südspitze, von wo der Abtransport ans Festland stattfinden wird. Bei jedem Hochwasser das ca. 50 cm über normal auflieft, wurde der Kühlschrank mit der Strömung ein Stück gen Süden getragen. Somit war mein Sammelpunkt vorgegeben und ich machte mich mit dem Handkarren ans Werk.
Mit dem Müll, der an den Küsten gesammelt wird, kratzen wir nur an der Spitze des Eisberges, denn das Meer ist voll von Müll, insbesondere Plastik! Aber dieser Tag verdeutlicht gut, dass hier ein Problem vorliegt. Wenn durch solche Aktionen eine Reihe Menschen mehr wachgerüttelt wird, hat sich das Wühlen im Müll und die Plackerei gelohnt! Hoffen wir das Beste!
PS: Die Waage kam nicht zum Einsatz. Sandkiste und Kühlschrank haben sie absolut überfordert!