Helgoland in Sicht – eine Fata Morgana
Der erste frühlingshafte Tag am 06. April brachte Windstille, blauen Himmel, Sonnenschein und eine klare, weite Sicht.
Am Abend saß ich auf der Westseite der Hütte auf meinem Hocker, ließ den Tag ausklingen und betrachtete den Sonnenuntergang. Da erblickte ich in der Ferne ein großes Etwas am Horizont, viel zu Groß für ein Schiff. Außerdem blitzte dort das Leuchtfeuer eines Leuchtturms – alle 5 Sekunden. Das musste Helgoland sein. Leuchttürme haben eine individuelle Kennung, eine Art Morse-Code, der ihre Identität verrät.
Ein Blick durch das Spektiv bestätigte meinen Verdacht. Ich erkannte am flimmerigen Horizont die Umrisse Helgolands, mit dem charakteristischen Sendeturm im Süden des Oberlandes der Insel und dem Leuchtturm, der alle 5 Sekunden einen Lichtblitz sendet.
Doch eigentlich ist Helgoland rund 50 km weit entfernt, viel zu weit als dass man es wirklich sehen könnte. Es handelte sich viel mehr um ein physikalischen Phänomen: Eine Fata Morgana, oder auch Luftspiegelung. Dieses Phänomen tritt auf, wenn es windstill ist und es eine Grenze zwischen einer kalten und aufgewärmten Luftschicht gibt. Durch den unterschiedlichen Brechungsindex dieser Luftschichten wurde Helgoland quasi in der Luft mehrfach gespiegelt und so für mich sichtbar.
Ein tolles Phänomen!