Die erste Woche

Nun ist die erste Woche schon rum. So schnell kann’s gehen. Das Wetter meinte es doch noch gut mit mir. Nach der verregneten Ankunft war den Rest der Woche wunderschönstes Frühlingswetter mit strahlendem Sonnenschein angesagt.

Das es Frühling werden soll, finden vermutlich auch meine neuen Nachbarn. Jedenfalls singen schon überall Feldlerchen und Wiesenpieper und auch Austernfischer und Rotschenkel trillern um die Wette. Silber- und Heringsmöwen sitzen zahlreich in den Dünen, mindestens 60 Löffler haben sich schon eingefunden und in der Kormoran-Kolonie sitzen schon gut 200 Vögel. In den vielstimmigen Vogelchor stimmen die noch zahlreich anwesenden Ringelgänse mit ihrem „rott-rott“ ein. Auch ein paar Singvögel vom Festland haben schon vorbeigeschaut und wenn man nur mal kurz die Hütte verlässt, übernehmen sie das Zepter…

Es gab auch schon einiges zu tun und dabei habe ich die Insel ein wenig kennen gelernt. Zunächst habe ich die Vegetationskante, wie sie nach dem Winter aussieht, mit einem GPS-Gerät eingemessen.  Trischen ist nicht befestigt und sehr dynamisch, bewegt und verändert sich ständig. Wie sich die Insel seit dem letzten Jahr verändert hat, werden Sie in einem späterem Eintrag lesen können.

Als nächstes stand die Wattkartierung auf dem Programm. An vielen Stellen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer wird im Frühjahr und Sommer auf Transekten im Watt die Häufigkeit von verschiedenen Tieren und Pflanzen erfasst, z. B. Wattwürmer, Muscheln, Schnecken, Schlickkrebse und Algen. Dazu läuft man eine Strecke ins Watt hinaus und nimmt alle 50 m Stichproben. So kann man über die Jahre Veränderungen im hoch dynamischen Wattenmeer nachweisen (s. auch eine ausführliche Beschreibung aus dem letzten Jahr).

Und natürlich muss man sich auch um seinen Haushalt kümmern. Mein Vorgänger hat mir dankenswerterweise viel Brennholz dagelassen. Aber damit ich es auch im Herbst warm haben werde bzw. mein*e Nachfolger*in im nächsten Jahr, hole ich Treibholz, das sich im Winter angesammelt hat, vom Strand. Denn früher oder später ist es wieder weggetrieben, oder eingesandet, oder eingewachsen.

So kurz für den Moment, bleiben Sie dran, bald gibt es den nächsten Beitrag.

Tore

Naturschutzwart Trischen 2017