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Eine Insel der Kontraste

Liebe Blogleser*innen,

Wenn ich an Trischen denke, dann stelle ich mir ein wildes, unbändiges Wesen vor, dem ein Zauber innewohnt und das einem ständigen Wandel unterworfen ist. Mal zeigt es sich von seiner sanftmütigen Seite, mal lässt es zornig die Gischt und den Sand über den Strand wehen.

Ich denke an malerische Sonnenauf- oder untergänge, an heranziehende Gewitterfronten, an sich schlängelnde Priele, an Sandverwehungen, an eine im sanften Licht leuchtende Salzwiese, an Vogelschwärme am Horizont und das Tröten der Rotschenkel oder das Trillern der Brachvögel im Watt.

Ich denke aber auch an die Ölbohrinsel vor Trischens Haustür, die in den Prielen um Trischen fischenden Kutter, an Tiefflieger und an Müll. Müll, der mit jedem Hochwasser anlandet, mit jedem erhöhten Wasserstand den Strand in Richtung Düne hochwandert und versandet. Und auch wenn er mal offensichtlich, mal versteckt ist, ist er immer da.

 

Küstenputztag 2023

Müll in den Meeren ist ein Problem, ich denke das ist allen ausreichend bekannt. Um wenige Beispiele zu nennen: Müll kann zu Strangulationen und Verletzungen führen und als Nistmaterial in Nestern landen. Plastik kann durch mechanische Prozesse im Wasser und starke Sonnenstrahlung zu Mikroplastik zerkleinert werden und in die Mägen von Tieren wandern. Bei ausreichend großen Mengen an Plastik, verhungern die Tiere, denn der Magen ist voll. Zudem können im Plastik hormonell wirksame Chemikalien freigesetzt werden, die u.a. zu physischen Veränderungen bei marinen Lebewesen führen können.

 

Um sich dem Müll an den Küsten anzunehmen, findet jährlich der International Coastal Cleanup Day (ICC) statt, der von der US Umweltschutzorganisation Ocean Conservancy ins Leben gerufen wurde. An diesem Küstenputztag beteiligt sich im Rahmen der Initiative „Meere ohne Plastik“ auch der NABU, weshalb Trischen bei der Aktion nicht fehlen darf.

Deshalb sammle ich seit einigen Wochen bei meinen Strandspaziergängen Müll und staple ihn auf kleinen Häufchen an der Dünenkante. Einmal hat mir das Hochwasser schon einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich musste neu mit dem Sammeln beginnen. Die letzte Woche habe ich nun damit verbracht den Müll, Wagenladung für Wagenladung, zur Südspitze zu transportieren – keine so leichte Aufgabe. Aber nach etwa 10 Wagenladungen war der Müll dort, wo er sein sollte, und es ist ein ansehnlicher Haufen zusammengekommen.

 

Die häufigsten Müllfunde betrafen übrigens Plastikteile (Folien, Plastikflaschen, Lebensmittelverpackungen, Strandspielzeug) sowie Fischereibedarf (Taue, Dollyropes, Netze). Als besonders ärgerlich empfand ich ca. zwanzig Luftballone und fast zwei Kisten gesammelten Paraffins https://blogs.nabu.de/trischen/paraffin-am-strand/. Beides Dinge, die absichtlich in die Umwelt entlassen werden und dort Schäden verursachen.

Nun muss alles Stück für Stück „verpackt“ und von der Insel transportiert werden – mit großartiger Unterstützung von Axel, meinem Inselversorger, der für mich nicht nur den Transport, sondern auch die Entsorgung am Festland übernimmt.

Und damit scheint Trischen erstmal müllfrei zu sein – zumindest bis zum nächsten Hochwasser oder bis der versteckte Müll durch Sandverwehungen wieder freigelegt wird.

Ihre Melanie Theel

Tristes Watt – von wegen!

Jedes Jahr passieren rund 12 Millionen Zugvögel das Wattenmeer – alle mit einem Ziel: sich ordentlich satt fressen, bevor es weiter in die Brut- oder Überwinterungsgebiete geht (Nationalpark Wattenmeer). Erstaunlich, denn auf den ersten Blick wirkt das Watt unspektakulär grau, trist und leblos. Aber eben nur auf den ersten Blick. Denn im Watt tobt das Leben.

Um die Produktivität des Wattenmeerlebensraumes zu erfassen, gibt es entlang der Küste jährliche Monitorings innerhalb festgelegter Plots. Auch auf Trischen. Also habe ich mich auf den Weg ins Watt gemacht; bewaffnet mit Klemmbrett, Siebeimer und Stechröhre. Ich bin durch Priele und Schlickwatt gewatet und habe mich todesmutig den Muschelfeldern gestellt – naja zumindest in Wattschuhen.

Innerhalb eines 1m x 1m Quadrates werden nicht nur die auf der Oberfläche lebenden Organismen erfasst, sondern auch mithilfe einer Stechröhre eine 30cm tiefe Probe entnommen und ausgesiebt. Anschließend werden die lebenden Organismen klassifiziert und ausgezählt. Und was man da alles so findet!

Für heute beschränke ich mich jedoch auf meine vier Favoriten:

 

Vorstellung Seepocke, Bäumchenröhrenwurm, Wattschnecke und Schlickkrebs

Seepocken (Balanidae) gehören zu den Rankenfußkrebsen und sind damit – Krebse! Normalerweise kennen wir sie als kleines weißes Kalkgehäuse mit Luke, die sich öffnen kann, um die „Rankenfüße“ nach draußen zu strecken und im Wasser Schwebepartikel zu filtrieren – was nicht sonderlich zu unserer Vorstellung von Krebsen passt. Aber als Larven treiben sie im Plankton umher, bis sie sich an einem Hartsubstrat der Wahl häuslich niederlassen – zum Leidwesen einiger Schiffsbesitzer. Die Seepocken besitzen nämlich eine Art „Klebekopf“, mit denen sie sich anheften können und erst dann bauen sie das Kalkgehäuse um sich herum auf.

Der Bäumchenröhrenwurm (Lanice conchilegaI) ist ein Bewohner des Sandwatts. Aus Sedimentpartikeln baut er sich eine kleine Röhre mit Baumkrone, die er durch ein Sekret verstärkt – schließlich muss die Röhre der Wasserströmung standhalten. Er ist also ein richtiger Bauingenieur. Wie seine Wohnröhre besitzt auch der Wurm am Kopfende eine Reihe langer Tentakel, mit denen er im Wasser Nahrungspartikel filtriert oder die Krone nach Partikeln abtastet.

Die Wattschnecke (Hydrobia ulvae) gilt als schnellste und, meiner Meinung nach, faulste Schnecke der Welt. Aufgrund ihrer geringen Größe kann sie sich an die Wasseroberfläche anheften und bequem transportieren lassen. Und trotz ihrer Faulheit hat sie eine enorm hohe Bedeutung für das Wattenmeer. So gilt sie beispielsweise als eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen für Brandgänse, die das Watt um Trischen zur Mauser nutzen.

 
Und zuletzt: der Schlickkrebs (Corophium spp.) Ich habe ihn während der Wattkartierung leider nicht zu Gesicht bekommen, aber dafür habe ich ihn gehört. Standen sie schon einmal an windarmen (und stillen) Tagen im Watt und haben ein leises Knistern vernommen? Nicht? Dann hören sie nochmal genau hin. Mir zaubert das Wattknistern jedes Mal ein kleines Lächeln ins Gesicht – es ist ein Moment des Innehaltens, des Genießens und Lauschens. Schlickkrebse leben in einer U-förmigen Röhre im Boden und besitzen zwei „Antennen“, die der Nahrungsbeschaffung dienen. Beim Spreizen dieser Antennen zerplatzt ein kleines Wasserbläschen und bei simultanem Platzen tausender kleiner Bläschen entsteht das wunderbare Wattknistern.

Ein genauer Blick und ein gutes Ohr lohnen sich also! Dann können sich nicht nur die Watvögel an der Produktivität eines einzigartigen Lebensraumes erfreuen.

Ihre Melanie Theel

Flower Power

Liebe Trischen-Blogleser*Innen,

bisher habe ich vor allem von den gefiederten Bewohnern der Insel berichtet. Heute möchte ich ihr Augenmerk etwas mehr in Richtung Salzwiese lenken. Schließlich nehmen die Salzwiesen auf Trischen den größten Teil der Insel ein.

Salzwiesen charakterisieren den Bereich zwischen Watt und Düne oder Deich. Durch ihre niedrige Lage werden sie, je nach Salzwiesenzone, mehr oder weniger regelmäßig überschwemmt. Dabei bleibt immer wieder feines Material in der Salzwiese hängen und bildet eine feine Schlickschicht. Nach und nach wächst diese in die Höhe und bildet den Nährboden für weitere, nicht mehr ganz so salz- und nässetolerante Arten.

Eine der ersten Arten, die sich in feinem Sediment ansiedeln, ist der Queller (Salicornia spec.) Da er in den niedrigsten Bereichen der Salzwiese wächst, muss er sich an die durch die Gezeiten bedingten täglichen Überflutungen mit Salzwasser anpassen. Und das erfordert echtes Können! Denn für die meisten Arten sind hohe Salzgehalte im Boden schädlich, da durch den osmotischen Druck die Wasseraufnahme in die Pflanzenzellen verhindert wird – Wasserstress entsteht. Der Queller muss also tief in die Trickkiste greifen und lagert gezielt Salz in seinen Vakuolen ein. Zusätzlich verdünnt der Queller den schädlichen Salzgehalt, indem er die Vakuolen mit Wasser flutet – sein dickfleischiges Aussehen (Sukkulenz) entsteht. Irgendwann ist der Salzgehalt im Inneren der Pflanze so hoch, dass die Pflanze langsam abstirbt – die rote Färbung der Pflanze entsteht.

Dem Queller und dem anwachsenden Sediment folgen weitere Arten, die sich ebenfalls an die hohen Salzgehalte anpassen müssen – auch wenn sie in Salzwiesenbereichen stehen, die nicht mehr ganz so häufig überflutet werden. Meine momentanen Favoriten sind der Strandflieder (Limonium latifolium) und der Strandwermut (Artemisia maritima). Anders als der Queller scheidet der Strandflieder das überschüssige Salz über Drüsen an den Blättern aus. Bei genauem Hinschauen kann man kleine Salzkristalle an den Blättern entdecken. Ich muss zugeben, dass ich ihn aber vor allem wegen seiner Blütenpracht mag. Im morgendlichen Licht kleidet er die untere Salzwiese neben dem Rot des Quellers in ein wunderschönes Blau und lässt die Salzwiese bunt erstrahlen.

 

Der Strandwermut siedelt sich hingegen im oberen Salzwiesenbereich an, der relativ selten überflutet wird. Daher besteht seine Anpassung in einer fein weißfilzigen Behaarung der Blätter, die die Verdunstung in der Pflanze verhindern soll. Somit kann sich das Salz nicht in der Pflanze konzentrieren. Der Strandwermut besticht aber vor allem wegen seines Geruchs. Wenn ich durch die Salzwiesen streife, mischt sich der fein-würzige Geruch des Wermuts zu dem für Trischen so typischen Watt-/ Schlickgeruch.

 

Die Anpassungen an hohe Salzgehalte und das Trockenfallen bzw. Überfluten im Wattenmeerbereich sind vielfältig und versetzten mich immer wieder in ehrfürchtiges Staunen. Denn kaum ein anderer Lebensraum ist solch extremen Wechseln unterworfen. Und doch schaffen es zahlreiche Arten sich daran anzupassen – nicht nur Pflanzen. Teilweise sind sie hoch spezialisiert und daher kaum in anderen Lebensräumen zu finden.

Mit Blick auf den Klimawandel und auf steigende Meeresspiegel steht jedoch die Frage im Raum, wie sich dies zukünftig auf unsere Salzwiesen und die darin lebenden Arten auswirken wird. Durch weitläufige Deichbaumaßnahmen an den Küsten, können die Salzwiesen den steigenden Wasserspiegeln nicht ausweichen. Ob sie ihnen etwas durch ein „In-die-Höhe-Wachsen“ entgegenzusetzen haben bleibt fraglich. Aber fest steht: Wenn der Wasserspiegel schneller steigt als die Salzwiesen anwachsen können wäre es ein herber Verlust eines ganz besonderen Lebensraumes.

Ihre Melanie Theel

Sommerstürme

Liebe Blogfolger*Innen,

paradoxerweise sitze ich bei fast völliger Windstille und Sonnenschein auf meiner Veranda und schreibe diesen Blogeintrag über Sommerstürme. Nur ein Strandspaziergang erinnert noch an die Ereignisse von Anfang letzter Woche. Hohe Spülsäume, abgebrochene Dünen, der vor ein paar Tagen gesammelte und fein säuberlich zu kleinen Häufchen aufgestapelte und nun am ganzen Strand verteilte Müll – aber vor allem die große Anzahl angespülter Dreizehenmöwen zeigen, dass die Nordsee letzte Woche ganz schön durchgeschüttelt wurde.

Drei Tage lang herrschte Sturm mit Böen bis zu 10 Bft. Der Wind kam aus Nordwest und hat zusammen mit der derzeitigen Tidenphase zu Wasserständen bis zu 1,5 m über MTHW (Mittleres Tidehochwasser) geführt. Schon morgens beim Aufwachen haben sich die Gewalten durch ein Wackeln und ein lautes Pfeifen in der Hütte bemerkbar gemacht. Aber ganz anders noch als Anfang Juli, überwiegte bei mir eine unbändige Freude und Spannung auf das, was der Tag alles bringen würde. Die Brutzeit ist quasi vorbei, hohe Wasserstände für die noch übrig gebliebenen Küken kaum ein Problem, da sie sich allesamt an den höchsten Stellen der Insel befinden. Es gab also keinen Grund sich allzu große Sorgen zu machen und so konnte ich die Gewalten des Sturms und des Wassers einfach genießen.

 

Gleich nach dem Aufstehen ging es raus. Zunächst musste natürlich ausgetestet werden, ob der Wind schon stark genug war mein Gewicht zu halten, wenn ich mich dagegen lehne. War er nicht! Da geht also noch mehr. Nun ja, dann also Spektiv auspacken und mich hinter die Hüttenwand verziehen. Los gings. Mein Ziel: Dunkle, über die Wellen sausende Punkte identifizieren. Diese Form des „Aufs-Wasser-Starrens“ hat sogar eine eigene Bezeichnung: „Seawatching“ und eine Reihe von passionierten Anhängern. Ich hatte es vor allem auf die Hochseevögel (Skua, Sturmtaucher & Co) abgesehen, die bei starkem Wind näher an die Küsten verdriftet werden und dann den ein oder anderen Seawatcher erfreuen.

Die Crux ist: die Vögel sind meist immer noch sehr weit weg und daher…Punkte. Man braucht also neben Geduld ein bisschen Erfahrung, um anhand von Flugweise, Silhouette oder aufblitzenden Farbnuancen eine Art bestimmen zu können. Mit wirklich viel Erfahrung kann ich zwar nicht glänzen (wie gesagt man bekommt die Arten meistens (und wenn überhaupt) nur bei Sturm ins Spektiv), aber Motivation hatte ich genug.

Ich habe also den größten Teil der drei Tage hinter der Hüttenwand verbracht und in weite Fernen gestarrt. Dazwischen wagte ich immer wieder Wind-Tests oder machte zu Niedrigwasser einen Strandspaziergang. Ein paar Mal ist mein Herz ins Hüpfen geraten – immer dann, wenn ein schwarzer Punkt mit Leichtigkeit die Wellen auf- und absauste. Aber mit 100%iger Sicherheit konnte ich mich nie auf eine der erhofften Hochseearten festlegen. Dafür haben mir die Dreizehenmöwen Gesellschaft geleistet, die zum Teil direkt um die Hütte flogen und mir einen wunderschönen Du-und-Du-Augenblick beschert haben.

Dreizehenmöwe

Weniger schön war ein kurzes Treffen mit einem Basstölpel am Nordstrand, der offensichtlich geschwächt am Strand verschnaufen wollte. Eigentlich ein Grund zur Freude, wäre ihm nicht der Blinker einer Angel aus dem Schnabel gehangen. Dass das Meer voll mit Müll ist, sollte mittlerweile jedem bewusst sein. Aber die Konsequenzen direkt am Beispiel des Basstölpels vorgeführt zu bekommen, hat mich doch mitgenommen und mir zu Denken gegeben. Insbesondere dann, wenn der Strand voll von unachtsam weggeworfenem oder vergessenem Müll, wie beispielsweise Luftballons, (Plastik-) Flaschen oder Strand-/ Badematerialien, ist.

Ihre Melanie Theel

Löfflerfreuden

Liebe Blogleser*Innen,

die Zeichen standen schlecht. Wie schon berichtet, gaben die Löffler (Platalea leucorodia) Anfang Juni aus ungeklärten Ursachen ihre ursprüngliche Kolonie auf, woraufhin nur wenige Paare an anderer Stelle eine Nachbrut begonnen hatten. Hinzu kam die sehr unbeständige nass-kalte Witterung der letzten Zeit. Wie wirken sich also das schon bereits sehr fortgeschrittene Jahr und die Wetterbedingungen auf die Kükenentwicklung und damit auch den Bruterfolg der Löffler aus?

Um dies zu klären, bekam ich dieses Wochenende Besuch von Klaus Günther und seinen Helfern. Klaus Günther ist für das Löffler-Bruterfolgsmonitoring im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer zuständig und führt in diesem Rahmen die wissenschaftliche Beringung durch. Wie die Großmöwen, bekommen also auch die Löffler einen Ring ans Bein. Bisher wurde eine Kombination aus mehreren verschiedenen Farbringen verwendet, seit diesem Jahr werden codierte Farbringe genutzt.

 

Löffler haben aufgrund ihrer auffälligen Lebensweise eine sehr gute Wiederfund- bzw. Ableserate, weshalb sich mittels Beringung gut Erkenntnisse über Wanderungen, Umsiedlungen, Überlebensraten usw. gewinnen lassen. Die Vögel sind durch Größe, Statur und Färbung nicht nur sehr auffällig, sondern auch in exponierten Bereichen wie Prielen, Lagunen und anderen Flachwasserbereichen bei der Nahrungssuche zu beobachten. Wer dann genau hinschaut, kann bei dem ein oder anderen Vogel einen Ring am Bein aufblitzen sehen.

Der Name Löffler (engl. Eurasian Spoonbill) kommt übrigens nicht von ungefähr, sondern verweist auf die abgeflachte, runde Schnabelspitze, die nun ja…wie ein Löffel aussieht. Der Löffler watet also durch Flachwasser und bewegt mittels Kopfdrehungen seinen Schnabel schwenkend durchs Wasser  – eine Nahrungsweise die „Seihen“ genannt wird. Im trüben, aufgewirbelten Wasser lässt sich die Nahrung aber schlecht erkennen. Deshalb befinden sich im Schnabel viele kleine Tastorgane, die bei Berührung mit Nahrungspartikeln ein Schließen des Schnabels initiieren.

Dieses Jahr konnten insgesamt 24 Küken beringt werden – eine Beringungsquote von 100%. In wenigen Wochen werden sie sich auf den Weg in die Überwinterungsgebiete machen, die am Mittelmeer und in Westafrika liegen. Vereinzelte Überwinterungsversuche wurden jedoch auch schon im Wattenmeer registriert.

Hoffentlich werden auch die Küken Trischens groß und kräftig genug sein, um die Reise zu überstehen. Dann hätte die holprige Löffler-Geschichte dieses Jahr zumindest für wenige Küken ein gutes Ende gefunden.

Ihre Melanie Theel