Ankunft auf einer winterlichen Insel

Endlich bin ich angekommen und die Insel Trischen hat mich auf zauberhafte Weise Willkommen geheißen.

Recht spontan ging es am Montag den 26. März 2018 rüber auf die Insel Trischen. Wir starteten nicht wie gewohnt aus Friedrichskoog, sondern aus dem Meldorfer Hafen. Dort hatte die „Luise“ den Winter verbracht und ein paar Reparaturen über sich ergehen lassen.

Nun ergab sich kurzerhand die Möglichkeit, dass die Hafenschleuse für uns die Tore öffnete (vor dem  eigentlichen Saisonbeginn des Meldorfer Hafens). Axel hat einen perfekten Plan ausgeheckt und zu meinem Glück waren auch die ehemaligen Vogelwarte Benjamin (2014) und Tore (2017) so spontan, um mir bei der Überfahrt und dem Einzug in die Hütte zu helfen.

Mit einer Ladung Gepäck im Handwagen und dem Nötigsten für den Tag setzte uns Axel bei ablaufendem Wasser an der Nod-Spitze ab. Bis zum nächsten ablaufenden Wasser hatten wir nun ausreichend Zeit, uns zur Hütte vorzuarbeiten, sie ordentlich einzuheizen und wohnlich herzurichten, sowie die Insel auszukundschaften. Später als gedacht holten wir an der Süd-Spitze, wo Axel unterdessen mit der „Luise“ trocken gefallen war, das letzte Gepäck – der Umzug war weitestgehend überstanden. Vor uns lag eine kurze Nacht, denn noch vor dem morgendlichen Hochwasser ging es für Benjamin, Tore, Axel und die „Luise“ zurück nach Friedrichskoog.

Nun habe ich mich die ersten Tage allein auf der Insel und in der kleinen Hütte eingelebt und Trischen von seiner winterlichen Seite kennen gelernt. Ich bin überwältigt.

An den ersten zwei Tagen war es nahezu windstill mit phasenweise klarer Sicht sowie Seenebel. Gestern frischte es dann deutlich auf und der Ostwind ließ mich kaum aus der Hütte heraustreten, so stark blies er gegen die Tür. Ich war doch reichlich überrascht, als ich am Morgen die gelb-braune Vegetation in eine weiße Schneedecke gehüllt vorfand. Da bin ich froh, dass mir mein Vorgänger Tore so viel Feuerholz vorbereitet hat, Danke! Es kann aber nicht mehr lange dauern. Während ich die brütenden Graugänse und Kormorane betrachte, ist der Frühling gewiss auf dem Weg.

Jetzt geht also endlich der Traum in Erfüllung! Die ersten Tage Inselleben sind ganz nach meinem Geschmack. es kostet mich jedoch reichlich Überwindung, die Augen vom Fernglas und Spektiv zu nehmen, um wenigstens mein Gepäck auszupacken und einzuräumen.

Die winterlichen Inseleindrücke finden Sie bald in der Rubrik „Trischen in Bildern“ und demnächst werde ich von den ersten spannenden Beobachtungen berichten.

Bis dahin herzliche Inselgrüße und Frohe Ostern an alle Leserinnen und Leser!

Jonas

Naturschutzwart Trischen 2018