Lachseeschwalben und Kolkraben, beide Arten sehr selten auf Trischen!

Zwei Arten, die ich in den letzten Tagen beobachtet habe, sind wahre Highlights aus Sicht der Trischen-Beobachtungsliste. Das war mir nicht so ganz bewusst, bevor ich heute die Artenlisten der vorhergegangenen Vogelwarte genauer unter die Lupe genommen habe.

Zum einen ist es die Beobachtung zweier Kolkraben (Corvus corax) am 6. April (siehe auch unter „Beobachtungsliste“) an den Westdünen, in der Nähe des Strandüberganges. Da ich Kolkraben aus der Hamburger Umgebung (Sachsenwald usw.) eher gewohnt bin und ich vergangenes Jahr in Büsum ebenfalls Kolkraben beobachten konnte, war diese Beobachtung für mich zwar sehr schön, aber kein „Highlight“.
Den Daten zufolge wurde der der letzte Kolkrabe allerdings im Jahre 1999 auf Trischen gesichtet!!
Damit ist dies die erste Sichtung seit 17 Jahren!
Das zweite Highlight waren insgesamt drei Lachseeschwalben (Gelochelidon nilotica), die ich einmal am 4.5, am 6.5. und am 7.5. beobachten konnte. Die Vögel flogen dicht an der Hütte Richtung Südosten. In Richtung der Elbemündung –> Richtung Neufeld?!

Lachseeschwalben sind durch ihren kurzen, dicken und gänzlich schwarzen Schnabel eindeutig von den sonst recht ähnlichen Brandseeschwalben ( Sterna scandivicensis) zu unterscheiden. Ich selbst habe zwar keine Fotos geschossen, Martin Stock hat mir jedoch freundlicherweise dieses Bild zur Verfügung gestellt.

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica) im Flug. Foto: Martin Stock, www.wattenmeerbilder.de

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica) im Flug. Foto: Martin Stock www.wattenmeerbilder.de

Lachseeschwalben stehen in Deutschland auf der Roten Liste. In Deutschland, ja in Mitteleuropa sind sie nahezu ausgestorben. Die letzte mitteleuropäische Brutkolonie befindet sich in Neufeld an der Elbemündung- Die nächsten Brutplätze dieser Art liegen in Südost- und Südwesteuropa, zum Beispiel in der Camargue in Frankreich.

Die an der Nordsee vom Aussterben bedrohten Lachseeschwalben werden seit einigen Jahren in einem Artenhilfsprojekt unterstützt. Dabei beobachten ein Betreuerteam die Seeschwalben-Kolonie vor Ort und gewährleisten mit ungeahntem logistischem Aufwand (24h-Bewachung durch wohnen im Bauwagen vor Ort, Schutzzaun, Fuchsfallen, Aufklärung und Bewachung vor Ort, usw.), dass die Vögel ungestört brüten können. Koordiniert wird dieses Projekt vom Bündnis Naturschutz in Dithmarschen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung, der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer und dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz. Finanziert wird es vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium und dem Kreis Dithmarschen (weitere Infos auch auf www.nationalpark-wattenmeer.de oder unter www.ndr.de).