Rosa rugosa – die Kartoffelrose breitet sich auch auf Trischen immer weiter aus
Seit vielen Jahren sind zwei Standorte der gemeinen Kartoffelrose (Rosa rugosa) den Vogelwärtern auf Trischen wohl bekannt. Beide Büsche sind von der Hütte aus sehr gut einsehbar und bieten – auf der sonst sehr buscharmen Insel – den Singvögeln eine gute Rast- und Versteckmöglichkeit. Doch auch auf Trischen breitet sich diese invasive Art weiter aus: In den vergangenen Jahren wurden immer neue Standorte der Kartoffelrose auf Trischen bemerkt. Auch in dieser Saison konnte ich einen neuen Standort entdecken.
Eigentlich stammt die Pflanze aus dem Nordasiatischen Raum – wurde an der Nord- und Ostseeküste jedoch schon lange angepflanzt. Während sie an öffentlichen Bereichen z.T. als Windschutz oder Dekorationspflanze angepflanzt wird, muss sie anderorts allerdings aktiv bekämpft und in ihrer Ausbreitung gestoppt werden. Denn die Pflanze ist winterhart, bis zu einem gewissen Grade salzresistent und stellt nur sehr wenige Ansprüche an ihre Umgebung –optimale Ausganssituationen um sich in der hiesigen Vegetation als sog. „invasive Art“ auszubreiten. Die Kartoffelrose breitet sich tatsächlich immer weiter aus und ist an vielen Küstenabschnitten so dominant, dass sie schlicht nicht mehr wegzudenken ist. Für viele gehört die Kartoffelrose aber auch einfach zum Landschaftsbild dazu. Und ganz ehrlich: Was wäre denn ein Tag am Meer ohne die recht hübschen Blüten der Kartoffelrose? Die Pflanze hat –neben all ihren negativen Auswirkungen auf die heimische Flora, auch einige positive Aspekte: viele kleine und große Vogelarten nutzen das dichte, stachelbewährte Gestrüpp als Versteck oder sogar als Nistplatz.
Ihre vielseitige Nutzung hat der Pflanze den ein oder anderen Namen eingebracht: da die Blüten auf einem typisch friesischen Kaffeegeschirr nicht wegzudenken ist, wird sie vielerorts auch „Friesenrose“ genannt. Ihre roten und großen Früchte werden zu einem wohlschmeckenden Tee oder zu Marmelade verarbeitet – sie ist daher auch unter dem Namen „Apfelrose“ bekannt.
Weiterführende Literatur:
Pott, Christian: Pflanzen und Tiere der Küste. Ulmer Naturführer, 2009