Es war die Nachtigall und nicht die Lerche
Ein kurzes melodisch-kräftiges Gesangsfragment ertönt plötzlich aus dem Holzstapel vom Zwischendeck der Hütte. Anschließend herrscht längere Zeit Stille. Es ist außer einem Rotkehlchen, das nach Nahrung sucht, kein weiterer Singvogel im Hüttenumfeld zu sehen.
Aber ich habe mich mich nicht getäuscht. Es ertönt ein weiterer kurzer Gesang und dann sehe ich sie: Eine Nachtigall (Luscinia megarhynchos). Ein Durchzüge, der bisher nur selten auf Trischen beobachtet wurde. Es ist die fünfte Beobachtung seit 1976. Das ist jedoch nicht sehr verwunderlich, denn selbst in den Brutgebieten ist die Nachtigall auf Grund ihrer recht heimlichen Lebensweise im Unterholz.
Ein paar kurze Strophen waren mir noch vergönnt. Das fantastische Konzert wird sie aber erst im Brutgebiet singen. Glücklich macht sie mich damit trotzdem!