Aller guten Dinge sind drei – Landunter auf Trischen
Der erste Herbststurm in dieser Saison fegte ganze drei Tage über die Insel und ließ die Hütte ordentlich wackeln: teilweise maß ich Windgeschwindigkeiten von über 60 Km/h (8Bft)! Auch jetzt gerade pfeift es um die Hütte – was sehr gemütlich sein kann. Da die Sonne in den vergangenen Tagen nur sehr spärlich schien, war mein Akku heute Morgen aufgebraucht und ich den halben Tag ohne Energieversorgung. Doch nach Regen folgt meist Sonnenschein – nun ist mein Akku wieder voll aufgeladen und ich kann live von der Insel berichten.
Die vergangenen Hochwasser waren „richtige“ Hochwasser: dreimal hintereinander lief das Wasser der Nordsee nun so hoch auf, dass die Hütte jedes Mal im Wasser stand. Ich bin sehr froh, dass ich auf Stelzen wohne, denn so konnte ich beruhigt auf dem Umlauf sitzen und dem Naturschauspiel beiwohnen. Im Gegensatz zu den gefiederten Inselbewohnern musste mir keine Sorgen um meinen „Rastplatz“ machen. Die Vögel, die um die Hochwasserzeit bevorzugt an der Südspitze rasten, wurden in der letzten Zeit stets um ihren Rastplatz beraubt und flogen daher in großen Schwärmen über die Insel – auf der Suche nach einem trockenen Plätzchen. Zum Glück waren am Weststrand noch schmale Streifen nicht überflutet worden, sodass die Vögel sich am Ende doch noch niederlassen und von der Aufregung erholen konnten.
Ich persönlich nutzte die stürmische Zeit um die ersten Sachen zusammen zu packen: morgen werde ich Axel, meinem Versorger, die ersten Dinge mit ans Festland geben. In zwei Wochen werde ich dann selbst die Insel verlassen.