NABU-GAP Ticker: „Food for thought“ für die Agrarminister auf ihren Weg nach Österreich

21. September 2018. Vom 23-25. September findet in Österreich der informelle EU-Agrarministerrat statt; hier wird in einer lockeren und entspannten Atmosphäre  über die Zukunft der GAP nach 2020 diskutiert, abgerundet mit Exkursionen zu Weingütern und Bioeisbetrieben. Im Fokus steht das Thema ländliche Entwicklung, welches Österreich als Präsidentschaft des Europäischen Rats, besonders nah am Herzen liegt.

Für die Diskussionen zur Zukunft der GAP haben die Österreicher im Vorfeld ein Dokument vorbereitet: „Shaping the future of vital rural areas & quality food production in the EU“. Der Agrarökonom Dr. Sebastian Lakner hat auf seinem Blog dieses Papier eingehend analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die beschriebenen Herausforderungen näher bei der Realität liegen als der Legislativvorschlag von Phil Hogan. Herr Lakner beendet seine Analyse mit der Frage, ob die Verhandlungsführung der Ratspräsidentschaft ähnlich ambitioniert sein wird wie dieses Papier.

Auch das Institut für Europäische Umweltpolitik (IEEP) hat das österreichische Papier gelesen und deren Gedanken weitergeführt. Eine gesunde Umwelt ist die Grundlage für lebendige und dynamische ländliche Räume. Die passenden politischen Instrumente zu entwickeln ist dabei die große Herausforderung. Dabei darf nicht ignoriert werden, dass soziale, ökonomische und ökologische Belange innerhalb der ländlichen Räume stark miteinander verwoben sind.

Beim Thema Landwirtschaft  sollten eigentlich alle relevanten ‚Stakeholders‘ mitreden dürfen; unter anderem auch die Zivilgesellschaft. Wir waren eine der größeren Unterstützer der Living Land Kampagne und wir haben 258,000 Menschen dazu bewegt, an der Konsultation der EU Kommission teilzunehmen. Leider wollen die Agrarminister in Tirol wieder nur die Lobbyvertreter der Landwirtschaft dabei haben. Andere Gruppierungen sind bei den Gesprächen dagegen unerwünscht.

Auch wenn wir draußen bleiben müssen; das wird den NABU (und andere Verbände) nicht davon abhalten unsere Meinungen Kund zu geben. Unsere Dachverbände BirdLife Europe und das Europäische Umweltbüro (EEB), zusammen mit Greenpeace und WWF, haben darum ein Briefing-Papier veröffentlicht, welches unsere Forderungen nochmal deutlich zusammenfasst.

Und damit genügend „Food for thought“ für die österreichische Ratspräsidentschaft,  Frau Klöckner und für alle andere Agrarminister, die sich auf dem Weg nach Tirol befinden.

 

Der NABU-GAP-Ticker

Was steht auf dem Spiel für Insekten, Bauernhöfe und unsere ländlichen Räume? Was sagt Julia Klöckner in Brüssel? Wie stimmen unsere Abgeordneten ab? Was passiert hinter den Kullissen? Im NABU-GAP-Ticker informieren wir über die Verhandlungen zur künftigen EU-Agrarpolitik – denn wir meinen, die Zeit der Hinterzimmerdeals ist vorbei. Es geht um viel – und die Öffentlichkeit hat ein Recht zu wissen, wie der Milliardenpoker um die Gemeinsame Agrarpolitik der EU abläuft. Abonnieren Sie diesen Blog um auf dem Laufenden zu bleiben, stellen Sie Fragen und diskutieren Sie mit uns über die Kommentarfunktion. Hintergrundinfos auf www.NABU.de/agrarreform2021. Folgen Sie uns auch auf Twitter: @NABU_biodiv#FutureOfCAP

Titefoto: Europäische Union 2013

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