NABU-Agrar-Blog Beiträge

Zurück auf Anfang – EU beschließt mit GAP-Änderung weiteren Abbau von Umweltstandards

Zurück auf Anfang – EU beschließt mit GAP-Änderung weiteren Abbau von Umweltstandards

Mit dem Omnibus-III-Paket baut die EU erneut ökologische Mindeststandards in der europäischen Agrarpolitik ab. In den letzten Wochen wurde die nun mittlerweile dritte Änderung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der laufenden Förderperiode – das sogenannte „Omnibus-III“-Paket – beschlossen. Was als bürokratische Vereinfachung verkauft wird, ist im Kern allerdings nur eine erneute Abschwächung der Umwelt- und Naturschutzstandards in der europäischen Agrarpolitik. Die zentrale Frage lautet: Was bleibt von den Umweltambitionen der GAP noch übrig – und wofür zahlen wir eigentlich noch?

Was heißt das konkret für Böden, Wasser, Artenvielfalt – und für die Legitimation der milliardenschweren Agrarzahlungen?

EU-Agrarpolitik vor dem Rückschritt: Warum der neue GAP-Vorschlag die falschen Weichen stellt

EU-Agrarpolitik vor dem Rückschritt: Warum der neue GAP-Vorschlag die falschen Weichen stellt

Die GAP ist überkomplex und braucht Vereinfachung. Der neue Kommissionsvorschlag schießt jedoch über das Ziel hinaus: Er entkernt ökologische Ambitionen, gefährdet Fortschritte bei Natur und Klima und verschiebt die GAP in den NRRP-Gesamtfonds.

Gemeinsame Agrarpolitik: Was bedeutet das EU- Vereinfachungspaket für die Natur?

Gemeinsame Agrarpolitik: Was bedeutet das EU- Vereinfachungspaket für die Natur?

Die Europäische Kommission hat Mitte Mai ein weiteres Reformpaket, eine sogenannte Omnibusverordnung, zur Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgelegt. Eine Vereinfachung der GAP ist in vielerlei Hinsicht dringend notwendig. Jedoch darf das nicht zulasten geltender Umweltstandards gehen. Aus naturschutzfachlicher Sicht führt die geplante Omnibusverordnung jedoch genau dazu: dem weiteren Abbau europäischer Umweltstandards.

Besuch auf der Hope Farm – Naturwiederherstellung seit 25 Jahren

Die Hope Farm der britischen Naturschutzorganisation RSPB (Royal Society for the Protection of Birds) ist ein bemerkenswerter Ort. Seit dem Jahr 2000 wird auf rund 180 Hektar nahe Cambridge eine Form der Landwirtschaft erprobt, die Natur, Umwelt und Klima schont – und dabei gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich ist. 

Ein Blick über den Tellerrand: Agroforst in England

Wie Großbritannien Agroforstsysteme fördert – und was Deutschland daraus lernen kann. 

Während in Deutschland Agroforstsysteme noch weitgehend als Nischenlösung gelten, zeigen Beispiele aus England, wie politische Rahmenbedingungen, wissenschaftliche Begleitung und praktische Erfahrungen auf landwirtschaftlichen Betrieben erfolgreich zusammenspielen können – und geben wertvolle Impulse für eine klimaresiliente und biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft. 

Wirbelt die EU die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) durcheinander? Ein Blick auf anstehende Reformen

Wirbelt die EU die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) durcheinander? Ein Blick auf anstehende Reformen

 

Die vier großen Umwelt- und Naturschutzorganisationen auf EU-Ebene (WWF, Birdlife, EEB, Greenpeace) haben am 26. Mai ein Positionspapier für einen Politikwechsel in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU veröffentlicht. Darin stehen sie gemeinsam für einen politischen Wandel hin zu einer Gemeinsamen Agrar-, Ernährungs- und Landbewirtschaftungspolitik, die den Wandel hin zu einer naturverträglichen Landwirtschaft ebnen soll. Die Zukunft der GAP nach 2027 wird aktuell im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für den nächsten EU-Haushalt, dem Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR), diskutiert. Nach bisherigem Kenntnisstand plant die Europäische Kommission einen neuen Ansatz in der Budgetverteilung: Das könnte auch die GAP stark betreffen.  

Altgrasstreifen: Mehr Artenvielfalt auf dem Grünland – jetzt leichter planbar

Altgrasstreifen: Mehr Artenvielfalt auf dem Grünland – jetzt leichter planbar

Kleine Rückzugsorte mit großer Wirkung: In einer intensiv genutzten Agrarlandschaft schaffen Altgrasstreifen wichtige Lebensräume – für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) können sie sogar gefördert werden. Dennoch fällt die bisherige Bilanz ernüchternd aus: Gerade einmal rund vier Prozent des angestrebten Zielwerts wurden 2024 erreicht. Dabei steckt viel Potenzial in dieser Maßnahme. Um die Maßnahme greifbarer zu machen, hat der NABU eine Planungshilfe für Landwirt*innen erstellt.

Quo vadis, Agrifood-System? ForumforAg sucht Antworten

3. April 2025. Wie geht es weiter mit der Transformation des Agrifood-Systems? Die diesjährige Konferenz des Forums for the Future of Agriculture (ForumforAg) am 1. April in Brüssel konnte vielleicht keine finalen Antworten liefern. Die Teilnehmer aus Industrie, Landwirtschaft, Finanzsektor und Umweltverbänden versuchten aber, das weite Feld abzustecken, das von den Auswirkungen der geopolitischen Spannungen bis zu den Herausforderungen der Finanzierung reichte. Einig war man sich darin, dass öffentliche Gelder, vor allem der Gemeinsamen EUAgrarpolitik (GAP) effizienter eingesetzt werden müssen.

So stellt sich die EU die Zukunft der Landwirtschaft vor – kommt die Natur unter die Räder?

In den letzten Wochen ging es heiß her in Brüssel. So wurde ein erster Aufschlag für den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) vorgelegt. Im MFR wird der Finanzrahmen der EU für die kommenden fünf Jahre festgelegt und somit auch über das zur Verfügung stehende Agrarbudget entschieden. Weiterhin wurde von dem neuen EU-Agrarkommissar Christoph Hansen die „Agrivision” vorgestellt. Darin wird eine Vision für die Landwirtschaft 2040 dargestellt und es werden die Politikfelder erläutert, die Hansen in den kommenden vier Jahren angehen will. Als Grundlage dienten die Ergebnisse des Strategischen Dialogs, der Ende 2024 in Brüssel stattfand. Dieses Gremium legte (ähnlich der Zukunftskommission Landwirtschaft in Deutschland) einen ambitionierten und durch einen breiten Konsens gesellschaftlicher Vertreter*innen gestützten Fahrplan für die Landwirtschaft vor. Was bedeuten MFR und Agrivision nun für den Agrarnaturschutz? 

Wirtschaft finanziert Naturschutz: Welche Rolle kann private Naturschutzfinanzierung für die Land- und Forstwirtschaft spielen?

Anfang Januar trafen sich erneut große Teil der Agrarund Waldszene in Berlin auf der Internationalen Grünen Woche (IGW). Die Messe lebt neben den Hallen mit Lebensmitteln aus der ganzen Welt vor allem von den politischen und fachlichen Veranstaltungen zum Thema Landnutzung. Die vielen Herausforderungen des letzten Jahres fanden sich dabei auch auf den verschiedenen Podien wieder und es herrschte allgemein eine überwiegend dystopische bzw. frustrierte Stimmung. In vielen Diskussionen ging es darum, wie viel Naturschutz wir uns in der Land- und Forstwirtschaft leisten können und wollen, und wie dieser bezahlt werden soll. Um dieser vorwiegend negativen Stimmung etwas entgegenzusetzen und Lösungsansätze aufzuzeigen und zu entwickeln, widmete der NABU seinen diesjährigen Neujahrsempfang dem Thema private Naturschutzfinanzierung. Diskutiert wurde dabei, welche Maßnahmen, neben der staatlichen Förderung, den Naturschutz nachhaltig stärken können. Um entsprechend mit einem positiven Spirit in das neue Jahr zu starten, wurden dabei zunächst mehrere Beispiele vorgestellt, wie marktwirtschaftliche Akteure erfolgreich eine nachhaltige Entwicklung unterstützen können.