Besenderung Beiträge

Besenderung 2020 – das ist Julia

Die Turteltaube Julia ging den Wissenschaftler*innen der Universtität Gießen am 8. Juni nahe der Ortschaft Villingen (Stadt Hungen) am Rande eines Naturschutzgebiets in die Falle. Die weibliche Turteltaube wog bei ihrem Fang knapp 150 Gramm. Am selben Futterplatz auf einem Wildacker an einem Waldrand war im letzten Jahr auch die Turteltaube Melanie gefangen und besendert worden.

Wildkamera-Aufnahme vom Futterplatz zum Zeitpunkt des Fangs von Julia.

Auch Julia war am Tag ihres Fangs mit einem Partner an der Futterstelle. Interessanterweise hatte außerdem ein Eichelhäher das Futter für sich entdeckt und war als erster in eine der beiden Käfigfallen gegangen. Julia war dann nur kurze Zeit später in die zweite vor Ort aufgestellte Falle gelaufen.

Turteltauben-Weibchen Julia bei ihrer Besenderung; Foto: L. Koch

Nach ihrem Fang wurde Julia zügig aus der Falle befreit, besendert und wieder in die Freiheit entlassen. Spätere Aufnahmen der Wildkamera vor Ort zeigen, dass auch sie nach einigen Tagen mit ihrem Partner wieder an der Futterstelle auftauchte. Da Turteltaube Melanie laut Satellitendaten zu diesem Zeitpunkt immer noch auf ihrer Heimreise ins Brutgebiet war, können sich die Wissenschaftler*innen sicher sein, dass es sich bei der besenderten Taube auf den Bildern um Julia handelte.

Besenderung 2020 – das ist Frieda

Die Turteltaube Frieda ging den Wissenschaftler*innen am späten Nachmittag des siebten Juni in die Käfigfalle. In der selben Falle am Rande eines Wildackers bei Cleeberg in Hessen hatten sie bereits zwei Tage zuvor eine männliche Turteltaube gefangen und erfolgreich besendert.

Portrait von Turteltauben-Weibchen Frieda; Foto: K. Baumann

Frieda, offensichtlich ein Weibchen, wog bei ihrem Fang 155 Gramm. Vorsichtig wurde sie umgehend aus der Falle befreit und dann mit einem der nur fünf Gramm schweren Satellitensendern ausgestattet. Der Sender wird dem Vogel dabei mit individuell angepassten Schlaufen aus Teflonband im Prinzip wie ein Rucksack aufgesetzt, sodass er die Bewegungsfreiheit seines Trägers nicht im Geringsten einschränkt. Auch Frieda wurde gleich nach der Besenderung wieder in die Freiheit entlassen. Am Tag ihres Fangs war sie mit einem Partner an der Futterstelle, der allerdings keinen Sender trug. So wissen die Forscher*innen, dass mindestens zwei Turteltaubenpaare die Futterstelle bei Cleeberg aufsuchten. Hoffen wir, dass die Turteltauben derzeit im Gebiet eine erfolgreiche Brutsaison haben.

Besenderung 2020 – das ist Romeo

Turteltaubenmännchen Romeo bei seiner Besenderung; Foto: L. Koch.

Das Turteltauben-Männchen Romeo, war der erste Vogel, der in diesem Jahr in Deutschland mit einem Satellitensender ausgestattet wurde. Bei der Besenderung wog er knapp 150 Gramm. Er war am fünften Juni in der Nähe von Cleeberg in einer von zwei Kastenfallen gefangen worden, die die Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen dort am Rande eines Wildackers bereits einige Tage zuvor unter zwei Kirschbäumen platziert und mit Lockfutter versehen hatten. In den Tagen vor dem Fang hatten sie die Fallen so aufgestellt, dass sie permanent

Übers Ziel hinaus geschossen?

Turteltaube Hope, die am vierten Mai auf der maltesischen Insel Comino besendert worden war, hatte sich vom sechsten bis zum 31. Mai im Süden Siziliens aufgehalten. Wir waren daher davon ausgegangen, dass ihr Flug von Malta nach Sizilien schon die letzte Etappe ihres Frühjahrszugs darstellte und sie auf der Insel zur Brut schreiten würde. So hatte ich hier an früherer Stelle geschrieben, dass Hope Sizilianerin sei.

Der Flug von Hope übers Mittelmeer von Sizilien zurück nach Nordafrika am ersten Juni.

Nun sieht es allerdings sehr danach aus, als hätte ich mich darin geirrt, denn in der Nacht auf den ersten Juni war Hope – für mich völlig unerwartet – über das Mittelmeer nach Süden zurück nach Nordafrika geflogen. Seither hält sie sich etwa 50 km westlich der libyschen Hauptstadt Tripolis in Agrarland mit Feldern und Olivenhainen auf.

Versuchen wir Hopes Zugbewegungen zu verstehen. Sicherlich kann ausgeschlossen werden, dass sie nach nur knapp einem Monat auf Sizilien Anfang Juni schon wieder ihre Rückreise ins Winterquartier angetreten hat. Viel wahrscheinlicher ist es, dass unsere Kollegen auf Malta mit Hope einen Vogel der

Auch Virginijus ist Italiener

Am Morgen des fünften Mai fingen die Beringer Nicholas Galea und Martin Austad von BirdLife Malta auf Comino ein Turteltaubenmännchen und statteten es als dritten Vogel der diesjährigen Frühjahrs-Zugsaison mit einem Satellitensender aus. Es war deutlich schwerer und langflügliger, als die beiden weiblichen Turteltauben, die in den Vortagen besendert worden waren. Die Besenderung der Turteltauben hielt BirdLife Malta in einem Video fest, dass hier angeschaut werden kann.

Comino, 5. Mai 2020

Das Turteltaubenmännchen Virginijus nach seiner Besenderung und Freilassung auf Comino; Foto: Nicholas Galea, BirdLife Malta.

Seinen Namen Virginijus erhielt das Turteltaubenmännchen nach dem derzeitigen EU-Umwelt-Kommissar Virginijus Sinkevičius, dessen Aufgabe es unter anderem ist zu

Hope ist Sizilianerin

Das Turteltaubenweibchen Hope ging den Beringern von BirdLife Malta auf Comino am Morgen des 4. Mai ins Netz. Nach der standardisierten Beringung und Vermessung wurde es ausserdem mit einem Argos-Satellitensender ausgestattet.

Den Namen wählten unsere maltesischen Kollegen symbolisch und stellvertretend für die Hoffnung, die Naturschützer der BirdLife Partnerorganisationen in ganz Europa auf die Schutzbemühungen für die bedrohte Art setzen.

Comino, 4. Mai 2020

Turteltaube Hope direkt vor ihrer Freilassung auf Comino am 4. Mai; Foto: Nicholas Galea, BirdLife Malta.

So wurde erst 2018 der Arten-Aktionsplan für die Turteltaube verabschiedet, mit dem Ziel, dass sich die Populationen auf gesamteuropäischer Ebene, auch entlang der Zugwege und in