Dana Beiträge

Melanie zieht von Spanien nach Mauretanien in 4 Tagen

In Südwestlicher Richtung flog Melanie zwischen dem späten Vormittag des 22. September und dem frühen Morgen des 24. Septembers von ihrem Rastgebiet im Norden Spaniens bis nach Zentralmarokko. Somit haben alle von uns besenderten Turteltauben Europa verlassen und befinden sich nun in Afrika.

Rastende Turteltaube in der Ténéré, © J. Brouwer, mit Dank an die West African Bird Database (www.wabdab.org)

Dana gelingt die Überquerung der Sahara nicht

Die Turteltaube Dana hatte ihren Rückweg ins Brutgebiet am 23. April angetreten. An diesem Tag war sie aus ihrem Winterquartier in Kamerun losgeflogen. Zwei Tage später erfolgten die nächsten Ortungen bereits aus dem Niger, 670 km in nordwestlicher Richtung. Zwei Tage und weitere 500 km nordwestlich hatte Dana ein Sanddünengebeit im Niger im nationelen Naturreservat ‚Air und Ténéré‘ erreicht. Die Wüstengegend Ténéré nördlich der Oasenstadt Agadez, gehört sicherlich zu den extremen Trockengebieten der Erde. So waren wir erst erstaunt, als es schien, dass sich Dana für eine Zwischenrast dort entschieden hatte und dann zunehmend beunruhigt, da die Ortungen für die nächsten Tage und Wochen aus der gleichen Gegend kamen, die bei Betrachtung des Satellitenbilds als Rastgebiet für Turteltauben ziemlich ungeignet erscheint.

Danas letzte Flugbewegung wurde am 26. Mai geortet. Das Signal kommt mitten aus der Sahara, südlich von Algerien.

Ungefähr einen Monat nach Danas Feststellung in der Ténéré erreichte uns am 26. Mai das bisher letzte Signal ihres Satellitensenders. Leider müssen wir davon ausgehen, dass der Vogel dort bei der Saharaüberquerung entweder umgekommen ist oder den Sender verloren hat. Insgesamt stellen große Wüstengebiete wie die Sahara für viele Zugvögel ökologische Barrieren dar, die nur unter großer Anstrengung überwunden werden können. Oasen, die Nahrung, Wasser und schützende Vegetation zur Zwischenrast bereitstellen, dienen dabei als sogenannte Trittsteine. Dehnen sich Wüsten aufgrund von Veränderungen im Klima aus oder verschwinden diese Trittsteine aus dem gleichen Grund, bleiben unsere Zugvögel ganz wörtlich gesprochen zunehmend auf der Strecke.

Wo sind die Turteltauben im Winter?

Turteltaubenschwarm im Zakouma Nationalpark, Tschad – Foto: African Parks, Leon Lamprecht

Dana und Francesco verbringen ebenso wie Nicola im Jahr zuvor ihren Winter in der Trockensavanne. Diese Vegetationszone zieht sich wie ein Gürtel südlich von Wüste, Halbwüste und Dornsavanne am Südrand der Sahara quer über den Kontinent, durch die Länder (von West nach Ost): Senegal, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad und Sudan.

Dana nimmt die Ostroute

Die Turteltaube Dana vor der Freilassung. Foto: Ben Metzger

Die Turteltaube Dana vor der Freilassung. Foto: Ben Metzger

Die Turteltaube Dana hatten wir ebenfalls Ende April auf Comino mit einem Argos-Satellitensender ausgerüstet. Zum Brüten war sie ins bulgarisch-rumänische Grenzgebiet in den äußersten Nordosten Bulgariens geflogen. Dort hielt sie sich die gesamte Brutzeit in den Donau-Auen in der Nähe der kleinen Stadt Widin auf.

Ihre Reise in den Süden begann Dana am siebten September und flog über Serbien und Mazedonien zügig nach Griechenland. Westlich des Olymp-Nationalparks legte sie vom 10. bis 12. September eine kurze Zwischenrast ein. Die nächste Ortung des Vogels bekamen wir dann zwei Tage später am 14. September, da hatte Dana schon das östliche Mittelmeer überquert und war fast tausend Kilometer weiter südlich im Nordosten Libyens angekommen. Bemerkenswert ist hier, abgesehen von der aktiven Flugleistung, vor allem, dass die Mittelmeerüberquerung auf dem Herbstzug viele hundert Kilometer weiter östlich erfolgte als auf dem Frühjahrszug. Ausserdem scheint die Querung des Mittelmeers bei dieser Art durchaus nicht auf Meerengen beschränkt zu sein.

Besenderung der Turteltauben auf Malta

Die erste Turteltaube, die wir auf den Namen Nicola tauften, hatten wir in einer Pilotphase des Projekts bereits im Frühjahr 2016 in Malta besendert. Sie war dem Beringer und Naturschutzwart Charles Coleiro am Vormittag des 13. Mai in BirdLife Maltas Vogelschutzgebiet Simar ins Netz gegangen. Simar liegt im Norden der Hauptinsel und ist als  Feuchtgebiet mit Lagunen und einen renaturierten Olivenhain als Rastort für durchziehende Vögel sehr bedeutend.

Turteltaube ‚Nicola‘ wird besendert – Foto: Ben Metzger

Als einer von BirdLife Maltas Gebietsbetreuern fängt und beringt Charles in Simar regelmäßig Zugvögel im Rahmen eines standardisierten Monitoring-Programms.

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Turteltaube wird besendert – Foto: Tim Micallef