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Romeo schon in Mauretanien

Bis zum 22. September hatte Romeo in Südfrankreich Zwischenrast gemacht und war dann in der Nacht auf den 23. durchgestartet, vorerst in südwestliche Richtung. In der Nacht vom 23. auf den 24. bog er nach Süden ab, ließ Madrid westlich liegen und war am 24. abends bereits östlich von Granada in Südspanien angekommen. Die Alborán-See überflog er noch in der selben Nacht und erreichte Marokko nicht weit der spanischen Enklave Melilla. In der nächsten Nacht überflog Romeo den Mittleren Atlas, nur wenig östlich des Berges Bou Nasser, mit 3340 Metern die höchste Erhebung dieses Gebirgszuges. Am Abend des 26. September war Romeo dann schon in West-Algerien und flog zügig weiter Richtung Süden, war am 28. morgens in Nord-Mali und dann am morgen des 29. im Südosten Mauretaniens. Damit hat er die westliche Sahara schon fast überwunden und wir können erwarten, dass er demnächst sein Winterquartier im Sahel erreicht. In jedem Fall staunen wir über Romeos gewaltige Flugleistung, schließlich war er in einer Woche von Südfrankreich bis nach Westafrika gezogen – in etwa dreitausend Kilometer Luftlinie.

Romeos Flugstrecke in einer Woche von Südfrankreich nach Mauretanien; Quelle: Argos

Taubert zieht übers Mittelmeer nach Algerien

Tauberts Mittelmeer-Überquerung westlich der Balearen

Fast drei Wochen lang hatte Taubert an der spanischen Mittelmeerküste zwischen Barcelona und Valencia gerastet. In der Nacht vom 19. auf den 20. September war er dann von dort direkt nach Süden losgeflogen, hatte das westliche Mittelmeer nach Nordafrika überquert und war am nächsten Morgen westlich von Algier an der algerischen Küste angekommen. Interessanterweise wählte Taubert für seine Mittelmeer-Überquerung auf den afrikanischen Kontinent nicht die kürzeste Strecke übers Meer – das wäre die Straße von Gibraltar gewesen.

Jetzt scheint er auch nicht länger in Nord-Algerien zu rasten, sondern setzte gleich in der nächsten Nacht zur Überquerung der Sahara an. Das kann er sich nach der langen Rast in Spanien, auf der er sich bestimmt genügend Reserven angefressen hat, wohl leisten.

Julia als erste in Afrika

Julias Reise durch Spanien nach Marokko

Julia hatte nach der ersten großen Strecke auf dem Wegzug aus ihrem hessischen Brutgebiet etwa eine Woche lang in Zentralspanien gerastet. Am Abend des 12. September war sie dann in Etappen recht zügig in Richtung Süden weitergeflogen. Am 13. machte sie tagsüber Rast im Naturpark von Cornalvo, knapp nördlich von Mérida. Am späten Abend des 15. September war sie auf der Höhe Sevillas in Südspanien, angekommen und flog noch in der selben Nacht etwas westlich der Meeresenge von Gibraltar nach Nordafrika. Seit dem 16. rastet Julia nun in Marokko, etwa dreißig Kilometer südöstlich von Rabat. Hier hält sie sich in einer Gegend mit größeren Getreidefeldern auf. Vermutlich wird sie sich dort etwas länger aufhalten, um sich für die bevorstehende Überquerung der Sahara genügend Reserven anzufressen.