Besenderung 2020 – das ist Romeo

Turteltaubenmännchen Romeo bei seiner Besenderung; Foto: L. Koch.

Das Turteltauben-Männchen Romeo, war der erste Vogel, der in diesem Jahr in Deutschland mit einem Satellitensender ausgestattet wurde. Bei der Besenderung wog er knapp 150 Gramm. Er war am fünften Juni in der Nähe von Cleeberg in einer von zwei Kastenfallen gefangen worden, die die Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen dort am Rande eines Wildackers bereits einige Tage zuvor unter zwei Kirschbäumen platziert und mit Lockfutter versehen hatten. In den Tagen vor dem Fang hatten sie die Fallen so aufgestellt, dass sie permanent offen blieben, sodass sich die Vögel daran gewöhnen konnten. Auf den Aufnahmen einer vor Ort angebrachten Wildkamera hatte sich gezeigt, dass Turteltauben die Futterstelle nach relativ kurzer Zeit angenommen hatten, und so stellten die Forscher*innen am frühen Morgen des fünften Juni die Fallen dann so auf, dass sie fangbereit waren. Gespannt warteten sie in einem in der Nähe aufgestellten Tarnzelt von wo aus sie die Fangstelle gut einsehen konnten.

Futterstelle mit Kastenfallen am Rande eines Wildackers bei Cleeberg, Hessen; Foto: Y. Schumm.

Romeo landete mit einer weiblichen Turteltaube, mit der er offensichtlich verpaart war, auf einem Kirschbaumzweig oberhalb der Futterstelle und zeigte Balzverhalten, bevor er mit seiner Partnerin auf den Boden geflogen kam und bald darauf in eine der beiden Fallen ging. Die Anbringung des Rucksack-Senders verlief zügig und so konnte der Vogel gleich nach der Besenderung wieder in die Freiheit entlassen werden. Offensichtlich hatte die gesamte

Wildkamera-Aufnahme von der Fangstelle zeigt Romeo mit seiner Partnerin einen Tag nach Besenderung.

Prozedur inklusive des Fangs keinen allzu negativen Eindruck auf ihn hinterlassen, denn bereits am darauffolgenden Tag war er zusammen mit seiner Partnerin wieder auf den Wildkamera-Bildern an der Futterstelle zu sehen. Laut Satellitendaten hält sich Romeo seit seiner Besenderung im Brutrevier auf. In diesen Tagen dürfte er mit seiner Partnerin im Gebiet womöglich schon die zweite Brut aufziehen.

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Ben Metzger

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