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Noah hat die Pyrenäen überquert

Auf französischem Boden.
Unser Sendervogel Noah hat seine Reise fortgesetzt und ist am 20. Februar um 8.40 Uhr südlich Haro in Nordspanien aufgebrochen.
Beachtliche 170 Kilometer hat er gestern zurückgelegt, überquerte die Pyrenäen gegen Mittag und hält sich seit 15.40 Uhr südlich Saint-Jean-Pied-de-Port in Südfrankreich auf.
Auffällig: An den vergangenen Tagen brach Noah jeweils ohne Nahrungssuche am Morgen recht früh auf, zog in etwa zwischen 8.30 und 17 Uhr und nutzte dann das letzte Tageslicht für die Jagd.
Vom 14. bis 20.02. hat er über 700 Kilometer zurückgelegt. Bis in den Vogelsberg warten weitere rund 1.000 Kilometer auf ihn.

Noah weiter auf dem Weg Richtung Norden

Nachdem Noah einen kleinen Zwischenstopp eingelegt hat, zog er gestern weitere 80 Kilometer Richtung Nordosten und verbrachte die Nacht vom 17. auf den 18. Februar 2017 bei Horcajo de las Torres in der spanischen Provinz Ávila. Dort übernachtete er in einer schmalen Baumreihe inmitten einer ausgeräumten und intensiv ackerbaulich genutzten Landschaft.

 

Isolde und Neptun, unsere beiden anderen Sendervögel, sind noch nicht losgezogen und halten ihren Winterquartieren bei Leon in Spanien bzw. in Südportugal weiterhin die Treue.

 

Noahs Route während des Heimzugs Mitte Februar 2017. Im Süden ist das Winterrevier mit der Ortungshäufung noch gut zu erkennen (Kartengrundlage: Open Street Maps).

 

Noah auf dem Heimweg

Endlich!
Das Männchen Noah, das im vergangenen Jahr bei Ulrichstein brütete, hat sich am am Vormittag des 14.02.1017 auf den Heimweg gemacht und die Extremadura verlassen. Dort hielt er sich seit dem 14. Oktober 2016 auf. Am 14. Februar legte er rund 160, am 15. Februar knapp 70 Kilometer zurück.
Die ersten Rotmilane konnten zuletzt wieder in Hessen festgestellt werden, so dass es langsam für alle unsere Sendervögel (Isolde, Neptun und eben Noah) Zeit wird, in das Brutgebiet zurückzukehren.
Ob Noah weiß, dass im Vogelsberg derzeit noch immer Schnee liegt?

 

Rotmilan-Männchen Noah am Tag seiner Besenderung am 22.06.2016. Um die Fotos zu vergrößern, klicken Sie bitte auf eines der Bilder.

Leider haben wir Tristan verloren

Das Männchen Tristan, das 2016 mit Sendervogel Isolde im südlichen Vogelsberg erfolgreich brütete, ist verstorben oder aber hat den Sender abgeworfen. Der Sender liefert seit rund 2 Wochen nur noch von einer Stelle – einer schmalen Baumreihe – Daten.
Tristan, der im Bereich einer Mülldeponie nordwestlich von Madrid überwinterte, hatte seit Ende Oktober 2016 von allen unseren besenderten Vögeln den kleinsten Aktionsradius. Üblicherweise flog er täglich weniger als 2 Kilometer und ernährte sich ganz überwiegend von den Abfällen auf der Deponie.
Hans-Werner Neumann, hessisches NABU-Mitglied, hat vor wenigen Tagen einige Fotos aus dem Bereich geschickt – bei seiner Suche sowohl Vogel wie Sender nicht gefunden. Derzeit bemühen wir uns darum, dass auch Kollegen von Birdlife Spanien das Gebiet nochmal aufsuchen. Sollte es zu Tristan etwas Neues geben, berichten wir zeitnah darüber.

 

 

Fotogalerie von Tristans Winterrevier nahe einer Mülldeponie bei Madrid, Anfang Februar 2017. Um die Fotos zu vergrößern, klicken Sie bitte auf eines der Bilder.

 

Noahs Leben in der Extremadura

Vor einigen Wochen kündigten wir an, im Januar über die Winterreviere unserer Sendervögel ausführlicher zu berichten. Genauer betrachten möchten wir an dieser Stelle nun Noah, der sich in der Extremadura im Süden Spaniens im Raum Badajoz seit Mitte Oktober 2016 aufhält.

Zum Hintergrund: Noah brütete 2016 bei Ulrichstein im Vogelsberg, wurden am 22. Juni beringt sowie mit dem 20 Gramm schweren Sender ausgestattet und zog gemeinsam mit seiner Partnerin 2 Jungvögel auf.

Noah zog am 4. Oktober 2016 aus dem Vogelsberg ab und erreichte nach dem rund 1.900 Kilometer langen Weg den Raum Badajoz nach 11 Tagen am 14.10. gegen 18 Uhr. Seit Ankunft im Winterquartier hat er bis Ende Januar 2017 rund 7.000 Datensätze übermittelt. Ein Zeitraffer-Video vermittelt einen Eindruck darüber, dass der Vogel bis dato in erster Linie in Spanien Schlafplätze nutzte, zur Nahrungsaufnahme aber häufig nach Portugal geflogen ist. Er nutzte in den vergangenen 15 Wochen mittlerweile 12 verschiedene Schlafplätze in der Region.

 

 

Zeitraffer-Video zur Raumnutzung Noahs im Winterhalbjahr 2016 / 17 (14.10.2016 – 24.01.2017). Die gelbe Linie zeigt die Grenze zwischen Spanien und Portugal.
Das mp4-Video kann u. a. mit dem kostenlosen VLC-Player angeschaut werden.
(Kartengrundlage bzw. verwendete Software: Google-Earth sowie Hypercam 3)

 

Uns ist es zugleich möglich, aktuelle Bilder aus dem Überwinterungsgebiet an dieser Stelle zu zeigen. NABU-Mitglied Hans-Werner Neumann, zugleich aktiver „naturgucker“, hält sich derzeit in der Region auf und hat sich auf die Suche Noahs gemacht. Dabei sind einige sehr schöne und beeindruckende Aufnahmen entstanden, die u. a. Noahs Schlafplatz in einem Olivenhain zeigen.

 

Fotogalerie von Noahs derzeitigem Aufenthaltsort in der Extremadura, Ende Januar 2017.
Um die Fotos zu vergrößern, klicken Sie bitte auf eines der Bilder.