Blei ist Gift – Schreiben Sie jetzt Ihren EU-Abgeordneten!
UPDATE: Bleischrot in Feuchtgebieten verboten!!
26. November 2020 – Das Europäische Parlament hat gestern dem Verbot von giftiger Bleischrotmunition in Feuchtgebieten zugestimmt. „Es ist ein Sieg der Vernunft. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben sich nicht von den verdrehten und fehlgedeuteten Argumenten der Jagd- und Munitionslobby verwirren lassen. Das ist ein Sieg für Mensch, Natur und Umwelt. Blei ist Gift“, erklärt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
https://www.nabu.de/news/2020/08/28582.html
Vielen Dank an alle, die sich in den letzten Monaten und vor allem jetzt kurz vor der Abstimmung im Europäischen Parlament für eine bleifreie Zukunft engagiert haben!
EU-Parlament stimmt über Bleischrotverbot ab
20. November 2020 – Mitte kommender Woche stimmt das EU-Parlament darüber ab, ob bleihaltige Schrotmunition zumindest in Feuchtgebieten endgültig verboten wird. Das längst überfällige Verbot dieses Umweltgifts auch in der Jagd hat bereits Mehrheiten bei Mitgliedsstaaten und im Umweltausschuss gefunden. Doch jetzt wollen rechtsextreme, anti-europäische und konservative Abgeordnete das Verfahren im Plenum zu Fall bringen. Es kommt dabei entscheidend auf die Stimmen von CDU/CSU und FDP an.
Wir haben diesen Polit-Krimi von Anfang an begleitet und viele Entscheidungsträger*innen von der Notwendigkeit dieses Verbots überzeugt. Doch die Jagd- und Munitionslobby versucht weiter mit unsinnigen Argumenten dafür zu sorgen, dass noch möglichst lange giftiges Blei verwendet werden kann – und damit in unsere Umwelt gelangt, jährlich eine Million Wasservögel verenden und Wildfleisch belastet wird. Vor über zwanzig Jahren haben sich die EU-Mitgliedsstaaten (als Vertragsparteien der AEWA-Vereinbarung unter der sog. Bonner Konvention) verpflichtet, Bleischrot zumindest in Feuchtgebieten zu verbieten.
Blei ist Gift! Und Sie können dabei helfen Millionen von Vögeln zu retten: Schicken Sie spätestens am Wochenende einen persönlichen Brief, eine E-Mail oder ein Fax an ihre Abgeordneten des Europäischen Parlaments, insbesondere aus CDU/CSU und FDP. Oder rufen Sie an. Die Adressen der MdEPs Ihrer Region finden Sie am besten über diese Seite: www.umweltcheck-ep.de Schreiben Sie am besten in eigenen Worten, dass Bleischrot jetzt verboten werden muss und Ihnen als Wähler*in eine bleifreie Umwelt am Herzen liegt. Vielen Dank!
Im Folgenden finden Sie Hintergrundinformationen dazu.
Im September 2020 hat der REACH Regelungsausschuss („Chemikalienausschuss“) der Mitgliedsstaaten dafür gestimmt, die Verwendung von Bleischrot in Feuchtgebieten zu verbieten. Ein Blockadeversuch im Umweltausschus (ENVI) des Europäischen Parlaments ist gescheitert. Nun hat die Jagd- und Munitionslobby einige MdEPs dazu animiert, einen neuen Einspruch direkt in das Plenum einzubringen. Bei Erfolg wäre eine erneute Erörterung im REACH-Ausschuss nötig, mit offenem Ausgang.
Jede*r Abgeordnete, der sich diesen Einsprüchen anschließt, macht sich mitverantwortlich für weitere Verzögerungen und damit dafür, dass auch künftig jährlich eine Million Wasservögel einen schmerzhaften Tod finden und Konsumenten von Wild unnötig gefährdet werden.
Die Europäische Kommission und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) haben dem Umweltausschuss vor der Abstimmung Informationen zur Verfügung gestellt, die dabei helfen, Bedenken auszuräumen. Diese Dokumente zeigen: Die neuen Regelungen sind notwendig, angemessen und praktikabel. Sie beinhalten außerde eine großzügige Übergangszeit.
Die Fakten sind klar und wissenschaftlich belegt. Die Gefahren von Bleischrot sind erheblich und es gibt ungiftige, bleifreie Alternativen (die auch von vielen Jägern beworben werden).
Titelbild: Tote Pfeifente von Lars Soerink (Lead is Poison = Blei ist Gift)
- Blei ist Gift – Schreiben Sie jetzt Ihren EU-Abgeordneten! - 20. November 2020
- Europaparlamentarier: Bleischrotmunition jetzt verbieten! - 28. September 2020
- Wissenschaftler fordern Verbot bleihaltiger Jagdmunition - 1. September 2020
8 Kommentare
Michael Gruber
20.11.2020, 12:34Blei ist und bleibt ein gefährliches Gift, das auch in der Nahrungskette weiterwirkt. Vielleicht setzt sich diese Ansicht auch bei unserer beratungsresistenten Landwirt- schaftsministerin durch. Viel Hoffnung habe ich nicht.
AntwortenMarius Adrion
20.11.2020, 13:27Lieber Herr Gruber, die Hoffnung stirbt zuletzt. Schreiben Sie jetzt an Ihre EU-Abgeordneten!
AntwortenFriedhelm Wilkat
20.11.2020, 12:44Sehr geehrte Damen und Herren, es ist doch seit Jahren bekannt, daß Blei gesundheits schädlich ist , auch gefährlich für Wildtiere, wenn diese durch bleihaltige Jagdmunition erlegte Tiere fressen. Ich frage mich, welche Erkenntnisse brauchen Sie noch, um bleihaltige Jagdmunition zu verbieten. Mit freundlichen Grüßen
AntwortenMarius Adrion
20.11.2020, 13:29Lieber Herr Wilkat, es ist schwer zu beweisen, wer die Treiber sind, aber man kann es sich schon denken, welche Lobby hier ihre Finger im Spiel hat. Schreiben Sie direkt an Ihre EU-Abgeordneten um gehört zu werden!
Antwortenmarita radeisen
20.11.2020, 17:45warum können unsere Jäger nicht genauso wie die Schweden auf Blei verzichten?
AntwortenMarius Adrion
20.11.2020, 17:50Bleihaltige Jagdmunition ist in den meisten Mitgliedsländern sowieso schon teilweise beschränkt. Umso mehr wundert man sich, warum die EU-Parlamentsabgeordneten sich teilweise gegen einen EU-weit einheitliche Regelung stellen.
AntwortenKarl-Michael Guensche
21.11.2020, 17:31Als bestellter Biberberater 2er Landkreise und Vogelschützer im LBV bin ich permanent mit dieser Problematik befasst. Ich kann mir die zögerliche Behandlung zahlreicher Probleme , allen voran das Verenden von Greifvögeln , durch Bleihaltige Munition verursacht , nur durch intensiven Einsatz von Lobbyisten der Bleimunitions-Hersteller erklären. Sachliche , fachliche und wissenschaftliche Gründe für die Beibehaltung bleihaltiger Munition gibt es schon lange nicht mehr. Zudem sollte die Jägerschaft , anstatt über den zu geringen Verbrauch von Wildfleisch zu klagen, einmal darüber nachdenken, ihre erlegten "Leckerbissen" auf Bleigehalt untersuchen zu lassen.
AntwortenMonika Scharf
26.11.2020, 09:17Bitte verzichten Sie auf Munition die Blei enthält, es gibt bessere Lösungen
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