Ein Montag im Oktober

Wir schreiben Montag, den 15. Oktober 2018.

Die Sterne standen gut für dieses Seminar. Nach einem steinigen und steilen Weg, sind wir alle auf der Burg Hessenstein angekommen und konnten direkt die Sonnenterasse (ohne Sonne) genießen. Wir standen also on the dark side. Standen die Sterne etwa doch nicht auf unserer Seite?!

Nachdem sich alle von der Amöbe zum Adler gefightet und die Namen unserer Gruppe nachhaltig eingeprägt haben, tauchten wir ein, in die Welt der klimafreundlichen Ernährung.

Unsere Seminarleiterinnen Stephie und Lena hatten dazu eine umfangreiche, interaktive Ausstellung auf die Beine gestellt. Hierbei verfolgten wir zum Beispiel spielerisch den Weg verschieden-angebauter Tomaten.

Das „Tomatenspiel“

Ein Blick in die Ausstellung

Schwuppdiewupp gab´s Abendessen mit Kartoffelgratin und natürlich Tomaten.

„Motiviert“ und pappsatt ging das Kennenlernen weiter, indem wir künstlerisch und hochprofessionell bis spät in die Nacht, als die Sterne wieder besonders gutstanden, unsere Einsatzstellen vorstellten.

Abzug aus dem Brutgebiet

Das Rotmilan-Brutjahr verlief, betrachtet man die Population Hessens, mal wieder ungewöhnlich. Man kann davon ausgehen, dass kein Jahr dem anderen gleicht und es immer wieder zu Sondersituationen kommt.

Aufgrund des Kälteeinbruchs in Frühjahr (März) begannen viele Paare dieses Jahr gar nicht erst mit der Brut, so dass vielerorts die bekannten Horste leider nicht aufgesucht wurden. Dazu kam schließlich noch, dass vielerorts Mäuse als wichtige Nahrungsquelle während der Sommermonate nur in geringer Zahl vertreten waren, so dass zahlreiche Paare erfolglos brüteten bzw. andere Raumnutzungen als in den Vorjahren an den Tag legten. Insekten und Vögel spielten somit einen größere Rolle als Nahrungsquellen.

Noah (Bobenhausen II) und Isolde (Salz) brüteten 2018 erfreulicherweise abermals erfolgreich; Max´ Brut bei Stockhausen verlief erfolglos.

Nachdem die besenderten Vögel bereits in den Vorjahren bis zum Abzug Richtung Winterquartiere in den Brutrevieren blieben und sich keinen Schlafplatzgesellschaften anschlossen (größere existieren z. B. bei Korbach mit max. 180 und im Amöneburger Becken mit rund 100 Vögeln), konnte dies auch 2018 wieder belegt werden. Somit hielten sich die Vögel dieses Jahr abermals – selbst in den höheren Lagen des Vogelsbergs (400 bis 500 Meter über NN) – von März bis Ende September in den Brutrevieren auf.

Gleichwohl zogen die Vögel recht zeitig aus dem Brutrevieren ab – und zwar in den letzten September-Tagen. Gegenüber 2016, als die Vögel allesamt erst um Mitte Oktober abzogen, dürfte der zeitige Abzug insbesondere mit der geringeren Nahrungsverfügbarkeit zusammenhängen.

Zugrouten besenderter Vogelsberger Rotmilane im Herbst 2018

Mittlerweile haben alle besenderten Vögel (Max, Noah, Isolde) ihre Überwinterungsgebiete in Spanien erreicht.

Noah entschied sich im dritten Jahr in Folge für die Extremadura, Isolde im dritten Jahr in Folge für Nordspanien nahe Léon. Und Max, der 2017 seinen „Datenrucksack“ erhalten hat, entschied sich für die Mitte Spaniens und hält sich bei Salamanca auf.

In den kommenden Wochen werden wir uns u. a. mit der Raumnutzung der Vögel in den Überwinterungsgebieten beschäftigen und an dieser Stelle darüber berichten.

Rotmilan auf Nahrungssuche

Angekommen im Vogelsberg

Schlag auf Schlag ging es in den vergangenen Tagen, betrachtet man sich den Zeitraum von Ende Februar bis Mitte März. Nachdem zunächst das Männchen Noah den Anfang machte, folgte Max kurz nach ihm mit dem Aufbruch Richtung Nordosten. Als letztes verließ das Rotmilan-Weibchen Isolde das Überwinterungsgebiet bei Léon im Norden Spaniens.

Zugrouten der besenderten Rotmilane aus dem Vogelsberg 2016/17 und 2017/18.

Alle Vögel erreichten Mitte März das vorjährige Brutrevier. Wir wünschen den Vögeln eine erfolgreiche Brutsaison 2018!

Adulter Rotmilan

Der Letzte Tag

Die Woche verging wie im Fluge und schon war der letzte Tag gekommen. Zum trauern war aber erstmal keine Zeit. Das Haus musste klar Schiff gemacht werden, damit bei der Übergabe später nichts schief gehen konnte. Als erstes waren die Zimmer dran, räumen und putzen war angesagt. Anschließend trafen wir uns alle wieder, um an den Blogeinträgen der Woche zu arbeiten.

Blogeinträge schreiben

Mit dem Bewusstsein, dass das für alle das letzte Mal in gemeinsamer Runde sein würde – kam hierbei schon ein wenig Wehmut auf. Im Feedback kam heraus, dass alle traurig waren sich als Gruppe nicht mehr zu sehen und das es im Seminar „viel Freiraum zum entfalten“ gegeben hat. Es war einfach mal schön sich eine Woche lang einem Thema zu widmen. Jetzt stand das Putzen und Räume stellen des gesamten Hauses auf dem Plan, schließlich musste es in seinen Urzustand zurückversetzt werden. Gemeinsam packten wir es an und schafften in kürzester Zeit eine Grundreinigung unserer Unterkunft. So hatte sich jeder eine „warme Dusche“ zum Abschluss verdient. Hoffentlich bleibt EUCH die Zeit im BFD samt ihren Seminaren in guter Erinnerung.

Auf Wiedersehen! Man sieht sich ja immer mindestens 2mal im Leben

Aktions-Zeit

Unser Tag begann mit einem Frühstück, zumindest für die meisten von uns..

Im Endeffekt begann es jedoch mit der Weiterführung zum Thema Singvögel. Gestalterisch bereiteten wir alles vor, für eine Aktion in der Stadt Heidelberg, die für die Singvögel in Asien bestimmt war. Alle haben mit geholfen und brachten ihre Ideen mit ein.

Schilder gestalten

Zum Beispiel wurden Schilder entworfen. Das Schild „Wir sind raus aus der WM wie der Beo aus dem Ökosystem, war eines der Besten und hat gut zum aktuellen Stand gepasst.

Zur selben Zeit wurde ein Plakat entworfen,  das den Regenwald darstellen sollte. Außerdem konnten gegen eine kleine Spende Vogelsticker erworben werden, welche diesen Regenwald symbolisch belebt haben.

Ein Regenwald entsteht

Im weiteren Verlauf des Tages, gab es dann Mittagessen. Darauf packten wir alles und fuhren mit der Bahn zur Heidelberger Innenstadt. Wir packten alles aus, gestalteten den Stand und fingen an mit der Aktion und damit, die Leute zu begeistern. Mit Flyern vom Zoo und einem Maltisch für Kinder lockten wir anfangs ein paar Leute an, waren aber irgendwie noch nicht ganz zufrieden.

Stand im Aufbau

Unser Maltisch war nicht nur für Kinder entspannend

In den drei Stunden, in denen wir dort standen oder sogar auch durch die Stadt liefen, um Flyer zu verteilen, kamen immer mehr interessierte Passanten auf uns zu. Die Spendengelder summierten sich.

Der Stand von vorne

Wir hatten sogar Kekse!

Sogar die Schmetterlinge waren auf unserer Seite

Gruppenfoto Zeit

Am Ende kaputt und voll zufrieden, packten wir alles wieder ein, fuhren zurück und erholten uns, bis zum Abendessen.

Zur Nacht hin, lag ich unruhig im Bett und grübelte lange.

Ich fand die Zeit, die wir miteinander verbrachten, obwohl ich nicht wirklich viel mit euch zu tun hatte, sehr schön. Ich werde euch vermissen und hoffe, denn es fällt mir schwierig, euch das so zu sagen, ihr werdet noch eine tolle Zukunft haben und denkt ab und zu an damals, an die Seminare. Ich mag euch.