Romeo macht sich als letzer auf die Reise

Romeo (braun) wählt wie Melanie, Julia und Taubert die Route über Frankreich.
Romeo, den die Wissenschafterl*innen der Universität Gießen in diesem Sommer als erste Turteltaube mit einem Sender ausgestattet hatten, startete seine Reise aus seinem Brutgebiet bei Cleeberg in Richtung Winterquartier als letzter. Damit sind nun alle Sendertauben auf dem Weg in ihr Überwinterungsgebiet im Sahel Afrikas.
Er war am Abend des 6. Septembers Richtung Süden losgezogen und gegen elf Uhr abends bis nach Kaiserslautern gekommen, flog in seiner ersten Zugnacht vermutlich aber noch weiter. Denn schon am Abend des nächsten Tages erreichten uns die Signale seines Senders aus der Nähe von Clermond-Ferrand im Zentrum Frankreichs. Noch in der gleichen Nacht zog er dann bis nach Südfrankreich an die Garonne, wo er sich seither auf etwa halber Strecke zwischen Bordeaux und Tulouse in landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Rast aufhält. Ich gehe nun davon aus, dass er schon sehr bald über die Pyrenäen nach Spanien weiterfliegen wird.
Ben Metzger
Der legale und illegale Abschuss von Zugvögeln wie der Europäischen Turteltaube ist auf Malta ein andauerndes Problem.
Ben hat Erfahrung mit GPS- und GLS-Tracking, Radiotelemetrie und Satellitenbesenderung. Seine beruflichen Tätigkeiten der letzten Zeit beinhalten außerdem das Monitoring arktischer Seevogelkolonien in Spitzbergen sowie die Mitarbeit an einem Dokumentarfilmprojekt zum Thema Meeresnaturschutz und Habitatsvernetzung in Baha Kalifornien, Mexiko. Er hat ehrenamtlich für zahlreiche Naturschutzorganisationen und Beringungsprojekte im In- und Ausland gearbeitet. Ben lebt zur Zeit in Lissabon, Portugal.
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1 Kommentar
Petra Graßmuck
14.09.2020, 18:30Hallo Ben! Ich würde mir wünschen,daß endlich Schluss wäre mit der Jagd auf die Zugvögel.Es wäre schön,wenn andere Länder es Frankreich nachmachen würden und die Jagd endlich verbieten.Es ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß! Die Vögel haben doch genug zu kämpfen mit der Nahrungssuche während der Jungenaufzucht.Sie machen einen tollen Job!weiter so! Liebe Grüße,Petra
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