Francesco schon auf der Heimreise?

Während die in Deutschland besenderten Turteltauben Melanie und Cyril weiter in ihren Winterquartieren ausharren, hat der Italiener Francesco, den wir im Frühjahr 2017 auf Malta besendert hatten, seines in Ghana kürzlich wieder verlassen. Am Abend des 14. März zog er aus der Gegend Tamale in Richtung Norden los und war am nächsten Tag bereits in Burkina Faso, ca. einhundert Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ouagadougou. In der darauf folgenden Nacht ging es dann schon weiter, und so erreichte Francesco am 16. März den Südosten Malis, etwas nördlich des Dreiländerecks zwischen Mali, Niger und Burkina Faso. Damit hat er in den zwei Nächten insgesamt etwa 650 Kilometer in nördlicher Richtung zurückgelegt.

Francescos Flug von Ghana nach Südost-Mali (Mitte); Melanie überwintert weiterhin in Südwest-Mali (links), Cyril im Niger (rechts im Bild). Quelle: Argos

Da wir Francescos Bewegungen auf seinem Frühjahrszug nun schon im dritten Jahr verfolgen, können wir uns vergleichend anschauen, wie er sich in den letzten beiden Jahren verhalten hat. Im letzten Winter hatte er insgesamt weiter nördlich überwintert und war am 13. April aus seinem damaligen Wintergebiet in Burkina Faso nach Norden in sein Brutgebiet bei Neapel losgezogen. Nur in Tunesien hatte er dabei nach Überquerung der Sahara und vor dem Überfliegen des Mittelmeers für etwa eine Woche Rast gemacht. Im Jahr davor hatte er sich hingegen sehr ähnlich verhalten wie in diesem Winter, hatte einen Teil des Winters in Ghana verbracht und war dann in der Zeit zwischen dem 14. und 18. März 2018 nach Südost-Mali gezogen. Dort hatte er sich dann bis zum 9. April aufgehalten, nämlich bis zum Start seines eigentlichen Frühjahrszug nach Europa, den er für eine etwa zweiwöchige Rast in Tunesien unterbrochen hatte. Wir sind nun natürlich sehr gespannt, ob Francesco wie im Jahr 2018 wieder ein paar Wochen in Mali verbleiben wird, oder ob er schon seinen eigentlichen Frühjahrszug in Richtung Süditalien gestartet hat und bereits demnächst weiter nach Norden zieht – das wäre dann allerdings außergewöhnlich früh.

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Ben Metzger

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