NABU-GAP-Ticker: Neue Studie bestätigt: „Space for Nature“ rettet die Artenvielfalt auf Agrarflächen
Eine am 17. Januar 2020 erschienene Studie des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) bestätigt, dass mehr Brachflächen und Grünland zur Erholung bedrohter Agrarvogelarten beitragen können. So kann bereits ein Brachlandanteil von 10 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche zu einer Zunahme der Feldvogelbestände von 60 Prozent führen. Ein Zuwachs des Grünlandanteils von aktuell 27 auf 30 Prozent der gesamten Agrarfläche würde für ein weiteres Wachstum der Bestände von 17 Prozent sorgen. Auch ein Zurückfahren des Anbaus bestimmter Kulturen könnte zu einer Erholung der Artenvielfalt der Feldvögel führen. Eine Reduktion des Rapsanbaus um 1,2 Prozent der gesamten Agrarfläche, ließe den Bestand um weitere 14 Prozent anwachsen.
Einzelne Arten profitieren von den beschriebenen Maßnahmen stärker. So reagierten die Bestände des Stieglitzes und der Turteltaube besonders positiv auf die Zunahme von Brach- und Grünflächen. Die Bedingungen in den Überwinterungsgebieten in der Sahelzone oder das Wetter bei uns hatten dagegen keinen entscheidenden Einfluss auf den Bestand der verschiedenen Arten. Es ist also vor allem die Landnutzung, die sich auf die Bestandsentwicklung der Feldvogelarten auswirkt, und nicht die Witterungsbedingungen.
Als Hauptursachen des Artenschwundes werden neben dem Verlust vielfältiger Landschaftsstrukturen auch der Einsatz von Pestiziden und Düngern genannt. Der Einfluss der Agrarpolitik liegt besonders in der Abschaffung der EU-weiten Flächenstilllegung 2008, welches zum Verlust von Brachflächen führte. Gleichzeitig sorgte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für einen starken Anstieg der Mais- und Rapsanbauflächen und somit für eine bedeutende Verschlechterung der Lebensbedingungen heimischer Agrarvogelarten. Die Aufnahme der NABU-Forderung „Space for Nature“ in die gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) würde einem Anteil von mindestens 10 Prozent Brachflächen in der Landwirtschafft bedeuten und somit die Biodiversität nachhaltig erhöhen.
Der NABU-GAP-Ticker
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Titelfoto: Europäische Union 2013
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1 Kommentar
Rita Weymann
30.01.2020, 11:56Das wissen wir schon längst dafür ist keine Studie nötig. In meiner Kindheit gab es Wiesen und Brachflächen und natürlich auch Störche, Lerchen, Stare, Feldhamster und ganz viel Klatschmohn Wegwarthen und Kamille an den Feldrändern. Heute wird alles bis zum letzten Milimeter agrarwirtschaftlich genutzt. Gemeinden und Städte sind dumm und lassen sich die 1.50 m zwischen Feld und Weg von den Bauern weggraben wenn wir dieses Land als Grün Blühstreifen nutzen täten wie früher wäre viel gewonnen. Und dafür bedarf es nur der Umsetzung bereits bestehenden Rechts !!!
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