Keine Romantik – Die Zukunft der Landwirtschaft

Keine Romantik – Die Zukunft der Landwirtschaft

Trabanten-Verlag, 2021

Am 25. November 2021 erschien im Trabantenverlag ein bemerkenswertes Buch: Mondnacht – Fünf vor Zwölf. Antworten auf die Klimakrise. 21 sehr unterschiedliche politische Essays zur Klimakrise werden verbunden mit 168 Gedichten aus fünf Jahrhunderten. An diesem inspirierenden Projekt beteiligten sich Politiker*innen von Lukas Köhler (FDP), Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) und Nina Scheer (SPD) bis zu Gregor Gysi (Die Linke), aber auch Klima-Aktivist*innen (zum Beispiel Carla Reemtsma und Cécile Lecomte), Philosoph*innen (zum Beispiel Frederike Neuber und Gert Scobel), Kulturschaffende (zum Beispiel John von Düffel) und viele Wissenschaftler*innen (zum Beispiel Jürgen Scheffran und Niko Paech). Unter den Autoren bin auch ich, Konstantin Kreiser, Teamleiter Landnutzung und Stellvertretender Fachbereichsleiter Naturschutzpolitik im NABU.

In meinem Text „Keine Romantik – die Zukunft der Landwirtschaft“ (hier leicht überarbeitet als pdf-Download) beschreibe ich für interessierte (aber fachlich nicht eingearbeitete) Leserinnen und Leser Zusammenhänge zwischen Klimakrise, Artensterben und Landwirtschaft in Deutschland. Nach einem Ausflug in die gerne romantisierte Landwirtschaft der letzten Jahrhunderte und die Entstehung der industrialisierten Agrarwirtschaft fasse ich zusammen, wie derzeit politisch um Lösungsmöglichkeiten gerungen wird und formuliere Erwartungen an die neue Bundesregierung. Dabei nehme ich auch Stellung zum Thema Lebensmittelpreise:

Trotz einer wachsenden Zahl gut informierter und engagierter Konsument*innen kann man nicht wirklich erwarten, dass die meisten im Supermarkt freiwillig und regelmäßig die teureren Produkte wählen, um einen Beitrag zur Rettung der Umwelt zu leisten. Es liegt an der Politik, dafür zu sorgen, dass die klima- und naturschädlichsten Produkte aus den Läden verschwinden und die Preise die wahren Kosten der Natur- und Klimabelastung widerspiegeln. Damit wird vieles teurer werden, der preisliche Abstand der Massen- zur Bioware dürfte schrumpfen. Aber: Billige Lebensmittel sind keine Errungenschaft. Preise künstlich niedrig zu halten, während man weiß, dass Menschen anderswo auf diesem Planeten oder unsere Nachkommen die Rechnung bezahlen werden, ist unsozial und verfassungswidrig. Es ist eine Aufgabe der Sozialpolitik, dafür zu sorgen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich mit Lebensmitteln zu ernähren, die gesund für Mensch und Planet sind. Wir alle werden aber einen größeren Teil unseres Einkommens als bisher für Lebensmittel ausgeben müssen. Die Lebenswelt unserer Kinder und Enkel sollte es uns wert sein.

Der ansprechend gestaltete Lyrik-Politik-Band „Mondnacht – Fünf vor Zwölf“ mit 560 Seiten im Hard-Cover ist für 24 EUR im Buchhandel erhältlich. Für jedes verkaufte Buch geht ein Euro an FridaysForFuture.

Meinen (im Dezember 2021 leicht überarbeiteten und aktualisierten) Text „Keine Romantik – Die Zukunft der Landwirtschaft“ stellen wir hier für NABU-Blog-Leser*innen zum Download als PDF zur Verfügung. Allerdings ohne die schönen Gedichte und natürlich mit einem weit weniger ansprechenden Lese-Erlebnis. Hierfür, und für die vielen anderen interessanten Essays, sei der Erwerb des Buches dringend empfohlen!

1 Kommentar

Marco Jonas

30.12.2021, 15:49

Schöner Text mit Fokus auf Umwelt und Ökosysteme! Als Ergänzung hier ein Artikel, wo zusätzlich die von der Nutzung betroffenen Tiere betrachtet werden, und die vermeintliche vorindustrielle Romantik thematisiert wird: https://friederikeschmitz.de/romantische-vergangenheit-die-vorindustrielle-tierhaltung/

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