Zug Beiträge

Bom dia Noah! Ulrichsteins Noah hat Portugal erreicht

„Bom dia Noah“, also „Guten Tag Noah“.

Unser Rotmilan-Männchen aus dem Raum Ulrichstein hat Portugal erreicht und hält sich derzeit südlich Vila Boim und dem Fluß Rio Guadrana auf. Dort suchte er bislang insbesondere in der Flußaue und den nördlich angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen nach Nahrung – am Samstag bei Tageshöchstwerten von 20 Grad Celsius und 9 Sonnenstunden. Zum Vergleich: Im Brutgebiet bei Ulrichstein waren es maximal 11 Grad und dicht bewölkt.

Der Río Guadiana ist ein etwa 745 Kilometer langer Fluss auf der Iberischen Halbinsel, der durch Spanien und Portugal fließt und an zwei Flussabschnitten auch die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet.

Politisch gehört dieser Bereich zur Region Alentejo, die zu den ärmsten Regionen Westeuropas gehört. Die Wirtschaftsstruktur ist in erster Linie von der Landwirtschaft geprägt.

Seit dem Abzug aus dem Vogelsberg am 4.10. hat er innerhalb von 11 Tagen rund 2.200 Kilometer zurückgelegt.

In den kommenden Tagen werden wir berichten, wo sich Neptun sowie unser – derzeit entzweites – Paar Tristan und Isolde aufhalten.

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Noahs Weg vom Vogelsberg nach Portugal vom 4.-15.10.2016
(Kartengrundlage: Open Street Maps).

Auch Isolde ist aufgebrochen

Nachdem bereits Anfang Oktober die besenderten Milane Noah und Neptun in den Süden Europas gezogen sind, folgte am 11.10. Tristan. Der diesjährige Partner von Isolde machte sich alleine auf und befindet sich aktuell weiterhin im Herzen Frankreichs.

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Rotmilan-Dame Isolde, Brutvogel des südlichen Vogelsbergs (Foto: M. Sommerhage)

Und Isolde? Isolde wurde es wohl nun doch auch zu kalt und regnerisch im Vogelsberg. Mehrere Male wurde zuletzt nachts die Gefriergrenze erreicht.
Sie überbrückte heute bei einer durchschnittlichen Zughöhe von etwa 250 Metern rund 350 Kilometer und hält sich derzeit zur Übernachtung – wie auch Partner Tristan vor zwei Tagen – in der Meurthe-Aue bei Nancy in Frankreich auf.
Werden Tristan und Isolde auf dem Zug bzw. im Winterquartier noch mal zueinander finden?

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Der Weg Isoldes nach Frankreich am 13.10.2016 (Kartengrundlage: Open Street Maps).

Madrid fast erreicht: Neptun und Noah gleichauf

Nun hat es neben Neptun auch Noah geschafft!
Noah überquerte die Pyrenäen im Laufe des Tages und hält sich derzeit, wie auch Neptun, rund 100 Kilometer nordwestlich von Spaniens Hauptstadt Madrid in der Region „Kastilien und León“ auf.
„Castillia y León“ oder „Kastilien und León“, wie es auf Deutsch heißt, besitzt vielfältige Berglandschaften, unzählige Kathedralen, Klöster und Burgen. Über weite Abschnitte erstreckt sich in der Region eine urige Hügellandschaft (meist zwischen 600 und 900 Metern ü. NN), unterbrochen von einzelnen Bergen, schmalen Flüssen und wenigen, recht kleinen und einsamen Dörfern.
Auffällig ist, wie dicht nebeneinander die beiden Vogelsberger Milane den Weg Richtung Spanien gezogen sind, ist uns beim Thema „Schmalfrontzug“ doch immer sofort der Kranich vor Augen, der in einem kleinen Korridor in erster Linie über Nordrhein-Westfalen und Hessen den Weg gen Süden sucht.

noah_neptun_spanien_anfang_oktober_2016_zugwegZugwege von Noah (blau) und Neptun (rot) von Hessen nach Spanien
(Kartengrundlage: Open Street Maps).

Neptun ist im Norden Spaniens angekommen

Während Tristan und Isolde weiterhin im Vogelsberg verweilen und sich das Männchen Noah noch in Südfrankfreich nördlich der Pyrenäen aufhält, hat Neptun heute die Pyrenäen bei Pamplona überquert und nächtigt derzeit westlich der Stadt Almarza in einer kleinen Baumreihe.
Die Pyrenäen überquerte der Vogel binnen vier Stunden in einer Höhe von durchschnittlich 400 Metern Höhe; die Pyrenäen erreichen in dieser Region eine Höhe von rund 1.000 Metern ü. NN.

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Neptuns Weg durch die Pyrenäen Anfang Oktober 2016.
(Kartengrundlage: Open Street Maps)

Neptun und Noah bereits in Frankreich

Nun ist es soweit: Zwei unserer besenderten Rotmilane haben Frankreich erreicht. Neptun, das vorjährige Männchen (s. Beitrag zuvor) und das Männchen Noah (Altvogel aus dem Raum Ulrichstein) haben am 4.10. vormittags den Vogelsberg verlassen und sich auf den Weg gen Südwesten gemacht.
Am 5.10. in den Nachmittagsstunden waren sie bereits im Zentrum Frankreichs – die durchschnittliche Flughöhe der Vögel lag hierbei bei ca. 250 Metern, die maximale Höhe lag bei 1,2 Kilometern. Binnen eines Tages haben sie gut 650 Kilometer zurückgelegt.
Und das passt sehr gut ins Bild: An den vergangenen Tagen konnten Hunderte ziehender Rotmilane im gesamten Bundesgebiet festgestellt werden – neben Rotmilanen waren u. a. auch eine Vielzahl von Kranichen, diversen Greifvögeln und Singvögeln unterwegs in die Überwinterungsgebiete.
Spannend: Beide zogen recht parallel gen Südwesten. Im Raum Saarbrücken übernachteten beide am 4.10. und wechselten am folgenden Tag geringfügig die Zugrichtung. Grund hierfür waren Veränderungen der Windverhältnisse.
Während Noah und Neptun nun in Frankfreich sind, verweilt das Brutpaar „Tristan und Isolde“ weiterhin im südlichen Vogelsberg. Wann werden sie aufbrechen?

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Der Weg von Noah (orange) und Neptun (rot) nach Frankreich Anfang Oktober 2016.
Die Vögel liefern derzeit im 1,5 Stunden-Takt Daten (Kartengrundlage: Open Street Maps).