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Vier Wochen später als Isolde und Noah: Auch Neptun hat Deutschland erreicht

Rund vier Wochen später als die Sendervögel Isolde und Noah hat nun auch Neptun Deutschland erreicht. Er übernachtete in der vergangenen Nacht im rheinland-pfälzischen Hunsrück und bis in den Vogelsberg, dem Ort der Besenderung Ende Juni 2016, sind es für ihn jetzt noch rund 130 Kilometer.

Das junge Rotmilan-Männchen, das 2015 geboren wurde, ist nun geschlechtsreif, so dass wir gespannt sind, ob und vor allem wo er dieses Jahr erstmals in seinem Leben brüten wird.

In den vergangenen Wochen hat er sich recht viel Zeit für den Heimzug nach Deutschland gelassen. Er verließ das Übewinterungsgebiet in Südportugal am 3. März, verbrachte aber die Zeit bis zum 22. März noch in Spanien und erkundete wohl allerlei mögliche Überwinterungsgebiete für die kommenden Jahre (s. Karte).

Neptuns Zugroute durch Spanien im März 2017 (Kartengrundlage: maps.google.de).

In Frankreich angekommen, ging es für ihn dann doch recht zügig weiter gen Deutschland.

Rund 2.000 Kilometer hat er in den vergangenen vier Wochen (ohne Einbeziehung des Umherstreifens in Spanien) zurückgelegt; durchschnittlich pro Tag 75 Kilometer und somit die Hälfte von den Zugdistanzen der erfahrenen Altvögel Isolde und Noah, die im Durchschnitt 150 bzw. 160 Kilometer am Tag zurücklegten.

Isolde und Noah haben im Vogelsberg ihre letztjährigen Reviere wieder besetzt und sind mittlerweile verpaart. Das wartet nun noch alles auf Neptun.

Wir sind gespannt, wie das diesjährige Brutgeschäft verlaufen wird … und berichten zu gegebener Zeit wieder über unsere Sendervögel.

 

Neptun auf dem Heimzug

Nachdem Isolde und Noah bereits seit mehreren Tagen im Vogelsberg verweilen und in ihren jeweiligen Revieren bei den ersten Paarungsflügen beobachtet werden konnten, ist nun auch endlich Neptun auf dem Heimzug.

Das Männchen, das 2015 geboren wurde und somit vermutlich in diesem Jahr erstmals brüten könnte, hat am Freitag Portugal verlassen und ist seitdem rund 200 Kilometer Richtung Nordosten gezogen. Der Vogel hielt sich seit dem 16.10.2016 in Portugal auf. Bis in den Vogelsberg sind es für ihn noch beachtliche 2.000 Kilometer.

Wir sind gespannt, wann er Deutschland bzw. den Vogelsberg erreichen wird.

Rotmilan-Männchen Neptun am Tag seiner Besenderung, Ende Juni 2016

Isolde zurück im Vogelsberg. Herzlich Willkommen!

Sie hat es geschafft!

Isolde ist gestern Mittag wieder im Vogelsberg angekommen und scheint auch in diesem Jahr wieder den Traditionshorst südlich der Vogelsbergteiche in Beschlag nehmen zu wollen, auf dem sie letztes Jahr erfolgreich brütete. Sie verbrachte die Nacht vom 1. auf den 2. März wie so oft im vergangenen Spätsommer und Herbst in einer kleinen Baumreihe südlich des Horstwaldes.

Rückblick: Isolde hat im vergangenen Herbst als letzter unserer besenderten Vögel am 13. Oktober den Vogelsberg verlassen, erreichte das Überwinterungsgebiet im Norden Spaniens bei Léon am 26.10. und überbrückte somit innerhalb von knapp 2 Wochen 1.350 Kilometer. Am 21.02.2017 brach sie nach fast 4 Monaten im Überwinterungsgebiet wieder auf in den Norden und brauchte für den Heimzug nur 9 Tage. Durchschnittlich legte sie dabei pro Tag 150 Kilometer zurück.

Wegzug 2016 (rot) und Heimzug 2017 (gelb) von Rotmilan-Weibchen Isolde (Kartengrundlage: maps.google.de).

Beim diesjährigen Brutgeschäft wird sie allerdings  aller Voraussicht nach auf ein anderes Männchen setzen müssen, da unser Sendervogel Tristan bei Madrid Ende Januar entweder zu Tode kam oder aber den Sender verlor.

Wir wünschen Isolde ein erfolgreiches Brutgeschäft und werden von ihr im Herbst wieder berichten.

Über die beiden anderen Sender-Milane Neptun und Noah berichten wir, sobald es wieder etwas Neues gibt.

Kältewelle in Deutschland – Wie siehts bei den Milanen in Südeuropa aus?

Hoch „Angelika“ sorgt in diesen Tagen für eiskalte Luft in Deutschland. Im Vogelsberg, dem Brutgebiet unserer Sendervögel Tristan, Isolde, Noah und Neptun liegt stellenweise über 10 cm Schnee und in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar werden – 15 Grad Celsius erwartet.
Wintersportler und Wanderer kommen endlich in den Genuss der „weißen Pracht“, während unsere Rotmilane sicherlich heilfroh sind, erst in einigen Wochen wieder zum Brutgeschäft im grünlandreichen Vogelsberg anzukommen.

 

„Weiße Pracht“ im Vogelsberg, 6.1.2017
(Foto: NABU / B. Langenhorst)

 

Hat auch Spanien und Portugal die Kälte erreicht?
Abgesehen von Isolde, die im Norden Spaniens bei Leon derzeit am Schlafplatz in einer Baumreihe – 4 Grad Celsius ertragen muss (allerdings ohne Schneefälle), sind es sowohl im Raum Madrid (Tristan) wie auch in der spanischen Extremadura bzw. im Grenzgebiet zu Portugal (Noah, Neptun) jeweils etwa + 6 Grad. Die Gefriergrenze soll auch in den kommenden Tagen nicht erreicht werden – und in Nordspanien bei Isolde soll es in den kommenden Tagen wieder Richtung + 10 Grad Celsius gehen.

Weihachten bei den Sendervögeln

Weihnachtszeit – auch bei den Milanen!

Seit Ende Oktober halten sich unsere vier besenderten Rotmilane aus dem Vogelsberg in ihren Winterquartieren auf … und alle sind wohlauf.

Die Vögel nutzen nun seit mehreren Wochen gemeinsam mit Artgenossen sowie weiteren Greifvögeln (u. a. Geiern) recht große Schlafplätze, an denen regelmäßig mehrere hundert Individuen zusammen kommen können.

Seit dem Abzug aus dem Vogelsberg haben wir mittlerweile rund 8.000 Senderdaten erhalten – im Hinblick auf diese wenigen Wochen beispiellos im Vergleich zu bisher untersuchten Rotmilanen im Winterquartier.

Rotmilan-Dame Isolde hält sich im Norden Spaniens bei Léon auf, ihr diesjähriger Partner Tristan nordwestlich von Madrid, das Männchen Noah in der Extremadura südlich Badajoz. Und unser junges Männchen Neptun (geboren 2015) entpuppt sich als Vagabund und hat vor allem in den vergangenen vier Wochen große Teile Südportugals erkundet, bleibt also entgegen den anderen telemetrierten Vögeln keinem festen, recht kleinräumigen Winterquartier treu.

Sendervoegel_Rotmilane_Vogelsberg_NABU_Weihnachten_2016.jpg

Derzeitige Aufenthaltsorte unserer Sendervögel, Stand: 23.12.2016
(Kartengrundlage: maps.google.de).

Wie wird das Weihnachtswetter? Auch unsere Milane werden keine weißen Weihnachten erleben. Vor dem Hintergrund der Nahrungsverfügbarkeit sicherlich sehr gut. Isolde wird es bei ca. 6 Grad noch am kältesten im Norden Spaniens erwischen, während in der Extremadura mit etwa 17 Grad Celsius zu rechnen sein wird.

Im Januar werden wir uns detailliert mit den einzelnen Vögeln und ihren Winterquartieren beschäftigen und an dieser Stelle ausführlich darüber berichten.

Wir wünschen allen Rotmilan-Freunden besinnliche und friedvolle Weihnachten und alles Gute für 2017!