Ein regenreicher Tag und seine Highlights

Morgens haben wir  einen Vortrag über Wölfe angehört. Am Nachmittag  haben wir geholfen das Biotop der Geburtshelferkröte umzugestalten. Im Biotop haben wir die Teiche rundherum  freigeschnitten, Steinhaufen als Unterschlupf erstellt und Hölzer aufgestapelt.

img_1349

Ein spannendes Quiz gab es zum Abschluss von „Willkommen Wolf“

img_0532

Größere Stämme die sich nicht mehr mit der Astschere zerkleinern ließen mussten per Hand gesägt werden.

img_0523

Der Steinhang wurde vom Moos befreit

img_0553

Erschöpft aber doch erfolgreiches Gruppenbild nach der Arbeit im Steinbruch

Was alles so am Dienstag geschah…

Nach einem recht belebenden Frühstück fuhren wir gegen 10 Uhr, eingepackt in warme Kleidung in den Tierpark Kellerwald-Edersee. Dort teilten wir uns in 2 Gruppen auf und genossen daraufhin eine zielgruppenorientierte Führung. Es gab beim Anblick der Frischlinge eine Diskrepanz in der Gruppe zwischen Leuten die sie gerne essen wollten und denen die sie lieber als Haustiere mitgeführt hätten. Besonders interessant war das neu eingerichtete Fuchs- und Dachsgehege, bei dem man die Tiere in ihrem Bau beobachten konnte.

img_1165

Auf der Jagd nach Frischlingen…

img_1211

….oh, da sind ja einige!

Nach einem erquickenden Picknick strömten wir voller Elan und Vorfreude in Massen zur Flugshow der Greifvögel. Für all die, die so eine Show noch nie gesehen hatten war es eine Horizont erweiternde Erfahrung. Es gab Kollateralschaden in Form einer älteren Dame. Wir fuhren dann nach Hause und genossen unser Abendessen …..ohne Frischlinge.

img_0496

Ein Highlight zum Ende der Greifvogelshow!

Tschüss, Applaus, nach Haus.

Rückblicke auf das Seminar „Im Einsatz für die Natur“

Tag 1

Nach einem kurzen Mittagsvesper zur Ankunft und der Zimmereinteilung, die zum Glück ohne Blutvergießen und andere Kriegsakte von Statten ging, trafen wir uns im sogenannten Rittersaal in einem Sitzkreis wie man sie noch aus der Grundschule kennt. Das Misstrauen war anfangs groß und wich erst allmählich, als uns die Kaffeeecke gezeigt wurde, wo es nicht nur das goldbraune Elexier des Lebens, sondern auch vegane und unvegane Kekse zur Verköstigung, gab. Eine Schüssel mit Studentenfutter wurde im Kreis herumgegeben, in die erst einmal hungrig hineingegriffen wurde, bevor man uns mitteilte, dass man zu jeder Sache, die man sich herausgenommen hatte, etwas über sich erzählen sollte. Ein paar stutzten bei dieser Ansage, denn es gab nicht viele, die so gleich in einer Gruppe von so vielen Unbekannten, so offen über sich sprechen wollten.

Schließlich ging es hinaus in den Hof, wo es mit dem Spaß weiterging und wir einen Ball einander zuwarfen und unsere Namen vorstellten. 25 Namen waren es noch, trotz sechs Leuten, die sich krank gemeldet hatten. Erst einmal genug Arbeit für den ersten Tag.

img_1314

Kennenlernspiele

Allerdings ging es kurz darauf noch einmal hoch in den Rittersaal, wo sich jeder ein Plakat nehmen durfte, um dort in ein paar Stichpunkten, die eigene Einsatzstelle vorzubereiten und anschließend in der Gruppe vorzustellen. Es war interessant zu hören, wie viele verschiede Arbeitsfelder sich hier in einem Raum versammelt hatten. Denn nicht bei allen ging es nur um Draußensein in der Natur oder im Garten etwas zurecht schnippeln. Ein paar kamen auch von der Tierpflege (darunter jede Menge aus dem Heidelberger Zoo), ein paar andere aus der Verwaltung und aus dem Büro (auch die Heidelberger Clique wieder hierbei vertreten), sowie auch ein paar in der Reparatur, auf Bauern- oder Pferdehöfen, oder sogar von Arbeit mit Flüchtlingen und Kindern.

Nach einem warmen Abendessen zur Stärkung ging es auch schon weiter mit dem Abendprogramm, bei dem wir mit Leckereien wie Schockolade oder Kekse (auch vegan vertreten) an unterschiedliche Tische gelockt wurden, an denen wir in Mindmapform unterschiedliche Fragen beantworten oder zumindest das notieren sollten, was uns zu jeweiligem Thema in den Sinn kam. Dabei wurde immer durchrotiert, sodass jeder die kleinen Köstlichkeiten an den verschiedenen Tischen einmal probieren konnte. Als der Abend immer später wurde, merkte man, wie die Aufmerksamkeit allmählich einem sicheren Nullpunkt nahe rückte, als auf den Plakaten auf einmal die unterschiedlichsten Kritzeleien von Weihnachtsmännern oder Papageien auftauchten. Die Einführung in unser Thema wurde schließlich zeitnah beendet (bevor der Kritzelspaß ausarten konnte) und wir konnten uns auf unsere Zimmer verkriechen, uns dort von der langen Fahrt erholen, bevor die Seminarwoche am nächsten Tag richtig beginnen sollte.

Unsere besenderten Rotmilane haben nun allesamt die Iberische Halbinsel erreicht

Angekommen: Nach Neptun, Noah und Tristan hat nun auch Isolde die Pyrenäen überquert.
Isolde zog am 22. Oktober durch die Pyrenäen. Anders als ihre drei männlichen Artgenossen streifte sie jedoch beim Weiterflug gen Süden nicht Pamplona, sondern flog nach dem Überqueren des Gebirges in westliche Richtung und übernachtete etwa 50 Kilometer östlich von Bilbao.
Somit halten sich unsere besenderten Rotmilane aus dem EU-Vogelschutzgebiet Vogelsberg allesamt auf der Iberische Halbinsel auf.
Am weitesten in den Süden hat es das vorjährige Männchen Neptun verschlagen, der sich im südlichen Portugal zwischen Torraro und Portel aufhält. Zuletzt besuchte er das Delta des Rio Sado, wo auch das Schutzgebiet „Reserva Natural do Estuário do Sado“ liegt. Dieses Gebiet mit einer Größe von etwa 23.000 ha ist ein riesiges Feuchtgebiet. Hier werden traditionell Reisanbau, Fischerei und Salzgewinnung betrieben. Einem großen Publikum bekannt wurde das Naturreservat durch das Vorkommen von Süßwasserdelfinen, welche im Sado Delta leben. Neben großen Mengen an Weißstörchen, die die Ufer des Naturreservats und die Reisfelder nach Fröschen absuchen, gibt es eine Fülle von seltenen und geschützte Vogelarten. Zu dieser Wahl als Winterquartier kann man ihm wahrlich nur gratulieren. Auf ihn wartet ein reich gedeckter Tisch!
Als Grenzgänger bezeichnet werden kann Noah, der sich seit rund 2 Wochen im Grenzbereich zwischen Portugal und Spanien aufhält. Dabei nutzt er ein Winterrevier zu großen Teilen in der spanischen Extremadura rund 30 Kilometer westsüdwestlich von Badajoz, in dem lückige Steineichenwälder die Landschaft prägen.
Zwischen Sangarcia und Segovia in Spanien hält sich aktuell Tristan, Isoldes Partner aus dem Jahr 2016, auf. Ob er hier bleibt oder noch weiter zieht, ist derzeit ungewiss. Über die Region Kastilien und León wurde an dieser Stelle kürzlich bereits berichtet, als sich ganz in der Nähe auch Neptun und Noah aufhielten, bevor sie in den Süden weiterzogen.
Und Isolde? Offensichtlich zieht sie ihrem diesjährigen Partner Tristan nicht hinterher, sondern scheint sehr viel weiter nördlich in Spanien zu überwintern, also in einem Raum, aus dem mehrere große Schlafplatzgemeinschaften im Winterhalbjahr bekannt sind. Sie hält sich momentan bei Villalbeto de la Pena im Norden der Region Kastilien und León auf. Kastilien und León ist eines der wichtigsten Überwinterungsgebiete von Rotmilanen in Spanien.

Zugwege_Tristan_Isolde_Noah_Neptun_Oktober_2016.jpeg

Die Zugwege vom Vogelberg zur Iberischen Halbinsel von Noah (türkis), Neptun (lila), Tristan (grün) und Isolde (blau) (Kartengrundlage: Open Street Maps). Die Vögel liefern derzeit im 30 Minuten-Takt Daten.

Tristan überquerte die Pyrenäen, Partnerin Isolde noch in Südfrankreich

Tristan hat es nun auch geschafft.
Er überquerte am gestrigen Tag zwischen 13.50 und 16.50 Uhr die Pyrenäen, streifte wie die Sendervögel Neptun und Noah zuvor das nordspanische Pamplona und übernachtete in einer kleinen Baumreihe südlich Agoncillo.
Dort war es am Donnerstag sonnig bei 20 Grad – ganz anders als im verregneten mittelhessischen Vogelsberg, in dem sogar die ersten Schneeflocken den Erdboden erreichten, aber für keine weiße Pracht sorgten.
Tristan schraubte sich am Mittag rund 1.000 Meter hoch und segelte dann in erster Linie gen Spanien.
Währenddessen ist ihm Partnerin Isolde auf den Fersen, hält sich aber noch in Südfrankreich auf.

Tristan_Weg_VB_Spanien_Oktober_2016.jpeg

Tristans Reise vom 11. bis 20.10.2016 vom Vogelsberg nach Nordspanien (Kartengrundlage: Open Street Maps).

Tristan_Querung_Pyrenäen_Oktober_2016-2.jpeg

Tristans Querung der Pyrenäen am 20. Oktober 2016 (Kartengrundlage: Open Street Maps).