Francesco schon in Mali

Die männchliche Taube Francesco hatten wir Ende April auf der kleinen Maltesischen Insel Comino gefangen und als bisher letztes Tier mit einem Argos-Sender ausgestattet. Er hatte seinen Heimzug ins Brutgebiet in Süditalien nach wenigen Tagen fortgesetzt. Die gesamte Brutzeit hielt er sich dort in der Gegend um Benevento auf. Die Karte zeigt Peilungen seines Argos-Senders aus dem Brutrevier und dessen Umgebung nicht weit von der Stadt Benevento. Auf dem Satellitenbild kann man eine reich strukturierte Kulturlandschaft aus Obst- und Olivenhainen und kleineren Feldern erkennen. Damit scheint die Gegend als Brutgebiet für die Turteltaube noch sehr gut geeignet.

Brutrevier von Francesco nahe der italienischen Stadt Benevento. Das Gebiet besteht aus einer strukturierten Kulturlandschaft aus Obst- und Olivenhainen und kleineren Feldern.

Seine Reise ins Winterquartier begann Francesco dann am 29. August. Wir können davon ausgehen, dass Francesco in Vorbereitung auf den Zug erst gemausert und dann Fettreserven als Energiespeicher für den langen Zug aufgebaut hatte. Zuerst überquerte er das Thyrrenische Meer und erreichte schon am frühen Morgen des 30. Augusts die Südwestküste Siziliens. Dort hielt er sich bis zum 2. September zur Zwischenrast auf, überquerte dann das Mittelmeer Nonstop nach Nordafrika. Malta, wo am 1. September die herbtliche Jagdsaison auch auf Turteltauben begonnen hatte, ließ Francesco glücklicherweise östlich liegen. Und so war er bereits in der Nacht des 3. Septembers sicher am Nordrand der Sahara nahe der Oase Alriyayna in Libyen.

Francesco frisch besendert – Foto: Ben Mezger

Sehr zügig überquerte Francesco daraufhin in wenigen Tagen in südlicher Richtung die Sahara Libyens und Algeriens und war am 6. September im Norden Nigers, insgesamt eine gewaltige Flugleistung. Im Niger angekommen, bog Francesco mehr in südwestliche Richtung ab, rastete vom 7. – 13. September nahe der Ortschaft Tassara und flog dann weiter in den Osten Malis. Gespannt sind wir nun ob Francesco in dieser Gegend des Sahel überwintert oder doch noch weiter zieht.

Diesen Beitrag teilen:

Ben Metzger

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte bleibe höflich.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und Pflichtfelder sind markiert.