Taubert fliegt als erster los
Das Turteltauben-Männchen Taubert, das die Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen am 13. Juni besendert hatten, hat als erster sein hessisches Brutgebiet in der Nähe von Cleeberg verlassen. Am Vormittag des 31. Juli flog er etwa 80 Kilometer in südsüdwestlicher Richtung und hält sich seither etwas nordwestlich von Worms in einer von Landwirtschaft geprägten Gegend in der oberrheinischen Tiefebene auf. Wir denken, dass Taubert mit diesem ersten bedeutenderen Ortswechsel aus dem Brutgebiet heraus noch nicht mit seinem eigentlichen Herbstzug begonnen hat, wenngleich die Wegzugsrichtung einigermaßen stimmt. Vielmehr nehmen wir an, dass für ihn die Nachbrutzeit begonnen hat.
Im Anschluss an die Brutzeit führen die Tauben einen Großteil ihres Gefiederwechsels durch, die sogenannte Nachbrutmauser. Falls Taubert erfolgreich Junge groß gezogen hat, sind diese nun sicherlich selbständig. Damit ist er nun nicht mehr an einen Neststandort gebunden und konnte für den Ressourcen zehrenden Gefiederwechsel ein geeignetes Mausergebiet aufsuchen. Darüber hinaus dürfte er sich in den kommenden Tagen bis Wochen auch noch die notwendigen Energiereserven anfressen um den den kräftezehrenden Herbstzug ins Winterquartier gut zu überstehen.
Ähnliche Ortswechsel nach der Brutzeit hatten wir bereits in den Vorjahren bei weiteren unserer Sendertauben beobachten können, so zum Beispiel auch beim italienischen