Algerien Beiträge

Taubert zieht übers Mittelmeer nach Algerien

Tauberts Mittelmeer-Überquerung westlich der Balearen

Fast drei Wochen lang hatte Taubert an der spanischen Mittelmeerküste zwischen Barcelona und Valencia gerastet. In der Nacht vom 19. auf den 20. September war er dann von dort direkt nach Süden losgeflogen, hatte das westliche Mittelmeer nach Nordafrika überquert und war am nächsten Morgen westlich von Algier an der algerischen Küste angekommen. Interessanterweise wählte Taubert für seine Mittelmeer-Überquerung auf den afrikanischen Kontinent nicht die kürzeste Strecke übers Meer – das wäre die Straße von Gibraltar gewesen.

Jetzt scheint er auch nicht länger in Nord-Algerien zu rasten, sondern setzte gleich in der nächsten Nacht zur Überquerung der Sahara an. Das kann er sich nach der langen Rast in Spanien, auf der er sich bestimmt genügend Reserven angefressen hat, wohl leisten.

Francesco überfliegt die Wüste – überwiegend nachts

Am Abend des 13. April machte sich Francesco nun schon zum dritten Mal seit seiner Besenderung auf den Heimzug ins Brutgebiet. Schon im letzten Jahr hatte er die Saharaquerung exakt am gleichen Tag begonnen. Gegen 19:30 Ortszeit verließ Francesco seinen letzten Winterort im Ansonge-Menaka Reservat im Süden Malis gen Norden, in dem er sich einen Monat lang aufgehalten hatte. In den letzten beiden Jahren hatte er für diesen längsten und sicherlich entbehrungsreichsten Teil seines Frühjahrszuges jeweils nur vier Tage gebraucht und sich dann eine ein- bis zweiwöchige Rast in Tunesien gegönnt, bevor er weiter über das Mittelmeer in sein süditalienisches Brutgebiet bei Neapel weitergezogen war.

Francescos Flugroute bei der Überquerung der Sahara vom 13. bis 18. April; Quelle: Argos.

Jenny erreicht den Osten von Mali

Jenny ließ Tamanrasset in Algerien, wo sie sich nach der Sahara-Überquerung zur Zwischenrast aufgehalten hatte, am Abend des 4. Oktober hinter sich. Die nächsten Signale ihres Satellitensenders erreichten uns zwei Tage später aus Mali, ungefähr 550 km weiter südwestlich. Zwischen dem sechsten und neunten Oktober zog sie dann nochmals etwa 70 km weiter nach Südwesten und rastet seither in einer weitgehend unbewohnten und nur spärlich mit Vegetation bedeckten Gegend im Sahel in Ost-Mali. Auch Jennys herbstliche Reise ins Winterquartier hat sich also in den letzten Tagen deutlich verlangsamt und neigt sich voraussichtlich dem Ende entgegen. Natürlich gönnen wir ihr eine gute Rast nach dieser sicherlich kräftezehrenden Zugphase. Allerdings wird sie sich im Laufe der nächsten Tage oder Wochen vermutlich noch etwas weiter nach Süden bewegen.

Jenny in Algeriens größter Oasenstadt

Jenny rastet im Augenblick in der südlichen Sahara, allerdings weiter östlich. Sie flog am 25. September von Süd-Tunesien aus weiter und erreichte am 29. September ihr momentanes Rastgebiet nahe der Stadt Tamanrasset, der größten Oasenstadt Algeriens. Damit ist sie von den fünf Sendertauben im Augenblick am weitesten im Norden und hat vermutlich noch die weiteste Strecke ins Winterquartier vor sich. Tamanrasset liegt am Rande des Ahaggar-Gebirges, welches mit seinen spektakulären Felsformationen Teil des gleichnamigen Kulturparks ist, den die Turteltaube kurz zuvor erfolgreich überquert hatte. Jennys Ortungen kommen derzeit aus einem sogenannten Wadi, einem trockenen Flussbett etwa sechs Kilometer außerhalb der Stadt, in dem etwas Landwirtschaft betrieben wird.