CITES-Konferenz nimmt Fahrt auf

Langsam nimmt die Konferenz Fahrt auf – nicht nur in den beiden Committees, sondern auch hinter den Kulissen. Positionen werden abgeklopft, die Diskussionen in den Meetingräumen und auf den Fluren intensivieren sich. Auch wir haben mittlerweile Kontakt zu jenen Delegierten aufgenommen, mit denen wir in der Vergangenheit schon viele konstruktive Gespräche geführt haben.

Gemeinsam mit unseren Weggefährten von anderen NGOs sammeln wir Stimmungen und Trends zu den Listungsanträgen, die vermutlich am Mittwoch erstmals auf den Tisch kommen, und versuchen zu evaluieren, wo unsere Überzeugungsarbeit am dringendsten gebraucht wird.

Weißspitzenhochseehai

Auch über Haie wird verhandelt werden. Hier: Weißspitzenhochseehai – Foto: NABU/Jürgen Schrön

In Committee II standen heute zum ersten Mal Elefanten auf der Agenda. Es ging unter anderem um Themen wie Vernichtung von Elfenbein-Lagerbeständen, den Handel mit lebenden Elefanten und die Schließung von „domestic markets“ für Elfenbein. Der Gesprächsbedarf war enorm – die Liste jener, die einen Redebeitrag angemeldet haben, war schier unendlich lang.

Und dann kam auch schon der erste Kracher: Namibia, mit Unterstützung von Swasiland, stellt sich gegen die Forderung, die „domestic markets“ zu schließen und führt an, dass CITES keine Kompetenz hätte, sich mit dem Binnenhandel zu befassen. Warum überrascht uns das nicht? Schließlich werden Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den einzelnen Themen auseinandersetzen werden – wir halten Euch auf dem Laufenden!

Auch bei Haien und Rochen gab es heute in Committee I den ersten Aufschlag. Auf der CoP 16 Bangkok, 2014, wurden fünf Hai- und eine Rochenart auf Anhang II gelistet – heute ging es um die Umsetzung dieser Entscheidungen. Diese wurden in einem Bericht des CITES-Sekretariats und des Animals Committees dargestellt. Einhellig lobten die Vertragsstaaten für die Anstrengungen und die großzügige finanzielle Unterstützung zur Umsetzung der Beschlüsse durch die EU.

Einige der Redebeiträge aus dem Auditorium gaben zudem bereits einen ersten Ausblick auf die bevorstehenden Verhandlungen zu Seiden – und Fuchshai und zu Mobularochen. Zu unserer großen Freude haben einige Mitgliedsstaaten bereits öffentlich ihre Unterstützung für diese Listungsanträge signalisiert. Handelskontrollen für diese Arten wären die Folge. Einigen Fischereinationen wird das bestimmt nicht gefallen…

Claudia Praxmayer

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte bleibe höflich.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und Pflichtfelder sind markiert.