Burg Hessenstein Beiträge

Ein neuer Montag

Nachdem wir uns nach stressiger Anfahrt alle gegen 13 Uhr in der Burg eingefunden hatten, haben wir sowohl unsere Zimmerkameraden als auch den Rest unserer Bezugsgruppe kennengelernt. Unsere Gruppenleiterinnen gaben uns anschließend einen Einblick in den Ablaufplan der Woche und erklärten uns alle wichtigen Coronaregeln. Entscheidend war hierbei eine gute und ausgewogene Kommunikation. Nach einer kurzen Kaffee- und Tee Pause ging es draußen los mit dem ersten Kooperationsspiel. Wir mussten einen Computervirus besiegen und eine funktionstüchtige „Murmelbahn“ aus natürlichen Materialien bauen.

Murmelbahn bauen mittem im Wald

Nach dem leckeren Abendessen fanden wir uns alle zu einem Quizabend im Rittersaal zusammen. Team „Murmelbahn“ besiegte alle anderen durch ihr überragendes Wissen.

Rächer der Streubobstwiese

Nach erfolgreich getätigtem Frühstück fanden wir uns zu einer Gruppenbesprechung zusammen, um für die Einzelprojekte der BfDler Zeitpläne zu erstellen. Danach ging es auch schon los: Zu Fuß durch das Lenglbachtal zu unserem Ziel der Streuobstwiese des NABU Frankenau. Immer wieder machten wir Halt, um bei verschiedenen Sehenswerten Stationen einiges über das Naturschutzgebiet zu Lernen. Vor Ort teilten wir uns dann in Gruppen auf. Während die einen mit dem Freischneider ihr Bestes gaben über das Gras Herr zu werden, kümmerte sich eine andere Gruppe um den Beschnitt der Obstbäume. Eine weitere Gruppe kümmerte sich mit Heckenscheren ausgestattet um das Unterholz, dass dann von der Rechen-Gruppe zu Haufen aufgetürmt wurde. „Die Rächer der Streuobstwiese“ waren allerdings, wie die anderen Gruppen auch, nur zeitweilig in ihrer Rolle, da immer wieder durchgetauscht wurde und somit alle mal alles machen mussten. Nach ein paar Stunden harter Arbeit fuhren wir wieder mit Charter-Bus und Lenas Spezialfahrzeug wieder zur Burg Hessenstein.

Die „Rächer“ bei der Arbeit

Hoch hinaus beim Obstbaumschnitt

Doch der Tag war damit immer noch nicht vorbei. In verschiedenen Workshops wurden Vogelfutterhäuser geschreinert, Vogelfutter zubereitet und Mikroökosysteme konzipiert. Zur Stärkung gab es zwischendrin zu Abend, um danach mit neuer Energie noch die letzten Projekte zu beenden.

Werkprojekt Futterhaus

Danach war wie jeden Abend freie Zeit: Egal ob noch Bodybutter fertiggemacht, Werwolf gespielt, sich beim Uno angefeindet oder direkt schlafen gegangen wurde, hatte wir noch unseren Spaß.

Das Blutbad

Nach einer mörderischen Nacht, hatten wir alle Hunger wie wilde Raubtiere. Dies passte perfekt zum Film „Auf der Jagd-Wem gehört die Natur?“, den wir am Tag zuvor geschaut hatten. Nach unserer Diskussion zum Film, ging es mit unseren Zukunftsvisionen weiter. Im Anschluss daran wurden die letzten Leichen entdeckt und der Mörder wurde prämiert. Nachdem wir sowieso schon über Mord und Todschlag gesprochen hatten, kamen wir direkt zum nächsten gefährlichen Fall in Form eines Planspiels. Die Ecuadorianische Regierung stand mitten in der Krise, bezüglich des Ölabbauens im Naturpark Yasuni. Es gab hitzige Diskussionen und kräftiges Argumentieren, um die eigenen Ziele zu erreichen, wobei eventuell auch ein paar „Fakten“ dazu gedichtet wurden. Ohne Nervennahrung wie Schokolade, hatten wir auch das nicht überlebt. Danach stand sofort wieder unser Leben auf dem Spiel.  Ein blutrünstiger Vampir hatte es sich selbst zur Aufgabe gemacht, uns alle in den Abgrund seiner Dunkelheit zu ziehen. Keine Stunde später hatte er die ersten auf seiner Seite. Um dem entgegen zu wirken machte sich eine kleine Gruppe mutiger Vampirjäger auf den Weg. Ob es bereits einen Untoten unter ihnen gab, wussten sie nicht. So wurde auch das Misstrauen untereinander gefüttert.

Mit den Geräten, die für die Reinigung des Vampirgebietes aka der Streuobstwiese nötig waren, machte sich die Gruppe zu später Stunde auf. Nach dem Deponieren der Geräte, für die Aktion am nächsten Tag, ging es auf eine Fackelwanderung zurück zur Burg. Der durch die Fackeln schwach beleuchtete Weg, wurde durch die Erzählung von Gruselgeschichten noch unheimlicher.

Mit freudigen Siegergebrüll und der Erleichterung, nicht untot an der Burg angekommen zu sein, wärmten wir uns bei kleinen Snacks, guter Musik und einer Runde UNO wieder auf. Nach mehreren Stunden begaben wir uns ins Bett und nahmen die Angst, bald getötet zu werden, mit in den Schlaf.

Lieber schlau als Blau

Liebes Tagebuch…

Nach einem gehaltvollen Frühstück und müde ein Lunchpacket zusammenstellen, ging es mit dem Reisebus in den Wildtierpark. Dort trafen wir Isa, die uns durch den Park führte und uns über Wölfe informierte. Zwischen Zähneklappern und unruhigen Blättergeraschel konnten wir unser Wissen über Wölfe deutlich erweitern. Neben den Wölfen gab es auch noch Ziegen, Rotwild, Wildschweine und noch einige andere einheimische Wildtiere zu entdecken. Wildschweine gab es sogar in verschiedenen Formen. Von kleinen dünnen, bis zu großen dicken und andersherum war alles vertreten. Das Highlight war es, die sowohl majestätischen, als auch flauschigen Wölfe bei der Fütterung zu erleben.

Kleine Wildschweinferkels

Mufflons

Reh streicheln

Es gab Wölfe zu sehen

Nachdem alle endgültig durchgefroren waren, ging es endlich wieder zurück auf die kuschelig warme Burg, wo wir anschließend noch einen Film über die Jagd gesehen haben. Die Leute, die zu erschöpft von der Tour durch den Tierpark waren und auf den Stühlen einschliefen, wurden durch einen lauten Knall aus dem Film geweckt. Danach war jeder wieder aufmerksam und hell wach. Zumindest für die nächsten 10 Minuten.

Der Film sorgte sogar noch beim darauffolgendem Abendessen für Diskussionen, aber wir waren uns alle einig, dass der Film nicht wirklich zur Meinungsfindung beigetragen hat.

Zitat des Abends beim Abendessen: „Das Vegetarische schmeckt besser, das schmeckt weniger nach Arsch.“

Gestärkt ging es weiter zu einer Runde Capture the Flag, welches komplett im Chaos versank, bis wir es endgültig nach draußen verlegten. Hierbei war Lena kein gutes Vorbild, da sie diejenige war, die am meisten Geschummelt hat. Bevor es jedoch losging, musste die tückische Tyrannei der Textilien durch die tapfere Hannah beendet werden, sodass dessen Überreste uns als Kopfschmuck dienen konnten. Nach einer epischen Schlacht, gewann das glorreiche Team Rot.

Schlaffer Montag

Das zweite Seminar stand in den Startlöchern und man traf sich teilweise schon in der Bahn Aufgrund von Verspätungen, Ausfällen oder anderen Umständen. Am Bahnhof in Viermünden traf man auch neue Gesichter und es wurden blitzschnell die Namen ausgetauscht. Nach dem schon bekannten Weg zur Ortsmitte, wurde der Marsch zum Bus Richtung Burg Hessenstein angetreten. Der Bus kam überraschenderweise pünktlich an der richtigen Haltestelle und die 5minütige Fahrt begann. Alles erschien reibungslos von der Stange zu gehen, jedoch am Fuße des Berges angekommen, traf es uns wie ein Rechen in der Wiese und Lena stand nicht mit dem Bus parat. Der Schock stand uns allen förmlich ins Gesicht geschrieben und wie paralysiert starrten wir uns gegenseitig an. Durch ein rasches Telefonat wurde uns rasant bewusst, dass sich niemand bei Lena gemeldet hat, um Bescheid zu geben, dass sie mit der Bahn anreisten. Plötzlich tauchte ein Gefährt auf, worin man zweifellos Paul erkennen konnte. Die Fenster wurden binnen eines Wimpernschlages heruntergekurbelt und er sah in bedrückte Gesichter. „Soll ich jemanden mitnehmen?“ doch alle BFDler blieben schweigsam. Der Stolz überwog allerdings bei allen und keiner stieg ein. Also wurde der Aufstieg mit Gepäck angetreten. Oben angekommen war deutlich zu erkennen, wie eine riesen Last von den Schultern der BFDler viel. Nun befanden wir uns wieder in der bekannten Burg Hessenstein und wir trafen uns im Rittersaal. Es wurde uns direkt preisgegeben, dass wir die Burg für uns alleine hätten.

Die Zimmer wurden im wahrsten Sinne des Wortes bezogen danach fanden sich alle im Rittersaal ein. Man freute sich über das lang ersehnte Widersehen, dennoch war vielen die Müdigkeit unverkennbar ins Gesicht geschrieben. Es begann das erste Kennenlernspiel, wo man durchaus noch neue Information über alle anwesenden erfuhr. Zwischendurch wurde noch ein weiteres Spiel angekündigt, welches sich über mehrere Tage ziehen sollte. Das „Mörderspiel“ bestand darin ein zufällig gezogenes Ziel durch die Übergabe eines Gegenstandes kaltblütig und gewissenlos zu „ermorden“.  Im weiteren Verlauf des Tages kam es in Kleingruppen zu hitzigen Diskussionen über unser Thema „Praktischer Natur- und Tierschutz“.

Worldcafe als Einstieg ins Thema

Dies zog sich allerdings, wie ein alter Kaugummi und die Müdigkeit und das Verlangen nach schlaf holte die meisten bereits vor dem ersehnten Abendessen ein.

Nach der dringend nötigen Stärkung fanden sich alle im Düsterwald ein. Spannende Partien „Werwolf“ wurden gespielt oder es erhitzte sich die Gemüter bei „UNO“ oder „Halli-Galli“. Wir haben den Abend dann noch entspannt ausklingen lassen, um gestärkt in den ersten richtigen Tag zu starten.