Sonniger Montag

Der Tag begann mit Sonne und Wärme. Ich war bereit für das BFD-Seminar, für manche Menschlein das letzte Mal auf der Burg. Ein Teil beging den schwierigen Aufstieg zu mir mit einem Fußmarsch vom Fuße des Berges quer übers Feld und durch den Wald hindurch. Andere hingegen wurden auf bequeme Art von ihrem motorisierten Gefährt zu mir hinaufgebracht.  Zu den mir bereits bekannten Gesichtern mischten sich auch einige neue, sodass sich eine bunte Gruppe zusammenfand.

Angeführt von den Seminarleiterinnen Lena und Stephie, wurde ihnen der Zutritt zu ihren Zimmern zunächst verwehrt, da meine Selbstreinigung noch nicht ganz beendet war und stattdessen in den Wald gebracht, um dort ein Kunstwerk rund um Norbert, die Snegge, zu drapieren.

Norbert die Schnecke

Anschließend lernten sich die Menschlein bei dem Bau eines Waldsofas besser kennen, das je nach Platz mehr oder weniger komfortabel war. Bei dem darauffolgenden Riechspiel war ich erstaunt, wie trügerisch der menschliche Riechsinn sein kann. Es ist mir schleierhaft, wie man einen Klotz Holz für ein Gänseblümchen halten kann. Auch des Teilens und des nachhaltigen Denkens ist der menschliche Organismus anscheinend nicht immer fähig, wie das Bohnenspiel zeigte.

Einführung in die Umweltbildung

Das „Bohnenspiel“

Bevor sich die Menschlein in die Zimmer meiner Mauern begeben konnten, um sich häuslich einzurichten, beobachteten sie jeder für sich ein kleines Stück Natur. Nach einem stärkenden Abendessen begaben sich die mutigen Menschlein auf einen philosophischen Lichterpfad durch den Wald, ganz nach Morpheus: „Es ist ein Unterschied, ob man den Weg nur kennt oder ihn beschreitet“. Das darauffolgende Blitzlicht führte zur Erheiterung aller, nachdem das erste Menschlein seinen Tag mit „Scheiß Deutsche Bahn“ zusammenfasste. Der Tag endete mit Gelächter und die Menschlein schliefen, vom Wald ermüdet, in ihren Bettchen, umgeben von meinen schützenden Mauern ein.

Unsere Sendermilane haben wieder den Vogelsberg erreicht

Erfreuliches ist zu berichten: Unsere Sendermilane Isolde, Noah und Max haben wieder den Vogelsberg erreicht und konnten in den letzten Tagen bei Paarungsflügen und Horstbauaktivitäten beobachtet werden.

Max erreichte den Vogelsberg bereits am 28.02. und besetzte wie 2017 und 2018 jenes Brutrevier bei Stockhausen im östlichen Vogelsberg, in dem er nun im mindestens dritten Jahr in Folge zur Brut schreiten wird. Nachdem aus dem Brutjahr 2017 ein flügger Jungvogel aus der Brut hervorging, brüteten Max und seine Partnerin im letzten Jahr erfolglos. Für den 1.200 Kilometer langen Heimzug von Salamanca bis in den Vogelsberg brauchte er 12 Tage.

Noah wiederum hat am 04.03. den Vogelsberg erreicht und für den 1.800 Kilometer langen Heimzug aus der Extremadura ganze 12 Tage benötigt. Er hat sich abermals für sein traditionelles Brutrevier bei Bobenhausen II in der Nähe von Ulrichstein entschieden – jetzt bereits im mindestens vierten Jahr in Folge (2016, 2017, 2018, 2019). In den letzten Jahren brüteten Noah und seine Partnerin jeweils erfolgreich. Es scheint sich dieses Jahr abzuzeichnen, dass es zu einem Horstwechsel kommt.

Isoldes Sender fiel ja bereits 2018 mehrfach aus (wir berichteten), so dass wir zuletzt wieder einmal nicht genau wussten, wo sich der Vogel aufhält. Noch ehe der Sender sich wieder bei uns meldete und den aktuellen Aufenthaltsort verriet, konnte ein besenderter Vogel bei Salz im südlichen Vogelsberg beobachtet werden. Isolde scheint wieder auf ihrem traditionellen Horst Platz zu nehmen, auf dem sie 2016, 2017 und 2018 erfolgreich brütete. Der Vogel ist wohlauf, ganz im Gegensatz zum Sender, der seine „besten Zeiten“ ganz offensichtlich hinter sich hat und sich nur noch unregelmäßig meldet.

Unser Projekt „On tour mit Milan“ hinsichtlich der Untersuchung des Zug- und Überwinterungsverhaltens besenderter Vogelsberger Rotmilane endet in den kommenden Tagen, so dass wir uns zeitnah an die Auswertungen der Ergebnisse aus den letzten drei Winterhalbjahren machen werden. Viele spannende Erkenntnisse sind dabei zusammengekommen. Darüber werden wir in den kommenden Tagen nochmals berichten, zumal mehrere Publikationen geplant sind.

 

Heimzug der besenderten Vogelsberger Rotmilane im Februar und März 2019

 

 

Auf dem Weg „heim“

Während wir bereits Anfang Februar die ersten Meldungen erhalten haben, dass an mehreren Stellen Hessens bzw. Deutschlands schon wieder Rotmilane zu sehen sind (s. www.NABU-naturgucker.de), haben es sich unsere drei  besenderten Rotmilane aus dem mittelhessischen Vogelsberg etwas länger auf der Iberischen Halbinsel gutgehen lassen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass in den höheren Lagen des Vogelsbergs noch bis vor kurzem Schnee und Eis den Alltag dominierten.

Max, der die letzten Jahre bei Stockhausen im östlichen Vogelsberg brütete, war der Erste im Bunde, der letzten Sonntag die Heimreise angetreten ist. Mitte der Woche folgte ihm Noah, der seit mindestens drei Jahren bei Ulrichstein brütet. Und schließlich machte sich am Wochenende auch Isolde auf den Weg und hat genauso wie Max bereits die Pyrenäen hinter sich gelassen.

Beginn des Heim-/Frühjahrszuges 2019 der drei besendeten Vogelsberger Rotmilane Isolde, Max und Noah

Wir wünschen den Milanen alles Gute für den Heimzug!

Rotmilan-Portrait

Politische Bildung im Tiefschnee

Auch in diesem Jahr ging es für uns und weitere BFD’ler*innen nach Spiegelau ins Bildungszentrum, um das Semiar zur politischen Bildung zu absolvieren. Insgesamt 62 BFD’ler*innen trafen sich dort und wurden in 3 Seminargruppen aufgeteilt. Es gab die Themen: Aktuelle Umweltthemen in Politik und Gesellschaft, Was bestimmt unsere Wahrnehmung der Welt? und Akt. Umweltpolitik am Beispiel des Bay. Waldes. Es wurden Rollenspiele gemacht, Diskussionen geführt und in Kleingruppen recherchiert und präsentiert.

Nach Seminarende standen verschiedene Freizeitangebote zur Wahl: Fotolaborkurs, Schneeschuh Wandern, Spieleabende und Hallensport. Im Haus gab es Tischtenis, Billard und Tischkicker, welche fleißig und viel genutzt wurden.

Schneeschuh Wandern in die Dämmerung hinein

Mit den Schneeschuhen durch den verzauberten Winderwald

Allen gemeinsam war der Ausflug in den Nationalpark Bayerischer Wald. Ziel war das „Haus zur Wildnis“ in Ludwigsthal und die damit verbundenen Tierfreigehege.

Tierfreigehege

Time to say goodbye

Eine Ereignisreiche Woche geht zu Ende, wir hatten Schnee, Kälte und viele verschiedene Themen bearbeitet. Es galt nun die gesammelten Eindrücke festzuhalten und in witzige und informative Blogeinträge zu verwandeln. Nebenbei konnte man noch die Werkergebnisse vom Vortag begutachten.

Fotos schauen und Einträge verfassen

Futterhäusschen

Mini Biotope – was daraus wohl geworden ist?

Mit Spannung erwaten wir die  Berichte derjenigen, die sich ein Minibiotop mit nach Hause genommen haben.

Es galt noch ein wenig für das kommende Seminar in Spiegelau zu klären und dann war es Zeit sich zu verabschieden. Diesmal klappte die Abreise mit Bus und Bahn auch reibungslos, so dass alle ihre Anschlüsse erreichen konnten.