BFD-Seminar „Naturerleben in der Gruppe“ im Kellerwald

An einem kühlen Frühlingstag trafen wir uns zu unserem ersten Seminartag in „Hessisch-Sibirien“, wie Vera Börner die Gegend hier nannte. Wir, das sind zwanzig BFDler. Bis mittags waren fast alle Teilnehmer angereist und nach einer kurzen Begrüßung indoor durch Vera und Stephanie gingen wir direkt nach draußen in den Wald. Dort jagten uns die Seminarleiterinnen erstmal einen steilen Berg hoch – um warm zu werden :-). Keuchend angekommen durften wir ein Waldsofa ausbessern und stellten uns kurz vor. Dann bekamen wir die Aufgabe Dinge aus der Natur zu suchen, die uns entweder charakterisieren oder uns einfach gefallen. Danach trafen wir uns wieder am Waldsofa und jeder erzählte von seinem Naturgegenstand und was dieser mit ihm zu tun hat. Anschließend bauten wir aus den gesammelten Gegenständen eine einzigartige Skulptur, die uns diese Woche begleiten sollte.

 

Fragerunde: Warum gehen wir in die Natur?

 

Zwischendurch machte der April wirklich was er will! Es graupelte, es schien die Sonne, es regnete kurz, aber es war schön draußen zu sein.

In der Burg zurück, stiegen wir ins eigentliche Thema „Natur erleben“ ein und beantworteten in Gruppen drei Fragen:

  • Was ist Natur?
  • Warum in Gruppen?
  • Warum gehen wir in die Natur?

Die Ergebnisse wurden auf Flipcharts notiert und wir werden im Laufe der Woche darauf zurück kommen.

 

Gruppenarbeit am ersten Seminartag.

 

Nach technischen Problemen begann ein Beitrag über Fledermäuse. Wir lernten viele Arten und ihre Unterschiede kennen. Es gibt 27 verschiedene Arten von Fledermäusen, wie zum Beispiel die Langohrfledermaus und die Zwergfledermaus.

 

Fledermausvortrag am ersten Seminartag.

 

So sieht ein Fledermausskelett aus.

 

Beim Fledermausvortrag auf der Jugendburg Hessenstein.

 

Zum Abschluss haben wir noch ein Spiel gespielt 😀 . Bei diesem Spiel standen wir in einem Kreis. Zwei von uns waren die Fledermäuse und zwei die Nachtfalter. Die Fledermäuse hatten Augenbinden um, weil sie ihre Beute mit Ultraschall wahrnehmen. Nun mussten die Fledermäuse rufen: „Fledermaus, Fledermaus“. Darauf antworteten die Nachtfalter: „Nachtfalter, Nachtfalter“. Die Fledermäuse versuchten jetzt, die Nachtfalter einzufangen und zu fressen…

Seminar zur politischen Bildung im Bayerischen Wald

Eine Woche lang trafen sich 70 Bundesfreiwillige im Natur- und Tierschutz im Bildungsszentrum Spiegelau, um gemeinsam das politische Bildungsseminar zu besuchen. Für die meisten war der erste Tag mit einer langen Anreise verbunden und jeder war froh, als er pünktlich zum Abendessen im Haus ankam. Den ersten Abend verbrachten wir mit Kennenlernspielen und einem NABU-Quiz, wo vier Gruppen um den Sieg kämpften und allerhand Wissenswertes rund um den NABU, die NAJU und den BFD erfuhren.

Kennenlernspiele

Kennenlernspiele in der Großgruppe.

 

Mitmachen beim großen NABU-Quiz.

 

Während der nächsten Tage konnten sich die Bundesfreiwilligen für vier verschiedene Themenbereiche unterscheiden, mit welchen sich dann beschäftigt wurde. Zur Auswahl standen: „Natur Natur sein lassen“ – Nachhaltiges Wirtschaften am Beispiel Nationalpark Bayerischer Wald, Nachhaltiges Leben – was heißt das für uns? Auch International gesehen, Prima Klima und Nachhaltiges Leben – ökologisch und ökonomisch. Jede Gruppe erarbeitete sich ihre Themenschwerpunkte und beschäftigte sich dann damit.

Abends gab es dann immer ein vielfältiges Freizeitangebot. So standen jede Menge Tischkicker, Billardtische, Spiele und auch Fernseher zur Verfügung. Wer wollte konnte einen Fotokurs besuchen und in der Hauseigenen Dunkelkammer Fotos entwickeln lernen. Auch das Tanzbein wurde geschwungen, so führte uns einer der Refernenten in die Kunst des Tango tanzens ein. Der „Storchenkoffer“ der NAJU wurde an einem Abend vorgestellt und einige Stationen konnten selbst ausprobiert werden.

Ausflüge in den Nationalpark, mit viel Wissenswerten Informationen standen ebenfalls auf dem Tagesprogramm.

 

Auf der Suche nach Luchsen im Freiwildgehege des Nationalparks.

 

Auch die Wölfe bekamen wir zu Gesicht.

 

Auf winterlicher Exkursion im Nationalpark.

 

Zum Abschied bauten einige noch eine kleine Schneekatze am Bahnhofsgelände. So ging eine Ereignis- und schneereiche Woche zu Ende.

 

Mein BFD im Naturschutz-Zentrum Bergstraße

Naturschutzzentrum Bergstraße – jeder, egal ob groß oder klein, hat etwas anderes im Kopf, wenn er den Namen meiner Einsatzstelle hört.

Für die kleinen Menschen unter uns ist es ein Ort, an dem wunderbare Dinge geschehen, ein Ort an dem sie Abenteurer erleben dürfen, ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, neue Dinge dazulernen und dabei  die Natur in ihrer ganzen Schönheit erleben.

Ihre Eltern, Omas und Opas treffen auf einen Raum zur Erholung und Entspannung, lehnen sich zurück, während ihre Kinder und Enkelkinder herumtoben und genießen die Natur bei einer Tasse Kaffee.

Aber auch interessierte und engagierte Leute finden im Naturschutzzentrum ihren Platz.  Mit interessanten Kursangeboten, Fortbildungen und Vorträgen ist für jeden Kenner und Neugierigen etwas geboten.

NZB mit Luftballons

Ich darf Teil des Ganzen sein. Ein Jahr lang begleite ich, schaue zu, lerne, organisiere und plane mit.

Der wohl größte und spannendste Teil meiner Arbeit liegt in der Teilnahme bei den Ferienspielen.  Während der hessischen Ferien kommen jede Woche viele Kinder zu uns, die von morgens bis nachmittags, begleitet von Ritualen, freien Spielen und Tagesangeboten, betreut werden. Jeden Morgen wird ein schönes Frühstück gerichtet, anschließend folgt eine kurze Besprechung für den Tag und dann geht es für die Kleinen mit ihren Abenteuern los. Während sich die einen auf unserem Außengelände austoben, verschwinden andere in unserem Werkraum, wieder andere gehen an unserem kleinen Teich keschern oder finden sich an unserer Feuerstelle ein, um einen Löffel zu schnitzen. Die ganz Fleißigen kommen zu mir in die Küche und helfen beim Kochen des Mittagessens. Nach einer wohlverdienten Stärkung gibt es noch eine Auszeit mit kleinen Geschichten,  bevor die Kinder wieder ihrem Belieben nachgehen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ehe die Eltern ihre Jungen und Mädchen  abholen findet noch eine Abschlussrunde statt, bei der jeder von seinen schönsten Erlebnissen des Tages berichten darf.

Abgesehen von den Ferienspielen werden im Naturschutzzentrum auch zahlreiche Kindergeburtstage veranstaltet, bei denen ich meine eigens zusammengestellten Angebote anbieten darf,  um das Geburtstagskind und dessen Gäste  zu erfreuen.

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Viele bekannte Gesichter begegnen mir auch wenn sich Schulklassen oder Kindergartengruppen zu einem Programm anmelden. Wenn eine solche Gruppe auf unserem Gelände zu Besuch ist, bekommt sie passend zu ihrem ausgewählten Thema ein pädagogisches Programm. In diesem Rahmen unterstütze ich häufig die Referenten bei ihrem Vorhaben und lerne dabei selbst immer wieder noch etwas dazu.

Auch gibt es, auf das ganze Jahr verteilt, Feste und Aktionstage für die gesamte Öffentlichkeit. Wir vermieten aber auch das Haus und das Gelände für besondere Anlässe,  zum Beispiel  für eine Hochzeit oder ein besonderes Jubiläum, bei denen ich als Servicemitarbeiterin mitarbeiten oder im Voraus zum Organisieren und  zur Unterstützung tätig sein darf. Im Büro gibt es für mich immer etwas zu tun. Gerade beispielsweise sitzen wir an unserem neuen Programm für 2016, wobei ich helfe Kontakte herzustellen, Termine zu koordinieren und vieles mehr. Aber auch außerhalb des Programms gibt es stets etwas zu organisieren, an welcher Stelle ich gerne mitarbeite.

Im Großen und Ganzen bietet meine Einsatzstelle eine weite Bandbreite an Möglichkeiten und ich bin immer noch sehr froh hier sein zu dürfen.

Bilder und Text: Janina Hördt

Katrins BFD-Märchen auf der Jugendburg Hessenstein

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Hinter sieben Bergen – einsam und mitten im Wald – liegt die Burg Hessenstein.
Als Katrin am 1. April des Jahres 2015 durch das Burgtor tritt, um ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Jugendbildungsstätte auf der Burg anzutreten, ist sie auf der Stelle verzaubert.

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Katrin ist Gärtnerin und Kräuterhexe wenn sie sich um die Pflanzen des verwunschenen Burggartens kümmert. Als solche kämpft sie gegen den heimtückischen, immer wiederkehrenden Hahnenfuß und belegt ihre größten Gegenspieler – eine Wühlmausgroßfamilie – mit einem Fluch. Ohne Erfolg. An ihren Fluchkünsten wird sie noch etwas feilen müssen.

Ab und an geht Katrin auf Zeitreise. In mittelalterlicher Gewandung steht sie als Handwerksmeisterin vor einer Gruppe von Lehrlingen. Diese wollen die Zunft des Spielemachens, Bürstenbindens oder Gürtelmachens bei ihr erlernen. Ein leises Glück beschleicht die Zeitreisende, wenn die vielen kleinen Lehrlinge abends nach getaner Arbeit beim Feuerzauber ausgelassen und freudig den Tag beschließen.

Der zauberhafte Ort gönnt Katrin keine Verschnaufpause. Am Tag nach einer Zeitreise kann es passieren, dass sie zum Räuber wird. Um vogelfrei im rauhen nordhessischen Wald zurecht zukommen, übt sie mit den Räuberkindern das Feuermachen, baut Holzhütten und begibt sich auf Spurensuche nach wilden Tieren. Und manchmal – wenn es dann abends ganz leise im Wald ist – kann sie dort tanzende Feen und Elfen beobachten.

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Außerdem ist Sie selbst aufmerksamer Lehrling und helfende Hand. Sie begleitet die großen Meisterinnen und Meister der Wasser-, Boden-, Wiesen- und Waldkunde bei deren lehrreichen Exkursionen für die wissbegierigen Schülerinnen und Schülern.

Nebenbei ist Sie eine Sammlerin. Jeden einzelnen Tag auf der Burg sammelt Katrin schöne Momente: von der einzigartig wunderbaren Natur inmitten der sie hier leben darf und vom Zusammensein mit dem gesamten Hofstaat, der so verschieden und so liebenswert ist und von den unterschiedlichen Eindrücken, die sie von den Reisenden, die hier ein und aus gehen, erhält.

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Seit die Tage kurz und dunkel sind und es kalt ist, gibt es erneut eine mächtige Verwandlung: der Garten hält seine verdiente Winterruhe und die Schulklassen bleiben lieber in den warmen Klassenräumen als um die Burg zu strolchen. Der Burgbetrieb ist ruhig und friedlich. In einem Büro der Neuzeit werden jetzt die Bildungsangebote überarbeitet und verbessert. Material wird sortiert. Der Garten wird dokumentiert und für die Übergabe an die nachfolgenden Bfd’ler aufbereitet.

Aber Abends, nach getaner Arbeit, widmet sich Katrin in Ihrer Burgkammer weiterhin der Zauberei. Schließlich will sie, wenn sie Ende März wieder durchs Burgtor in die Welt tritt, den Menschen vor den sieben Bergen ein bischen Zauberhaftes von diesem für sie wundersamen Ort mitbringen.

Bilder und Text: Katrin Fischer im November 2015, Burg Hessenstein

 

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BFD Kurs „Im Einsatz für die Natur“ geht zu Ende

Nach einer spielreichen Nacht starteten wir mit drei interessanten Themen zum politischen Biotopschutz in den letzten Seminartag. In Kleingruppen wurde  zu den Themen „Insektizide in Baumärkten“, „Bienen und Insektizide“ und „Einsatz von Glyphosat“ eifrig recherchiert.

Fleißiges Arbeiten zum Thema politischer Biotopschutz.

 

Und anschließend hieß es schon auf zur Abschlussrunde und das große Aufräumen begann.

Bis zum nächsten Mal!