Friedas ungewöhnliche Zugroute nach Tunesien
Für ihre Überquerung des Mittelmeers wählte Frieda eine weniger bekannte Zugroute. Wie wir bereits früher hier berichtet hatten, war sie unerwarteterweise nicht wie die anderen Tauben nach Südwesten abgezogen sondern hatte einen Süd-Südost-Kurs eingeschlagen und dann in Norditalien, etwas südlich von Mailand eine längere Zwischenrast eingelegt. Fast zwanzig Tage hatte sie sich dort aufgehalten.
Am Abend des 26. September war sie dann nach Süden aufgebrochen, war etwas östlich von Genua aufs Mittelmeer hinausgeflogen und hatte vermutlich noch in derselben Nacht Korsika erreicht. Am Nachmittag des 27. September zog sie entlang der korsischen Ostküste weiter nach Süden, flog am späten Abend weiter nach Sardinien und dann in der Nacht immer noch
auf einem Südkurs an der sardischen Küste entlang. Vermutlich hatte sie die Südostspitze Sardiniens noch in der gleichen Nacht oder am frühen Morgen des 28. September erreicht und rastete dann bis zum Abend des 28. unweit der Hafenstadt Cagliari, der größten Stadt Sardiniens. In der Nacht auf den 29. überflog Frieda dann das Mittelmeer von der Süd-Sardinien nach Nord-Tunesien und rastet seither etwas im Landesinneren nördlich der Hauptstadt Tunis.
Die von Frieda gewählte Zugroute über das zentrale Mittelmeer ist insgesamt weniger gut erforscht, als beispielsweise der Zugweg, der erst entlang des italienischen Stiefels nach Südosten und dann in südwestlicher Richtung über Sizilien und Cap-Bon in Tunesien auf den afrikanischen Kontinent führt. Wie aus der Karte ersichtlich wird, vermeidet aber auch diese Route entlang der Längsachsen von Korsika und Sardinien in gewisser Weise längere Strecken über das offene Meer und dürfte damit durchaus von einer größeren Zahl an Zugvögeln genutzt werden.
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