Robert ist verunglückt

Es gibt leider wieder schlechte Nachrichten von unseren Senderstörchen. Nachdem Robert in kleinen Etappen dem kalten und windigen Wetter in Anatolien getrotz hatte, landete er am Mittwoch (17. Feb.) auf einen Strommasten, um dort die Nacht zu verbringen. Das wurde ihm zum Verhängnis. Er bekam einen Stromschlag und fiel tot herunter. Der Mast hatte eine gefährliche Konstruktion, weil die Stromleitungen mit Isolatoren über die Traverse geführt werden. So können Vögel die Leitung berühren und einen Stromschlag erhalten. Leider ist der Tod von Robert auf dem Zug in der Türkei kein Einzelfall. Diese Konstruktionen werden in vielen Ländern immer noch verbaut und nur selten gibt es Schutzmaßnahmen.  Aufgrund der Positionsdaten konnten örtliche Vogelschützer den Ort finden und Robert bergen.

An diesem Ort ist Robert verunglückt. Die Strommasten haben eine gefährliche Konstruktion.

Hans Albert ist angekommen

Da hat sich Hans Albert aber beeilt. Gestern Morgen wurde er noch in den Niederlanden bei Arnheim geortet. Gegen 17:00 Uhr kam er wohlbehalten auf seinem Nest in Vaale an. Das waren 310 Kilometer Luftlinie. Hans Albert wurde schon erwartet, denn sein Weibchen aus dem Vorjahr war schon seit einiger Zeit zurück und harrte in der Kälte aus. Nun hat sich auch in Schleswig-Holstein Tauwetter durchgesetzt, so dass die Nahrungssuche für die Störche wieder leichter wird.

Robert in Anatolien

Robert hat am Sonntag (14. Feb.) das Taurus Gebirge überquert und das Hochland von Anatolien erreicht. Am Abend hatte er etwa 250 Kilometer zurückgelegt, bevor er auf einem Strommast zur Ruhe landete. Andere Ruheplätze scheint es in dieser ebenen und baumlosen Region nicht zu geben.

Am nächsten Tag ging es in Schlangenlinien gut 150 Kilometer weiter. Offenbar kommt Robert nur langsam voran. In Anatolien herrscht derzeit kein Zugwetter für Störche, denn es ist kalt und windig. Robert ist allerdings viel zu früh unterwegs. Die Artgenossen, die im Sahel überwintert haben sind derzeit noch in Afrika.

Hans Albert bei Paris

Hans Albert ist am Sonntag (14. Feb.) wieder zu seinem Weiterflug nach Norden gestartet. Er schaffte bis zum Abend eine Strecke von 150 Kilometern. Am Montag legte er gut 220 Kilometer zurück. Er verbrachte die Nacht bei Évry vor den Toren von Paris. Dort übernachtete er auf einer Straßenlaterne in einem Gewerbegebiet. Zuvor stattete er einer nahen Mülldeponie einen Besuch ab, um sich den Bauch vollzuschlagen.

Heute (17. Feb.) wurde Hans Albert schon in den Niederlanden geortet. Vielleicht erreicht er schon morgen  sein Nest in Vaale.

Auch Arthur ist gestartet

Bereits am Dienstag (9. Feb.) ist Arthur im Norden Kameruns zum Heimzug gestartet. Er ist zunächst etwa 75 Kilometer nach Osten geflogen, um am frühen Nachmittag nach Norden abzubiegen. Nach weiteren gut 40 Kilometern ist er in der Savanne zur Nachtruhe gelandet. Seine ersten Tagesetappen waren mit nur 100 Kilometern recht kurz. Am 11. Feb. hatte Arthur den Lac Fitri erreicht. Danach gibt es erst wieder nach 400 Kilometern gestern wieder einige Ortungen. Er nimmt den direkten nordöstlichen Kurs über die Sahara bis an den Assuanstausee. Auf die nächsten Ortungen werden wir uns allerdings einige Tage gedulden müssen.

Robert ist schon in der Türkei

Robert hat das Zugfieber verpasst. Er ist am Donnerstag (11. Feb.) im Westjordanland gestartet und nach Norden gezogen. Er ist westlich am See Genezareth vorbei geflogen und ist nachmittags im Hula Valley gelandet. Die Region ist von bewässerten Feldern geprägt. Ein renaturiertes Feuchtgebiet liegt inmitten der Felder. Hier hat Robert den Rest des Tages und die Nacht verbracht. Am nächsten Tag ging es über den Libanon und Syrien weiter nach Norden.

Gestern Morgen (14. Feb.) wurde Robert schon in der Türkei nördlich von Adana geortet. Da war er schon auf dem Weg über das Taurus Gebirge.

Hans Albert bleibt in Frankreich

Hans Albert ist in der vergangenen Woche in Westfrankreich geblieben. Er hatte zwar die Gegend um Bordeaux am Dienstag (9. Feb.) verlassen und ist in zwei Tagen gut 100 Kilometewr nach Norden geflogen. Nun rastet er östlich von Rochefort in der Niederung des Flusses Charente. Hier im Westen Frankreichs ist es frostfrei und Hans Albert kann genug Futter finden.

 

Noch mehr Winter

Schnee und Eis haben große Teile Deutschlands im Griff und viele Menschen machen sich Sorgen um die bereits zurückgekehrten Störche. Doch diese Sorgen sind unbegründet. Vor einigen Jahren gab es ebenfalls eine Kälteperiode und die damals zurückgekehrten Störche hatten offenbar keine Probleme.

Mit der Kälte kommen Störche gut zurecht. Die Störche, die jetzt schon auf ihren angestammten Nestern sitzen, haben gelernt wo sie auch in Kälteperioden noch Futter finden können. Deshalb ist keine zusätzliche Hilfe notwendig. Außerdem können sie auch wieder ein Stück zurückfliegen. In Frankreich ist die Witterung schon wieder sehr viel milder als bei uns.

Trotz Eis und Schnee – die ersten Störche kommen

In weite Teile Deutschlands werden von Eis und Schnee beherrscht. Trotzdem gibt es zahlreiche Meldungen von Weißstörchen, die in dern vergangenen Tagen auf ihre Nester zurückgekehrt sind und dort bei Eis uns Schnee ausharren. Auch mehrere Kommentare im Blog melden dieser Tage ebenfalls zahlreiche Storchenbeobachtungen. Wie kann das sein?

Viele Weißstörche ziehen nicht mehr in den Süden, sondern bleiben irgendwo in Südwestdeutschland oder in Frankreich. Auch in den Niederlanden steigt die Zahl überwinternder Weißstörche. Dank milder Winter haben sie keine Probleme dort über die Runden zu kommen. Sie kehren dann meist schon sehr früh auf ihre Nester zurück. Aber auch die Weißstörche, die nach Spanien gezogen sind, machen sich, wie Hans Albert, auf den Weg und können in wenigen Tagen das Brutgebiet erreichen.

Die Störche kommen hier offenbar gut über die Runden. Die Kälte als solches macht ihnen nichts aus. Zur Nahrungssuche fliegen sie an eisfreie Gewässer oder, wo vorhanden, auf Mülldeponien oder in Tierparks. Sie finden auch die Stellen, wo freundliche Menschen Futter ausgelegt haben. Außerdem können Störche ohne Probleme einige Tage hungern. auf diese Weise lässt sich auch eine Kälteperiode überstehen. Für die nächsten zwei Wochen ist jedoch Frost angesagt. Da wird es spannend zu beobachten was passieren wird – fliegen oder bleiben. Für die Störche wird es kein Problem sein wieder einige hundert Kilometer nach Süden zu fliegen, um dort bei besseren Bedingungen die Zeit zu überbrücken bis es bei uns wieder eisfrei ist.

Leo fliegt nach Süden.

Nun scheint es für Leo in der Savanne rund um Ati ungemütlich zu werden, denn er ist ein ganzes Stück nach Süden gezogen. Am Dienstag (2. Feb.) ist er zunächst wieder an den Lac Fitri geflogen und hielt sich für einige Stunden am Ufer des Sees auf. Dann ist er gut 200 Kilometer nach Süden weitergezogen. Die Landschaft erscheint hier etwas grüner als bei Ati. Es fallen trockene Flussläufe und grüne, teilweise mit Wasser gefüllte Senken auf. An einer solchen Senke rastete Leo am Donnerstag (4. Feb.). Am nächsten Tag flog er wieder weiter nach Südwesten.